es ist eine Premiere, mein erster Post in einem Forum überhaupt und es ist kein Zufall, dass dies im ElabNet Forum ist.
Selbst unser Gartenbauer hat schnell bemerkt, „der fuchst sich überall rein“. Und so habe ich mich vor und während unseres Hausbaus durch unzählige Themen gefräst (und noch nicht aufgehört
). Daraus sind viele Ideen und Lösungen entstanden, vieles dreht sich um regenerative Energiegewinnung und konsequent optimierte Nutzung, nebenbei natürlich der Komfort, auch für den WAF (woman acceptance factor).Das geht nicht alles manuell – die Waschmaschinen- und Trocknervorgänge meiner Frau in die PV-ertragreichen Zeiträume zu verschieben hat schon den ein oder anderen Anstoß benötigt – sondern nur wenn es schön integriert ist und da sind wir beim SmartHome.
Das Thema fasziniert mich seit 13 Jahren, anfänglich brauchte ich nur eine Funkfernbedienung für die paar Leuchten meiner Wohnwand im Wohnzimmer. Ich startete mit HomeMatic und – der Appetit wächst beim Essen – so war ich einer der ersten Kunden, die bei 150 Geräten die Grenzen der CCU1 ausgetestet haben und mit einem völlig instabilen System ganz schnell wieder Geräte ablernen musste. Eine größere Zentrale eines anderen Anbieters mit einer leistungsstarken Software löste dies und so wuchs das immer weiter. Zwischenzeitlich waren etwa 10.000 Zeilen Code entstanden und so ging im alten Haus alles automatisch.
Beim jetzigen Neubau musste etwas anderes her, denn diese Größenordnung habe ich mir mit HomeMatic nicht mehr zugetraut. Ein Freund hatte eine KNX-Installation, ich wenige Tage später das Heinle-Buch und da stand Januar 2019 schon fest, es wird ein Timberwolf, das Konzept hat mich schon aus der Beschreibung heraus überzeugt. Hier gibt es einiges zu automatisieren bzw. überwachen: Einige Linien KNX, 1-Wire, DALI, Schüco, eKey, später mal ein paar Geräte per Modbus, Gateways zur PV-Anlage und Heizungssteuerung, Schichtungstemperaturen im Speicher, Filterwirkungsgrade der Regenwasserfilter, Pegelsonde und Temperaturen im kombinierten Eisspeicher/Zisterne, Erdwärmekörbe, Solarthermie, eine Reihe Ventile der Quellen-Hydraulik für die Wärmepumpe, Quellen-Nacherhitzung/-Regeneration, natürliche Raumkühlung über Erdreich bzw. vereiste Quellen aus der Heizsaison, Bewässerungsanlage und alles was sonst noch so elektrisch im und um das Haus läuft.
Wären die Gehäuse für den TWS 2600 nicht ausgegangen, hätte ich noch weiter gewartet, weil hier gibt es noch viel zu tun. Nachdem so langsam mal die Heizung starten muss, war die 1-Wire Verkabelung im Technikraum oberste Priorität um zu verstehen, was da im Keller eigentlich passiert, wenn ich nicht daneben stehe und vor allem, dass es sinnvoll passiert. So läuft seit 1 Woche der Timberwolf im Keller und seit gestern Abend 78 1-Wire-Sensoren.
Der Timberwolf – verzeiht mir den euphorischen Ausdruck – einfach gigantisch. Ein Produktivitätswerkzeug erster Klasse, so schnell habe ich noch nie einen solchen Sensor-Zoo zum Laufen gebracht, sofort Messdaten geschrieben, diese Graphen sofort gesehen und das Ganze mit einem Klick auch noch in Grafana. Mit einem weiteren Klick in verschiedenen Browserfenstern auf mehrere Bildschirme. In Sekunden einen Leitstand, ich sehe die Schichtung im Speicher, den Beitrag der Solarthermie als die Sonne noch kurz durchblitzt, die Spreizung und Leistung der Wärmepumpenquelle und deren Aufladung im Speicher. Hoppla, da sind Ventile nicht richtig gefahren, weil es hydraulische Rückschlüsse gibt, das ist per Hand sofort behoben und später in der Programmierung der Heizungssteuerung gefixt.
Liebe Foristen, ich langweile Euch wahrscheinlich, weil Ihr das alles schon kennt. Aber dieser Timberwolf bietet einen Nutzen und das in einer Einfachheit und Geschwindigkeit, die ich so noch nicht erlebt habe. Mein voller Respekt, lieber Stefan & Team.
Warum ich nun hier im Forum bin?
Weil ich vielleicht auch mal etwas zurückgeben kann, denn ich selbst durfte als jahrelanger passiver Leser so sehr durch so viele Beiträge aus Foren profitieren und habe so viel gelernt, dass ich auch etwas an diese Gemeinschaft zurückgeben möchte. Noch nicht heute und wenn eher in Kleinigkeiten, denn wir sind in der Konzeption der Hausautomation zwar weit, aber in der Umsetzung von KNX & Co noch ganz am Anfang. Das wird alles Stück für Stück. Ich stelle mich wie in allen komplexen Projekten auf zahlreiche Untiefen ein, aber wenn das mit dem Timberwolf öfter so geölt wie mit dem 1-Wire Start funktioniert, wird es eine schöne Zeit! Neben dem KNX-UF vor allem hier, weil nach der technischen Umsetzung der Geräte/Verknüpfungen alle wirklich „intelligenten“ Funktionen der Automation in der Logik des Servers liegt. Zugegeben, die Logik-Engine verlangt mir – der sich mehr mit Hochsprachen beschäftigt hat – auch noch etwas Respekt ab. Wie ich meine Ideen dort umsetze, wird noch manche lange Abende brauchen …
Ich freue mich auf einen tollen Austausch!
Schöne Grüße,
Jochen
um ein wenig zu verstehen was du mit der umfangreichen Sensorik machst!