Nach sehr langer Suche, vielen Vergleichen, Kopfzerbrechen und zahllosen Tests bin ich nun zu einem neuen Timberwolf-Anwender geworden.
Bin noch in der Phase "ach du Schande, das Ding ist ja sowas von mächtig und komplex, wo fange ich denn da an..." aber schon jetzt sehr begeistert von dem was ich in kurzer Zeit zum Laufen bringen konnte.
Ein paar Worte zu mir. Baujahr 67, gelernter Energieanlagenelektroniker und Wirtschaftsingenieur den es vor 25 Jahren per Zufall in die IT verschlagen hat. Mein Häusschen stammt aus 1964 und wurde schon mehrfach renoviert und verbessert, seit 20 Jahren baue ich ständig daran herum

Als wir um 2011 herum beschlossen hatten eine Wand abzureissen um ein offenes EG zu bekommen, ist mir irgendwann aufgefallen, dass in den nun fehlenden Wänden eine ganze Menge Schalter und damit auch Leitungen gelegen hatten... und da war guter Rat teuer, wie man das mit endlichem Aufwand ersetzt? Während des Studiums hatte ich auf dem Bau als Elektriker gearbeitet und war dort mit Interbus-S (einer der Ahnen von EIB / KNX) in Berührung gekommen, so dass ich mich an die Möglichkeiten eines Bussystems erinnert hatte. Also ein dünnes Büchlein gekauft, einige Teile in der Bucht ersteigert und fleissig neue Kabel gezogen. Wie das so ist wenn aus einer geplanten Aktion von 6 Wochen (komm wir machen kurz die Wand raus, gipsen frisch, hauen einen Boden rein und fertig) eine Sanierung des halben EG von 9 Monaten wird... irgendwann drängt die Zeit und man baut und baut. So war dann mal alles verkabelt und ich bin auf Dienstreise, während der Gipser die neue Decke eigezogen hat. Also ich zurückgekommen bin und alle Kabel weitgehend ungetestet unter Gips verschwunden waren, habe ich 2 volle Tage geschwitzt weil ich einfach nicht mit der ETS 4 auf den Bus gekommen bin...Anwenderproblem

Im Laufe der Jahre ist das dann mit jedem Raum den wir so renoviert haben dann immer mehr (dezentrales) KNX geworden. Irgendwann bin ich dann in die Themen Automation und Visu eingestiegen, damals mit IP Symcon. Fand die Visu sehr hübsch und die Anwendung einigermaßen verständlich. Im Laufe der Zeit bin ich dann aber aus diversen Gründen bei OpenHab angekommen. Iobroker, Homeassistant, Peaknx und Gira X1 hatte ich im Test und wieder verworfen. Neben KNX gibt es noch Hue Leuchten, eine handvoll ESP-basierte Sensoren, Enocean als Fenstersensoren für die Dachfenster und Homematic für funkvernetzte Rauchmelder (mag ich am wenigsten). Zwave hatte ich auch mal, fand das aber nicht gut. Heute laufen als Produktivsysteme OpenHab 3, Influx, Grafana, Nodered, Mosquitto, Iobroker und ein Squeezebox Server auf einem Nuc als LXC Container.
Im Februar 2022 kam dann eine PV Anlage aufs Dach und natürlich erweiterte sich damit mein Mess-Wahnsinn mit dem Strom (Verbrauch, Erzeugung, Verteilung) und damit auch mein wiederholter Kampf mit der Scriptsprache von OpenHab. Aus Gründen der Lieferproblematik wird nun mein Leihgerät (Kostal Plenticore) gegen einen GoodWe ET ausgetauscht, was mich zum TW gebracht hat. Grund ist, dass der GoodWe nur sinnvoll über Modbus anzubinden geht und das wollte ich auf eine professionellere Platform als OH3 setzen. So bin ich beim TW gelandet, hab jetzt auf den Knopf gedrückt und mir den 3500L ins Haus geholt. Auch als Investition in die Zukunft, wenn die Wallbox und später die WP kommen, die unter Garantie auch Modbus sprechen werden.
Was soll ich sagen? Ausgepackt, installiert, angemeldet und angefangen mit dem Modbus. Nach einigen "hä?"... "wie jetzt?"... und "warum geht das nicht so...?" läuft nun der Kostal als Modbus TCP Gerät problemlos am TW (Profil kann ich gerne zur Verfügung stellen). KNX ist eingebunden, MQTT gegen meinen Mosquitto (um den Hauszähler abzufragen) rennt auch. Wow. Einfach nur WOW. Was mir vor allem aufgefallen ist, dass das Team von ElabNet sich unglaubliche Mühe mit Dokumentation und Hilfestellung an allen Ecken und Enden gegeben hat, sowas habe ich in der IT in der Qualität extrem selten gesehen (einzig MDT gibt sich m.E. vergleichbare Mühe).
Jetzt bin ich dabei, mich in die Logiken einzuarbeiten, das wird sicher noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen.
Auf jeden Fall war ich noch selten nach 2 Tagen von einem Stück Elektronik so überzeugt, Chapeau an das Team

Viele Grüße
Frank
edit: jede Menge Typos...