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Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Do Dez 04, 2025 10:11 pm
von eib-eg
Hallo zusammen,

ich möchte hier mal meine Geschichte mit dem Timberwolf Server aufschreiben. Nicht als technische Anleitung, sondern als Bericht darüber, was passiert, wenn man aufhört zu raten und anfängt zu messen.

1. Die Ausgangslage (Das Objekt)

Wir sprechen hier nicht von einem Passivhaus.

Neubau (1996/97): Keller, EG, OG (je 108m²) + DG (58m²). Fußbodenheizung, Durchheizherde.

Altbau (1886): 120m², Heizkörper und Kachelofen.

Heizung: Öl.

Start-Verbrauch: Stolze 5.300 Liter Heizöl pro Jahr.

2. Wie der Wolf ins Haus kam

Eigentlich wollte ich den Timberwolf Server nur, um KNX-Telegramme zu analysieren und Fehler zu finden. Aber dann sah ich Stefans Live-Video zu Modbus und den Stromzählern. Da hat es "Klick" gemacht.
Ich hatte sowieso gerade eine alte USV repariert (Thema Blackout-Vorsorge). Als ich nachgemessen habe, dass die USV allein 300W Eigenverbrauch hatte, wusste ich: Ich muss messen, nicht schätzen.

3. Projekt "Insel-PV": Lehrgeld inklusive

Ich wollte PV, aber günstig und autark. Also habe ich gebrauchte Module gereinigt (Ost/Süd/West Ausrichtung) und mit Victron-Technik und (anfangs) alten LKW-Batterien eine Insel gebaut.

Die Lernkurve: Ohne Balancer und richtige MPPT-Einstellung habe ich die Batterien nie voll bekommen. Ich habe Lehrgeld gezahlt, aber gelernt.

Die Optimierung: Auf Tipp von Mathias habe ich billige Modbus-Zähler verbaut, um jede Seite einzeln zu messen. Dabei fiel auf: Der erste MPPT wurde zu warm.

Lösung: Montage an die kühle Betonwand statt auf Holz. Ergebnis: 3% mehr Wirkungsgrad nur durch Kühlung!

Status heute: 32 kWh LiFePO4 Speicher. Das reicht bei Dunkelflaute für 4,5 Tage Notbetrieb (Steuerung, Kühlschränke, Heizung).

4. Kampf dem Ölverbrauch: Messen, Verstehen, Sparen

Das ist mein größter Erfolg mit dem TWS. Ich wollte wissen, wo die Energie hingeht.

Mess-Wut: Ich habe allein 14 Temperatursensoren unter die Isolierung des Warmwasserboilers geschoben. Dazu Vor-/Rücklauf aller Kreise, Kesseltemperatur, Außentemperatur.

Die Maßnahmen:

Hydraulischer Abgleich: Habe ich mir per YouTube beigebracht und durchgeführt.

Zirkulation: Die Daten zeigten, dass die Zirkulationspumpe 8h am Tag lief. Viel zu viel!

Verkalkung: Ein Kollege gab den Tipp. Ich habe die Leitungen gespült (20h lang!). Danach konnte ich die Pumpenlaufzeit für den kurzen Strang von über 3 Minuten auf 20 Sekunden (!) drosseln.

Das Ergebnis: Durch die datenbasierte Optimierung und Anpassung der Heizkurven bin ich von 5.300 Liter auf 3.300 Liter Heizöl runter. Bei gleichem Komfort.

5. Wasser & Druck: Detektivarbeit

Nachdem ich im Altbau Wasser im Keller hatte (und mein erster selbstgebauter Sensor aus Schweißdraht wegen Korrosion versagte), habe ich aufgerüstet.

Drucksensoren: Ich habe mir 5 Drucksensoren (Solar, Heizung, Kaltwasser, Warmwasser, Brunnen) mit Silberlot auf Messing-Adapter gelötet und kalibriert (Kältetechnik-Erfahrung sei Dank).

