der Thread-Titel hat euch möglicherweise neugierig gemacht und hergelockt, aber ich muss leider mit einem kleinen Disclaimer beginnen:
Es gibt noch nichts und Ich weiß auch nicht, wo dieser Thread hinführen wird. Es sieht derzeit nach einer TWS-Logik aus, aber es ist noch unklar ober das ein sinnvoller Weg ist und wie gut das funktionieren wird.
Ich habe mir in einer Mischung aus Neugierde, Energiewandel-Aktionismus und Katastrophenvorsorge (Notfall-Stromreserve) einen kleinen AC gekoppelten Batteriespeicher mit Schuko-Stecker gekauft (Zendure SolarFlow 2400 Pro). Das Gerät kann nach der Erstinbetriebnahme dauerhaft ohne Hersteller-Cloud betrieben werden. Und ich möchte natürlich schon aus Prinzip raus aus der propietären Cloud und selber die Kontrolle haben. Der andere Grund ist, dass ich am Stromzähler einen Lingg&Janke D0-Lesekopf habe, die mir die Messdaten auf den KNX-Bus sendet. Soetwas wird natürlich von der Cloud/App nicht unterstützt. (Tatsächlich könnte auch einen Ecotracker benutzen, der soll sogar lokal mit dem Zendure reden können. Aber ich stelle mich mal der Herausforderung mit den bestehenden Geräten zu arbeiten

Wenn man die Batterie offline betreibt, muss man sich jedoch selber eine Steuerung überlegen/bauen. Die Kommunikation, d.h. das Senden von Betriebsdaten und die Steuerung der Lade-/Entladevorgänge erfolgt über eine lokale MQTT-Schnittstelle. Das Gerät sendet Ladezustand, tatsächliche Leistung (in/out) sowie einige weitere Betriebsparameter.
MQTT-Datenpunkte (siehe auch hier: viewtopic.php?f=81&t=6038):
Welche Möglichkeiten habe ich nun die Batterie zu steuern? Für die zuküngtige Entwicklung des TWS ist "Energiemanagement" definitiv ein Ding, aber nach meinem Stand steht da noch nichts unmittelbar bevor. Ich habe mich daher im Internet umgesehen und folgende kostenlosen bzw. opensource-Ansätze gefunden. - Bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe oder falsch wiedergebe!
- Für HomeAssistant und ioBroker hat die Communitiy schon Integrationen/Steuerungen entwickelt, aber ich mag diese Smarthome-Systeme nicht und außerdem habe ich ja den Timberwolf.
- EVCC als Stand-Alone Energiemanagement-System sieht wirklich nett aus, fokussiert aber die Steuerung eines zentralen Großverbrauchers (i.E. Wallbox oder Wärmepumpe), alles andere ist (derzeit) nur Beiwerk und eher rudimentär.
- Das Energy Optimization System (EOS) aus der Community mit und um "den Akku-Doktor" ist erst noch in der Entstehung. Nach meinem Verständnis steht da derzeit eine simulationsbasierte Optimierung von Steuerungsvorgaben im Fokus, nicht die tatsächliche Steuerung und Schnittstellen als solche. Die Lösung ist wohl derzeit auch noch nicht einfach zugänglich.
- https://openems.io/ scheint mir eher ein FrameWork/Abstraktionebene zu sein und professionelle Entwickler/Integratoren zu adressieren
Nun bin ich zwar als Hobbyist mit (höheren) Programmiersprachen einigermaßen fit, aber mit der eher Zustands-orientierten Logik des TWS werde ich nicht so recht warm. Das bedeutet zwei Dinge:
- ich muss meine Anforderungen an eine mögliche Batterie-Steuerung stark herunterschrauben (z.B. keine prognosebasierte Steuerung, nichts selbstlernendes)
- und ich werde trotzdem noch Hilfe von euch und / oder einer KI brauchen (siehe erste Versuche hier: viewtopic.php?t=5822&start=210#p63887)
Eine weitere Herausforderung für meinen Anwendungsfall ist, dass die aktuellen Leistungsdaten am Netzanschluss aufgrund der Messung über KNX nur mit einer eher geringen zeitlichen Aktualisierungsrate vorliegen. Der Lingg&Janke Lesekopf, bzw. das Gateway kann die Leistung nicht "on Change" senden, sondern nur im festen Zeitraster. Auch wenn 10s technisch möglich sind, konnte ich mich bisher nur zu 1 Min durchringen um den BUS nicht zu überlasten. - Ob das sinnvoll funktioniert? Keine Ahnung. Aufgrund der Größenverhältnisse kann ich tagsüber locker eine moderate Überschusseinspeisung anstreben und trotzdem die Batterie laden und nachts muss ich ohnehin Strom beziehen (sobald die Heizung läuft). Fall ein engerer Takt unungänglich ist, kann ich immer noch z.B. auf den Ecotracker wechseln und die Daten via MQTT an den TWS und dann von dort gefiltert (wenn überhaupt) auf den KNX-Bus senden .
;tldr
Der nächste Schritt ist nun die Anforderungen und ein Konzept für die Steuerung des Batteriespeichers zusammenzustellen.
Bestenfalls führt das Vorhaben zu einer (einfachen) universell verwendbaren Batterie-Steuerung die mit jedem System genutzt werden kann, das irgendwie mit dem TWS redet (Modbus, MQTT, REST-API, ... . ). Ich bin überzeugt: der TWS als Multiprotokoll-Server kann im Bereich des Energiemanagements riesige Vorteile ausspielen, weil man alles mit allem vernetzen kann. Und wenn die hier entwickelte Lösung nur eine rudimentäre Übergangslösung wird, dann wäre das auch fein.
So, in anbetracht der Zeit Schluss für's erste

VG Stefan