Hallo DMX-Freunde,
ich bin hier noch eine Antwort schuldig.
Kurzauswertung Umfrage
Am Anfang dieses Threads wurde von Benzcity eine Umfrage durchgeführt zur DMX Ausprägung. Die Umfrage ist mittlerweile angeschlossen.
- Es wurden insgesamt 78 Stimmen abgegeben
- Es waren jedem bis zu drei Stimmen erlaubt, was eine Auswertung Pro : Contra erschwert
- 32 Stimmen wurden abgegeben für "Kein Bedarf an DMX Unterstützung". Es ist anzunehmen, dass die so abstimmenden Nutzer die beiden verbleibenden Stimmen nicht genutzt haben
- Etwa 90 Foristen haben den Thread ein- oder mehrmals besucht, das sind ca. 12% aller angemeldeten Forennutzer.
- 46 Stimmen wurden dabei insgesamt abgegeben für die verschiedenen DMX Ausstattungen. Drei waren pro Abstimmenden maximal verfügbar.
- Würde man davon ausgehen, dass diejenigen Nutzer, die für eine oder mehrere DMX Ausprägungen gestimmt haben, im Durchschnitt jeweils 1,5 Stimmen dafür genutzt haben, dann könnte man daraus ein Pro-Contra Abstimmungsverhältnis von 31:32 sehen, mithin würden 50 % der Nutzer, die an der Abstimmung teilgenommen haben, für eine DMX Nutzung stimmen.
- Allerdings ist diese Abstimmung nicht repräsentativ und diejenigen, die Interesse an DMX haben, dürften weit überproportional teilgenommen haben. Interessanterweise hatten 30 Foristen keine Meinung, ob sie DMX benötigen oder nicht.
Auch wenn die Zahlen absolut nicht so hoch sind, zeigt eine relative Zustimmung von 50% durchaus starkes Interesse.
Status-Quo DMX mit dem Timberwolf Server
Was in diesem Thread etwas zu kurz kommt - insbesondere für Neu-Eingestiegene - ist, dass DMX seit bald zwei Jahren im Timberwolf Server 950 / 960 Q bereits unterstützt wird. Nicht mit einem eigenen Subsystem und eigenen Funktionsmodulen, aber aus der Logik heraus mit entsprechenden Logikbausteinen. Man muss sich das was man benötigt in der Logik eben zusammen bauen. So wie das auch allgemein im Wettbewerbsumfeld üblich ist.
Wünsche an DMX mit dem Timberwolf Server
Gewünscht wird eine breitere Unterstützung für mehrere (jedes) Modell des Timberwolf Servers, also für die vormaligen Desktop Server und für den neuen Timberwolf Server 3500.
Hierbei ist auch ein Absetzen des DMX-Controllers über das Netz mit dem Protokoll ArtNET interessant, da dieses leicht von allen Servern genutzt werden könnte und damit die Interface Frage geklärt wäre.
Darüber hinaus wird eine Lichtsteuerung gewünscht, die Beleuchtung, Szenen, Effekte usw. auf einfache Weise unterstützt.
ROADMAP 2022
In der aktuellen Roadmap ist beides aufgenommen:
Bedarf
Wenn wir uns die Werbung zum Loxone Miniserver ansehen, dass sehen wir dort eine sehr intensive Ausgestaltung von "Licht" auf den Bildern und ein Projektleiter (Loxone Partner) sagte mal zu mir "die Loxone wird vor allem über Lichtstimmungen" verkauft.
Der Erfolg der Loxone dreht sich also um die Beleuchtung im Kern und der Behauptung, dass man ansonsten auch alles damit machen kann.
Es ist klar, dass es damit einen großen Bedarf ist und dass der Timberwolf Server damit einen großen Schub nach vorne macht. Von meiner Seite heißt das: So schnell es geht implementieren.
Realisierung
Nun, mit dem "der Server kann alles" (wie es Loxone gerne darstellt) sind wir an vielen (noch nicht allen) Stellen mit dem Timberwolf Server in den Details durchaus ebenbürtig, wenn nicht sogar deutlich besser (z.B. KNX, Modbus, MQTT, 1-Wire, Zeitserien), aber bei der Lichtsteuerung haben wir Nachholbedarf und könnten vermutlich hiermit so richtig punkten bei der Kundschaft.
Wie im Beitrag mit dem Auszug aus dem alten Katalog ersichtlich, hatten wir uns das Thema Lichtsteuerung eigentlich auch schon früh vorgenommen (und sind damals von einer baldigen Realisierung ausgegangen, womit wir uns grob verschätzt haben). Das es bis heute damit noch nichts geworden ist liegt daran, dass auch viele andere Wünsche auf dem Tisch lagen und wir dafür KNX usw. so tief implementiert haben, dass die KNX Integration im Timberwolf Server als die Beste der Art gilt. Auch die Modbus Implementierung schlägt in der Leistungsfähigkeit und Einfachheit der Nutzung alles andere auf dem Markt.
Dieses tiefe Ausarbeiten der heute verfügbaren Subsysteme mit umfangreichen Funktionsmodulen, Busmonitoren, Aufzeichnungsfähigkeiten, Unterstützung von über 5000 Datenformaten hat enorm Zeit gekostet. Wir wollen es eben richtig machen, nicht einfach eine Funktion "schnell rauswerfen". Womöglich war das auf dieser Seite zu viel des guten, was letztlich zu fehlendem auf der anderen Seite führt.