Der "Aha-Effekt": Der Kaltwasserdruck stieg an. Verdacht: Druckminderer defekt. Getauscht -> immer noch defekt?

Die Lösung durch Daten: Der TWS zeigte in Grafana, dass der Warmwasserdruck identisch mitstieg, genau wenn die Boilerladung lief.

Diagnose: Nicht der Druckminderer war schuld, sondern die Rückschlagklappe des Boilers war defekt! Ohne die Vergleichsdaten hätte ich mich dumm und dämlich gesucht (und Teile getauscht).

6. Der "WAF" & Sicherheit (Wife Acceptance Factor)

Bei aller Technik war mir eines heilig: Was passiert, wenn ich morgen nicht mehr da bin?
Ich habe die Anlage (als gelernter Elektriker und Ex-ElabNETler) so verdrahtet, dass meine Frau im Notfall nur zwei Netzteile ziehen muss.

Ergebnis: Das gesamte Haus fällt in einen definierten "Normalzustand" zurück. Licht geht, Heizung läuft auf Standard. Keine Panik, kein IT-Studium nötig.

7. Zukunftsmusik: Eisspeicher & AC-THOR

Ich bin noch lange nicht fertig.

AC-THOR: Ein Notheizschwert aus einer defekten Wärmepumpe (gereinigt & getestet) wird jetzt per Modbus und einer speziellen TWS-Logik (Anti-Sägezahn) angesteuert, um PV-Überschuss millimetergenau in Wärme zu wandeln.

Eisspeicher: Ich habe noch eine alte, nutzlose 3-Kammer-Klärgrube (12m³). Die wird zum Eisspeicher umgebaut. Eine gebrauchte Wärmepumpe (Steuerung defekt -> übernimmt der TWS) soll tagsüber den Fußboden heizen. Der Wirkungsgrad wird explodieren, da sie aus 20°C warmem Wasser zieht statt aus kalter Luft.

9. Der Turbo: Mein neuer "Mitarbeiter" (Die KI & Der Kanon)

Ein Punkt, der mir die Arbeit massiv erleichtert hat, ist mein neuer Workflow mit der KI.
Ich habe mir einen eigenen "Kanon" (ein Regelwerk für die KI) geschrieben. Seitdem programmiere ich Logiken nicht mehr mühsam Zeile für Zeile selbst.

Der Prozess: Ich habe die Idee (die Physik/Logik), ich gebe der KI die Anweisung, und sie liefert mir den fertigen, fehlerfreien JSON-Code für den Timberwolf.

Der Effekt: Die Ideen "ploppen" nur so raus, weil die Umsetzung keine Zeit mehr kostet. Komplexe Bausteine wie der "1-Wire Hybrid Watchdog" oder der "Energie-Bilanzierer" entstehen jetzt in Minuten statt Stunden. Wer den Code nicht selber schreiben will: Das ist der Weg.

10. Der Kassensturz (Warum sich der Wolf lohnt)

Wir reden oft über Features, aber reden wir mal über Geld.
Ich habe durch die Optimierungen mit dem Timberwolf Server (Messung, hydraulischer Abgleich, Zirkulations-Logik) meinen Ölverbrauch um 2.000 Liter pro Jahr gesenkt.

Ersparnis: 2.000 Liter Heizöl.

Aktueller Preis: ca. 1,06 € / Liter.

Geldwert: 2.120,00 € pro Jahr gespart.

Der kleinste Timberwolf Server kostet keine 900 €.
Fazit: Der Server hat sich bei mir nach 5 Monaten komplett amortisiert. Ab dem 6. Monat verdient er Geld für mich.

Der Timberwolf ist für mich kein Spielzeug für Bastler. Er ist das profitabelste Werkzeug in meinem Heizungskeller.

11. Danksagung & Ausblick

Zum Schluss noch das Wichtigste: Ein riesiges DANKE.
Ich habe dieses Wissen nicht allein erlangt. Ich danke allen, die meine anfängliche Unwissenheit ertragen und mich durch ihre Fragen, Ideen und Hilfestellungen auf den richtigen Weg gebracht haben.

