Guten Morgen,
bluegaspode hat geschrieben: ↑So Nov 10, 2019 12:10 amUnd stehe irgendwie auf Kriegsfuß mit der Einrichtung des KNX-Stacks (nach 2h lesen von Anleitungen, Foreneinträgen, ausprobieren, ... steigt die Müdigkeit und gleichzeitig der Frustlevel. Sowohl die TWS-Applikation als auch der Importer sind bei Erstbenutzung enorme Zeitfresser).
Sollte eigentlich nicht so lange dauern.
- Wir bieten die Applikation des TWS zum direkten Download vom TWS an, da muss man nicht lange auf der Webseite des Herstellers suchen, wie woanders.
- Die Applikation - derzeit noch als Projekt - sollte in wenigen Minuten in das eigene Projekt kopiert worden sein. Ich habe erst diese Woche wieder einen TWS Server in Betrieb genommen. Vom Anschließen bis zur Vergabe der physialischen Adresse und der ersten vier Objekte hat das keine 10 Minuten gedauert.
- Die Installation der "Timberwolf Importer" App ist gar nicht notwendig. Es ist lediglich ein (sehr) hilfreiches Tool, wenn man vom WireGate Server migrieren möchte oder wenn man eine große Anzahl von Objekten freischalten möchte, etwa weil man sämtliche GA der ETS als Objekte haben möchte. In diesem Fall saprt die "Timberwolf App" bei 1000 GA zu Objekten um die 10 Arbeitsstunden. Für das normale Anlegen einzelner Objekte benötigt man die APP nicht.
bluegaspode hat geschrieben: ↑So Nov 10, 2019 12:10 amMich würde interessieren, was denn die Vorteile sind, dass ihr auf eine KNX-App gesetzt habt und dabei dem Kunden einiges bei der Ersteinrichtung abverlangt?
Der Timberwolf Server ist ein Server mit zertifiziertem KNX Stack. Wie jedes andere KNX zertifizierte Gerät muss es mit der ETS programmiert werden. Die physikalische Adresse und dann die Freischaltung einzelner Merkmale / Objekte und dann die Zuweisung der Gruppenadresse. Das ist in KNX eben so vorgesehen und hat man auch, wenn man einen KNX Taster mit einem KNX Aktor verbindet.
Der Timberwolf Server macht hier überhaupt keinen Unterschied gegenüber jedem anderen KNX Device.
bluegaspode hat geschrieben: ↑So Nov 10, 2019 12:10 amJedem anderen Server da draußen (?!) reicht der Import einer KNX-Datei ...
Jeder andere Server da draußen ist nicht KNX zertifiziert (oder höchstens die Tunneling Schnittstelle)!
Jeder andere Server da draußen verstößt - dadurch dass er nicht programmiert wird und die ETS nichts von seiner Existenz weiß - gegen wichtige Prinzipien und Sauberkeiten einer KNX Installation:
Die Filtertabelle - oder wie flute ich nicht den Bus:
- Der KNX Bus ist mit seinen ca. 30 bis 40 Telegrammen pro Sekunde ein relativ langsamer Bus.
- Ist ein Bus nun etwas ausgedehnter oder möchte man aus Sicherheitsgründen oder wegen der Autarkie eine Abschottung (z.B. für die Gartenlinie oder jedes Hotelzimmer oder Licht- von Heizungsanlage) dann wird man weitere Linienkoppler / Bereichskoppler haben
- Damit solche Segmentierungen auch sinnvoll wirken können, sollte sich ein einzelnes Telegramm nicht wie ein systemweiter Broadcast über das gesamte Netz in alle Linien verteilen. Zum einen weil das in größeren Installationen schnell den Bus flutet (und im Fehlerfall dann nochmal mehr) und zum anderen, weil man ja aus Sicherheitsgründen nicht jedes Telegramm überall haben möchte (denken wir wieder an die Gartenlinie, die für einen gedachten Hacker von außen zugänglich ist).
- Um nun dieses auch umzusetzen, müssen in den Linienkopplern und Bereichskopplern Filtertabellen geladen werden, diese Filtern den Verkehr aus und lassen nur das auf die andere Seite was auch auf die andere Seite muss.
- Es ist ein großer Komfort, dass diese Filtertabellen von der ETS berechnet und in den Linienkopplern und den Bereichskopplern dann auch geladen werden.
- Damit die ETS dieses Kunststück fertig bekommt, muss sie die Topologie kennen und was in welcher Linie installiert ist. Daher muss man ja auch die ganzen Linien, Bereichslinien, Hauptlinien und die ganzen Linien- und Bereichskoppler auch anlegen.
- Und genau deshalb, weil der Timberwolf Server eben auch eine richtige Applikation hat und die Objekte angelegt und mit GAs verbunden werden, kann die ETS berechnen, welche Telegramme auch dem Timberwolf Server zuzuleiten sind, je nachdem an welcher Stelle der Topologie er sitzt.
Jeder der anderen Server da draußen unterläuft das, wenn der Kunde nicht eine Dummy-Applikation lädt, an die entsprechende Stelle in der Topologie "hängt" und dann alle verwendeten Gruppenadressen auch mit diesem "nicht KNX Gerät vertreten durch eine Dummy Applikation" assoziiert, damit die ETS die Filteradressen berechnen kann.
