[Beantwortet] [V4.0.1] Performance eines 3500XL vs 3500L

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zaphood
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[V4.0.1] Performance eines 3500XL vs 3500L

#1

Beitrag von zaphood »

Hi,

ich habe die Gust der Stunde genutzt und mir einen 3500XL geholt, in der Hoffnung, dass das Teil durch die SSD viel schneller ist als der 3500L. Ich würde der Hardware nun beim Aufruf von Grafana-Graphen vielleicht 5-10% mehr "Schwupdizität" zugestehen, aber so insgesamt ist der exakt auf dem Niveau des 3500L, das hat mich doch sehr überrascht und auch enttäuscht.
Erwarte ich zuviel?

Zudem dachte ich, dass bislang immer 1 Jahr SW Wartung mit dabei ist, scheint nicht mehr der Fall zu sein? Oder habe ich da was falsch in Erinnerung, da ich beim 3500 das Upgrade auf Ultra gebucht hatte?

Danke und Gruss
Frank
Zuletzt geändert von Parsley am Mo Sep 23, 2024 5:20 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Timberwolf 3500L #950 - VPN geschlossen - Reboot nach Absprache

SchateMuhl
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#2

Beitrag von SchateMuhl »

Ich habe mir auch einen 3500XL gegönnt, aber nicht weil er schneller ist, sondern weil die 256GB Platz bei mir gezogen haben.
Ob der "XL" nun viel schneller als der mein alter "M" ist, habe ich noch nicht getestet, bin eigentlich auch bei beiden mit der Geschwindigkeit zufrieden.
Grüße
Andreas

TWS 3500M ID:992 /XL ID:1198 , VPN offen, Reboot nach Absprache
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StefanW
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#3

Beitrag von StefanW »

Hallo zusammen,,

bei einem reinen Test der Zugriffsgeschwindigkeit ist der XL mit seiner NVMe SSD um ziemlich genau den Faktor 10 schneller beim Schreiben und Lesen und auch bei der Anzahl der gleichzeitigen Transaktionen.

Ob und in welchem Umfang man das mit Grafana merkt oder nicht, hängt vom Setting ab.

Bei einer Anforderung von Grafana zu Daten aus der DB, wird Influx diese Daten von der Platte laden, führt ggfls. statistische Zusammenfassungen durch und stellt die aufbereiteten Daten bereit, die dann von Grafana über das Netz auf das Endgerät heruntergeladen und anschließend gerendert werden.


Da kommt es nun auf viele Details an:

1. Welchen Umfang haben die zu ladenden Daten. Von einem Tag? Von mehreren Jahren? Bei welcher Datendichte? Ein Messwert alle fünf Minuten oder gibt es einen Wert alle zehn Sekunden?

2. Sind statistische Zusammenfassungen "Aggregationen" notwendig? Werden also Min/Max/Average-Werte angefordert, weil dann muss Influx das erst aus dem geladenen Rohmaterial berechnen.

3. Wie schnell ist das Netzwerk dazwischen und wie schnell ist das Endgerät mit der Javascript Performance. Da gibt es ERHEBLICHE Unterschiede.


Um ein paar Beispiele zu geben:


- Ein Gauge in Grafana, der - selbst alle paar Sekunden - den "Last" Wert (das ist der eine zuletzt geschriebene Wert) aus der DB aufruft, belastet gar nichts am gesamten System. Hier sieht man auch keinen Unterschied in der Performance

- Eine Abfrage über ein Jahr, mit mehreren Views in einem Dashboard, jedes z.B. aus der KNX-Telegrammaufzeichnung erzeugt (die z.B. 20 Einträge pro Sekunde enthält) kann auf einem normalen Server bereits im Timeout enden. Aber kommt hierbei auch auf die Javascript Performance an.

- VISU ist auch ein Thema, da wir eine grafische Analyse eingebaut haben, die es durchaus ermöglicht, acht Grafiken übereinander von Zeitserien aus zig Monaten mit einem Klick anzuzeigen, da will man nicht mehrere Sekunden warten. Auch hier muss auch das Netzwerk schnell sein und es kommt wieder auf die Javascript Performance an.