Ich nenne hier bewusst keine Namen, um niemanden zu vergessen – es sind sicher an die 60 Personen, die direkt oder indirekt beteiligt waren.

Sei es bei den Usertreffen, hier im Forum, oder per WhatsApp/Telegram.

Selbst wenn ihr nur eine Frage gestellt habt (auch unwissend), hat mich das oft zum Nachdenken gebracht ("Moment, könnte ich das bei mir auch messen oder optimieren?").

Besonders danke ich denen, die mich nach KI-Logiken gefragt haben – eure Anforderungen haben meinen "Kanon" erst so richtig gehärtet und das System perfektioniert.

Und natürlich ein spezieller Dank an Stefan @StefanW , dass er den Wolf überhaupt gebaut hat. Ohne dieses Gerät würde ich heute noch Geld zum Schornstein hinausjagen, statt zu sparen.

Es ist noch lange nicht vorbei – die nächsten Projekte sind schon in Planung. Die Ideen gehen nie aus.



Gruß
eib-eg

Re: Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Do Dez 04, 2025 10:24 pm
von Didda93
Wow, das nenne ich mal einen wirklich inspirierenden Erfahrungsbericht!

Top

Re: Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Do Dez 04, 2025 10:53 pm
von Franky
respekt Georg, toller, inspirierender Artikel!

SPAß: Ich hoffe Du bist es noch und wirst nicht im Keller durch eine wild gelaufene KI gefangen gehalten :lol:

Franky

Re: Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Fr Dez 05, 2025 7:22 am
von Robert_Mini
Danke!
Jetzt bin ich auch auf die KI Lösung gespannt und werde dich dazu mal konsultieren.
Lg Robert

Re: Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Fr Dez 05, 2025 8:15 am
von AndererStefan
Moin,

danke für den Bericht, du bist ja ganz schön „umtriebig“ :D

Ich finde es faszinierend, wie sich der „es muss sich rechnen“ Gedanke in Smarthome/Energie-Themen reindrängt. Ich bin ja auch ja selber immer schnell am rechnen… aber:
Wenn man mal versucht es anders zu sehen: Machen sich die Wohnzimmermöbel bezahlt? Rentiert sich der Thermomix, die Holzboden die Fliesen? Wan amortisiert sich der Neuwagen? - Das stellt kaum jemand in Frage.
Wir kaufens weils irgendwas nötig ist, schön aussieht oder komfortabel sein soll. Aber PV und Smarthome, da achtet man plötzlich auf jeden Euro….?

Bitte nicht als Kritik verstehen! Ich denke ja selber so, aber ich wollte mal zum Nachdenken anregen :)

VG Stefan

Re: Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Fr Dez 05, 2025 10:03 am
von StefanW
Hi Georg, toller Bericht und Klasse geschrieben.

es geht ja nicht nur um Einsparungen, sondern um Nachhaltigkeit, hier Einsparung fossiler Brennstoffe und lokale Energieversorgung, die u.a. Ressourcen in Übertragungsnetzen sparen kann. Erwähnenswert wäre noch, dass Du PV Module verwendet hast, die anderswo nach Ablauf der 20 jährigen Förderung abgebaut wurden und womöglich ansonsten im Müll gelandet wäre. Die Weiternutzung bei Dir, auch bei schlechterem Wirkungsgrad ist echte Nachhaltigkeit.

Thema Heizung: Nach meiner anekdotischen Statistik laufen 50 bis 70% aller Heizungen falsch bis grob falsch. Nur weil niemand hinsieht und den Mehrverbrauch einfach hinnimmt. Alleine bei wievielen Anlage der Vorlauf- mit dem Rücklauf vertauscht wurde. Hydr. Abgleich wird oft nicht gemacht wegen dem Aufwand und ständig laufende Zirkulationspumpen sind auch ein Kostenärgernis.