Wenn man aber nun, für jeden anderen Server da draußen, sich - um das Projekt ordentlich zu halten - eine Dummy-Applikation besorgen und diese ausfüllen müsste, dann kann man es doch auch gleich richtig machen - so wie beim Timberwolf Server, der damit auch der EINZIGE, wirklich zu KNX vollständig kompatible Server ist.
Die einzigste Software:
Die Filtertabellen sind das eine, ein
komplettes ETS-Projekt ist noch das andere. Es ist ja das besondere Wesen einer KNX-Installation, dass es die
EINE Software gibt, mit der man alles einstellt. Und das für 8000+ Produkte von 400+ Herstellern. Da kocht keiner ein eigenes Süppchen (von den DALI-Apps usw. mal abgesehen), sondern alles wird mit einer einzigen Software - der ETS - eingerichtet.
DAS ist doch die ganz besondere Stärke des KNX-Systems:
- Absolute Kompatibilität durch EINEN Standard, nun schon über 30 Jahre, durch Zertifizierung nach sehr intensiven (und teuren) Tests.
- EINE Software mit der alles eingerichtet werden kann. Über die letzten 28 Jahre und auch die nächsten 25 Jahre.
KEIN anderer Smarthome Standard kann das bieten oder wird das je bieten können!
Man stelle sich vor, für jedes Gerät hätte man eine herstellerspezifische Software um diese einzurichten am Bus. Man stelle sich vor, es bliebe jedem Hersteller überlassen, wie kompatibel er denn ist. Das Ergebnis wäre Chaos und der KNX hätte nicht seinen Standard.
Aber jeden anderen Server da draußen schert das offenbar wenig. Dort wird die Kompatibilität nicht zertifiziert (allenfalls die verwendeten TP-UART-Chips und selbst das nichtmal wie z.B. bei der Loxone die nur ein BitBang Interface hat).
Abhängigkeit vom funktionierenden Projektimport:
Jeder andere Server da draußen ist auf einen funktionierenden Projektimport
angewiesen.
Hier darf man nicht übersehen, dass die KNX Assoc. bei der Entwicklung der ETS bei jeder neuen Version (und damit ist die erste Stelle hinter dem Komma gemeint) das Format des Projektfiles ändert. Also wie zuletzt beim Übergang von der ETS 5.6x auf die 5.7 geschehen.
Ohne anschließendes SW-Update gibt es dann aber kein Einlesen mehr. Mag vom Hersteller durchaus nachgeliefert werden, kann aber Wochen - bei "schlechten" Herstellern - auch Monate dauern oder gar nicht mehr passieren, weil das Gerät "End of Support" ist. Was dann? Dann muss Mann / Frau in einem solchen Fall womöglich jeden anderen Server da draußen auf den Müll werfen oder den Rest der Lebensdauer auf das ETS Upgrade verzichten (was nur gelingt, wenn man die alte ETS Version noch installieren kann und auch eine Sicherheitskopie des Projektes vor dem Upgrade hat).
Was dann?
Nun, bei dem einzigen verfügbaren KNX zertifizierten Server kann man - dank der getesteten Kompatibilität der Programmierung - alle Änderungen einfach weiterhin programmieren. Einfach so. Wie bei jedem anderen Schalter und Taster auch. Auch die nächsten 25 Jahre, auch wenn man schon längst nicht mehr die Projektdatei einlesen kann. Weil das Einlesen der Projektdatei beim TWS ist kein muss. Es ist auch möglich, die DPT der GAs usw. von Hand anzulegen im GA-Editor, die Literale ebenfalls (diese Möglichkeit wurde vor allem für Projekte geschaffen, bei denen das KNX Projekt verloren gegangen ist).
Ich denke ALLEINE dieser Punkt, (die mit Sicherheit irgendwann ablaufende Kompatibilität zu ETS Projektdateien) wird die Nutzbarkeit des ETS-programmierbaren Timberwolf Server um das dreifache über jeden anderen anderen Server da draußen heben.
Langlebige IT ist oftmals eine Frage der richtigen Strategie. Daher bitte immer beim Kauf überlegen, mit technischen Ansatz besteht die Möglichkeit einer Nutzung über 10 bis 20 Jahre.
Das streben wir an. Wir wollen Euch NICHT alle paar Jahre ein neues Gerät verkaufen - wie jeder andere Hersteller da draußen - sondern wir wollen, dass der Server 15 bis 20 Jahre genutzt werden kann. Darum gibt es auch den Care-Vertrag, damit wir dann einen solche langen Support auch leisten können.
Ich meine, das ist eine Strategie, die sich am Ende auszahlen wird für den Anwender. Und deshalb KANN man den TWS aus der ETS programmieren.
Wir haben sehr sehr viel Geld ausgegeben, einen zertifizierten 32/64 Bit KNX Stack mit 8000 Objekten (das ist der leistungsfähigste Stack auf dem Weltmarkt) zu entwickeln der - übrigens als einziger - auch die Möglichkeit hat, dass man Universalobjekte mit den DPTs belegen kann und diese bei der Programmierung mitkommen (hat sonst niemand).
Ich denke, die Vorteile liegen nun klar auf der Hand.
lg
Stefan