Wir haben daraus gelernt. Damit wir künftig schneller voran kommen, müssen Kompromisse her. Darum haben wir 2021 den "Fast-Track" Ansatz herausgebracht, um eine deutlich schnellere Implementierung neuer Leistungsmerkmale zu ermöglichen, damit Kunden neue Funktion schneller nutzen können, auch Anfangs mit weniger Komfort.
Grundsätzlich funktioniert DMX ja bereits mit TWS 950/960, die Technologie ist vorhanden und wird auch beherrscht. Es geht also jetzt vor allem darum den Licht Manager (aka Lighting Engine) zu implementieren, damit wir unseren Kunden damit die besonderen Steuerungs- und Logikmöglichkeiten bieten können, die gewünscht werden. Die Anbindung von DMX an diesen Licht-Manager und die Unterstützung weiterer DMX Hardware ist - gegenüber dem Aufwand des Licht Managers selbst - dann eher eine Kleinigkeit - sorgt aber für Effekte, Szenen usw.
Implementierungsdetails
Ein großer Aufwand bei den Lichtthemen ist die Unterstützung der vielen Datenformate.
Der Wettbewerb arbeitet teils mit Logiken, in denen die Farbkanäle einzeln zu verbinden und handzuhaben sind. Das kann man machen, muss aber auch mit zeitlichem Versatz rechnen. Daher werden bei KNX auch Datenpunkttypen benutzt, welche alle Farb- und Helligkeitsinformationen in einem Telegramm beinhalten, um Versatz zu vermeiden.
Leider gibt es in den verschiedenen Bussystemen bzw. Geräteprotokollen wie KNX, DMX, DALI, Hue viele verschiedene Datenformate für Steuerung der Farbinformationen, insbesondere wenn mehr als 3 Farbkanäle anzusteuern sind. Diese Anzahl der Formate ist eine Herausforderung, insbesondere in Verbindung mit der bei uns übliche Autokonvertierung (die dem Kunden alles diesbezügliche abnimmt).
Geplant ist daher ein internes Universalformat, das alle Farb- und Helligkeitsinformationen aufnimmt und in das alle von außen hereinkommenden oder aus dem alle hinausgehenden Datenformate konvertiert werden. Alle Operationen und Berechnungen werden dann durch eine spezielle Engine auf Basis des internen Datenformates berechnet. Dieses interne Format soll eine um den Faktor 5 bis 10 höhere Auflösung als alle externen Formate haben, so dass es durch die Konvertierungen nicht zu einem Fehler kommt. Auf diese Weise können dann auch künftige Formate behandelt werden, weil diese dann jeweils nur im externen Subsystem umzurechnen wären und intern hierfür keine Änderung notwendig wäre.
Man kann sich die Lichtengine ähnlich dem Prozess vorstellen, den z.B. Apple bei der computergestützten Fotografie nutzt. Das Roh-Bild durchläuft nach der Aufnahme 10 bis 15 Prozessschritte die jeweils die entsprechende Bearbeitung und Optimierung vornehmen.
Die Lichtengine wird mithin aus drei wesentlichen Komponenten bestehen:
1. Generator (der die Szenen und Abläufe erzeugt) inkl. Effekte und Überlagerungen (Anhalten einer laufenden Sequenz um z.B. die Türklingel optisch zu signalisieren) als auch hinterlegte Informationen zu Dämmerung, Nachtmodus, Sonnenstandsimulation usw. berücksichtigt.
2. Korrekturberechnungen für die unterschiedlichen Dimmkurven, Leuchtmittel-Farbkorrekturen usw.
3. Bedienung, Parameterverwaltung und Steuerung
Wann verfügbar
Wir haben knapp 200 Punkte auf der Roadmap. Wie schnell wir jeweils vorankommen wird vor allem vom Budget abhängen, dass uns die Kunden über die Buchung von Software Upgrade zur Verfügung stellen, weil das ist ein großer Teil der Finanzierung der Entwickler.
Aus dem Verkaufspreis des Timberwolf Servers, der gemessen an der Hardware-Leistung, der Interface-Ausstattung und der Leistungsmerkmale sehr preiswert ist, können wir solche Entwicklungsumfänge nicht leisten. Zudem entwickeln wir den Timberwolf Server so, dass er die Nutzung offener Standards und den Anschluss von Geräten beliebiger Hersteller ermöglicht. Da wir nicht am Umsatz dieser fremden Geräte partizipieren, können wir die Software zu deren Ansteuerung auch nicht aus dem Geräteumsatz finanzieren. Daher sind wir darauf angewiesen, dass unsere Kunden uns mithelfen die Entwicklung zu finanzieren. Je mehr, desto besser und desto schneller werden wir auch fertig. Die bisherigen Testbuchungen mit Insidern deuten darauf hin, dass wir mit einem guten Budget unterstützt werden. Wenn alle anderen Nutzer uns in ähnlicher Größenordnung unterstützen, dann könnten wir ordentlich Entwicklerkapazitäten einkaufen und dann bekäme die Sache auch ordentlich Auftrieb.
Darum: Bitte unterstützt uns durch Buchung der Software Upgrades im Lizenzshop des Timberwolf Servers (wird nächste Woche für alle freigeschaltet), nach Möglichkeit in der Leistungsstufe ULTRA und für einige Jahre im Voraus.
Prinzipiell ist das Thema Lichtsteuerung (und damit indirekt auch DMX) von den Kunden in der Umfrage von Mitte 2022 an vierter Stelle priorisiert worden. Da bedeutet, bei ausreichend Budget sollten wir in dieser Sache ziemlich zügig vorankommen.
Wir haben was wirklich tolles geplant, ich freue mich schon drauf, das zu realisieren. Unterstützt uns bitte.
lg
Stefan