Hi Stefan,

der Smarthome Anteil wird oft als Komfort gesehen, aber die Komponente "kann sich durchaus rechnen" ist nicht uninteressant, insbesondere wenn das die Heizung und die Mobilität betrifft, weil das ist 70% des Energieverbrauchs eines Haushaltes und da rechnen sich tatsächlich schon kleine Verbesserungen.

Und die erste Verbesserung ist, den Energieverlust durch schlecht eingestellte Anlagen einzudämmen und die zweite Verbesserung ist die effizientere Nutzung, zum einen preislich durch Nutzung dynamischer oder doppelt dynamischer Tarife und zum anderen indem man auf Netzdienlichkeit und Eigenerzeugung achtet.

lg

Stefan

Re: Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Fr Dez 05, 2025 10:41 am
von eib-eg
Da ja die meisten wissen das meine Texte vorrangig die ki schreibt habe ich gestern alles was ich gemacht habe der ki gegeben
Sowie meine xls Datei mit allen Geräten Sensoren Logiken usw
Meine ganze Leidenschaft mit dem wolf einfach weitergegeben
Ich habe der ki sozusagen ca 5 a4 Seiten gegeben und sie meinte das man erst mal ein sogenanntes Inhaltsverzeichnis ins Forum stellen sollten und auf Antworten warten sollte was die forumsmitglider interesiert
Ja auch das mit den gebrauchten Solarzellen sowie den selbstgebauten wasserstandsmelder habe ich ihr gegeben

Könnte ja mehr darüber schreiben
Brauche nur Rückmeldung an was Interesse besteht

Re: Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Fr Dez 05, 2025 11:04 am
von StefanW
Hi Georg,

mir war klar, dass dies ein KI-Text war, diesmal war es aber ein "guter KI-Text" der interessant geschrieben war und so strukturiert, dass man es lesen möchte. Normalerweise breche ich immer ab, wenn ich einen KI-Text vor mir habe.

Vermutlich kommt es durchaus darauf an, wie gut man die KI bei der Anfrage füttert, so dass sie was gutes erstellen kann.

Mir wäre eine Kennzeichnung weiterhin lieber, z.B, "Bei diesem Text habe ich mir von KI helfen lassen für eine bessere Lesbarkeit und einen prägnanteren Text". KI ist für sowas wirklich hilfreich.

Das Thema mit den gebrauchten PV-Modulen wäre sicherlich für manche Interessant. Also im Hinblick auf deren tatsächliche Leistungsfähigkeit als alte Module, worauf man achten sollte beim Erwerb, ob es speziellere Wechselrichter-Einstellungen gibt usw.

lg

Stefan

Re: Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Fr Dez 05, 2025 1:16 pm
von gbglace
Und bei solchen Reused Modulen umgeht man auch diversen Ärger mit dem EVU, da man ja eh keine Förderung dafür bekommt.

Re: Vom KNX-Tester zum Energie-Manager – Wie der Wolf sich in 5 Monaten bezahlt machte

Verfasst: Fr Dez 05, 2025 1:16 pm
von Sun1453
Sehr schöner Erfahrungsbericht und Mega was du damit optimieren und verbessern konntest. Der TWS ist einfach ein Mega Gerät und was er in der Zeit alles dazubekommen hat seit dem ich ihn 2019 angeschafft habe, Wahnsinn.

Viele Integrationen hätte ich ohne die Module des TWS nicht angegangen. Modbus RTU / TCP oder HTTP API oder MQTT. Jetzt kann ich alle Protokolle an einer Stelle verarbeiten und durch Dispatcher Logik und Visu nutzen. Dazu braucht man kein Linux Studium oder andere Sachen die man Warten muss sondern nur dieses feine Kästchen. Die Preise für Wartungsvertrag finde ich vollkommen angemessen, weil was man sich da erspart unter anderen gerade auch an nicht ersetzbarer Lebenszeit um andere Systeme wie HA Open HAB oder so zu pflegen inkl der Grundsysteme. Das sollte man sich auch überlegen.

Ganz großen Dank an Stefan und sein Team, was hier so ein tolles Werk vollbracht hat.