Darüber hinaus:

- Ein TWS 3500 XL hat nicht nur eine Speicherkapazität von 256 GB (roh), sondern auch eine Überschreib-Endurance von fast einem Exabyte. Ein totschreiben ist hier rechnerisch nicht mehr möglich.

- Ein TWS 3500L hat 32 GB und die nackte Installation ohne Daten belegt bereits 16 GB, so dass nur irgendwelche 14 GB netto übrig bleiben, die aber nicht voll genutzt werden können, weil die DB noch Umschichtungsprozessor vornimmt, die Platz benötigen.

- Wer sehr viel Docker macht und andere Software drauf laufen lässt, insbesondere die in Script-Sprachen geschriebenen Systeme wie NodeRed, io.Broker usw. die ERHEBLICH RAM benötigen, nutzen die Platte auch zum Swoppen. Das geht nicht nur auf den Speicher der SSD (und die Endurance durch massives Überschreiben) sondern auch auf die Geschwindigkeit, wenn das nicht schnell geht. Apple Kunden kennen das, dort ist das RAM bei den Rechnern immer sehr sparsam ausgelegt (bzw. teuer im Upgrade) und Apple gleicht das durch ein superschnelles SSD aus, auf das geswoppt wird.

- Was wird die nächsten 15 Jahre alles an Technologie, Datenverbrauch usw. kommen. Niemand kann das so genau abschätzen, außer dass es bisher üblich war, dass der Speicherbedarf extrem gewachsen ist. Mein erster Rechner, ein Sinclair ZX 81, hatte 1 kB RAM (und der Massenspeicher war ein Tonband mit einem "Durchsatz" von 300 Bit/s). Dreiundviertig Jahre später hat ein Hutschienengerät 8 GB RAM (das ist das 8.000.000 fache) und bei der SSD fehlt der Vergleich (außer gegenüber den Sinclair Drives am Spectrum mit 100 kByte Speicher, da sind wir dann mit der SSD im XL beim 2.540.000 fachen). Die nächsten 15 Jahre sind ein Drittel dieser 43 Jahre, benötigen wir dann auch ein mehrtausendfaches von heute?

Wahrscheinlich wird die Steigerung in der Zukunft nicht mehr so massiv ausfallen, aber wir wissen alle nicht, was an Softwareanwendungen in den nächsten 15 Jahren auf die Kiste kommt und ob ein Server mit 32 GB eMMC auf Dauer ein guter Ratschlag ist? Zweihundert EUR Preisunterschied für achtmal mehr Speicher (und sechszehnmal mehr freier Speicher bei zehnfacher Performance) für den Einsatz in einem Smarthome, dessen Komponenten 20.000 bis 50.000 EUR gekostet haben? Müssen wir das ernsthaft diskutieren?

90% der Kunden entscheiden sich dann auch für einen XL. Wir überlegen bereits, den L abzuschaffen, so wie zuvor die XS, den S und den M. Weil es nicht mehr in die Zeit passt.

lg

Stefan
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#4

Beitrag von zaphood »

Hallo Stefan,

danke für die ausführliche Antwort. Würde mich auch noch über eine Beantwortung der zweiten Frage freuen...

Danke und Gruss
Frank
Timberwolf 3500L #950 - VPN geschlossen - Reboot nach Absprache

StefanW
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#5

Beitrag von StefanW »

Hallo Frank,
zaphood hat geschrieben: Di Sep 24, 2024 8:38 amdanke für die ausführliche Antwort. Würde mich auch noch über eine Beantwortung der zweiten Frage freuen...
Um den Preis für den Server möglichst gering zu halten, wurde auf das früher übliche Bündeln mit SW-Wartungsverträge verzichtet, zumal angebotene Updates auch so schon lebenslang frei enthalten sind.

lg

Stefan
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#6

Beitrag von zaphood »

Ok, danke für die Klärung
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