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Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Mo Jan 15, 2024 9:37 pm
von cheater
Da unsere Diskussion zum DIY PV Speicher ja wirklich sehr interessant war, hier nochmal ein separater Thread bezüglich "Stromdaten".

Da ich in diesem Jahr plane ein PV-Anlage zu installieren, mal eine Frage an euch Jungs aus der Praxis: Welche Daten müssen gesammelt werden?

Aktuell habe ich mit Verbrauchssteuerung noch nichts am Hut, da kein Speicher, keine PV und kein BEV. Die Daten meines Stromzählers bekomme ich von Tibber. (Bezug und Einspeisung). Der Wechselrichter der PV liefert Erzeugungsdaten.

Was würdet ihr mir empfehlen? Genügt das an Informationen, oder sollte ich noch zusätzliche Maßnahmen ergreifen? Wie ist das bei euch so? Bin da einfach noch nicht im Thema und möchte da nichts übersehen.

Bezüglich des Titels darf auch gerne ein anderer Vorschlag gemacht werden. ;)

Re: Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Mo Jan 15, 2024 9:57 pm
von gbglace
Dominic, sehr gutes Thema.

Zu den oben genannten hilft es direkt messen zu können den Verbrsuch großer schalt-/ regelbarer Lasten für preisoptimierte Lastverteilung.

Im Sinne guter Akkuauslastung und Tibber-Preisoptimierung muss man die Tibber API noch vollständiger Zerlegen. Das Ding liefert ja auch Min und Max Preise bis zur 13 Uhr Preisgrenze wenn man diese noch mit Sonnenscheinforecast zusammenpackt kann man sich ganz gut ausrechnen wieviele kWh holt man sich so gegen 2 Uhr Nachts in den Akku, um dann am Morgen und Nachmittag bis frühen Abend statt aus dem Netz aus dem Akku den Hausverbrauch bedienen zu können. Dazu muss man natürlich die Wandlungsverluste des ESS berücksichtigen, also eine gewisse Mindestschwankungsbreite des Preises ist notwendig, dass sich das lohnt. Und zu voll den Akku packen muss man ja auch nicht, sofern sich was an Sonne für den nächsten Tag angekündigt hat.

Wenn wir mal dazu kommen mit KI ein besseres Prognosemodell zu haben, dann hilft es Wetterdaten und Präsenzstatus schonmal parallel zu loggen, da dann auch bessere Verbrauchsprognosen möglich sind und man dann ebenfalls eine weitere optimierte Akkunutzung hinbekommt. Dazu würden auch Kalenderdaten wie Urlaub, Partys usw. helfen.

Re: Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Mo Jan 15, 2024 10:09 pm
von cheater
Servus Göran,
das Thema das du anschneidest würde ich sogar nochmal in einen separaten Beitrag packen. --> Haushaltsoptimierung in Richtung PV-Strom Nutzung

Mir geht es hier erstmal nur um die Situation, wenn man eine PV Anlage plant. Was ist must have, was nice to have. Nicht das man nach einem halben Jahr sagt: Hätte ich hier bloss nochmal einen Modus Zähler eingebaut. Der Waschmaschine kann ich jederzeit eine Strommessung verpassen, die ist schon da, die PV aber noch nicht.

Zum Thema Tibber: Da erhoffe ich mir ehrlich gesagt, das ElabNET mal die Basics direkt in den TW integriert. Bei aller Euphorie in Sachen Visu, aber es müssen demnächst zeitnah mehr Funktionen im Bereich Energiemanagement her. Strom, Wärme, BEV. etc. Denke das lockt dann auch mehr Kunden.

Re: Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Di Jan 16, 2024 3:59 pm
von devilchris
Hallo,

was benötigt wird kann man so im Vorfeld garnicht sagen, das ist sehr individuell, da jeder andere Komponenten einsetzt und eventuell für den WR einen ModBus, S0-Zähler oder was auch immer zur Kommunikation untereinander benötigt.
Meine erste PV-Anlage hat einen S0-Zähler für die Null Ausregelung benötigt. Die zweite Anlage kommuniziert über ModBus mit Zähler und WR.

Also wie gesagt es ist davon abhängig was eingesetzt wird.

Und bei Tibber hast du ja schon den aktuellen Verbrauch und Strompreis über den WR kannst du abhängig von der Schnittstelle die PV Produktion bekommen. Es gibt auch PV Anlagenlogger (PowerDog, Solarlog, usw).

Gruß Christian

Re: Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Di Jan 16, 2024 4:14 pm
von Sun1453
Also ich habe bei mir gerade bei den großen Verbrauchern (Waschmaschine/Trockner/Geschirrspüler) einen Zähler. Abgefragt über Modbus RTU. Sonst nehme ich die Daten vom WR wie aktuelle Produktion. Speicher bisher keiner vorhanden. WP / BEV auch nicht.

Re: Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Di Jan 16, 2024 5:47 pm
von Sunshinemaker
Ich gehe mal einen anderen Ansatz.

Wieviel Dachfläche ist in welche Richtung mit welcher Neigung vorhanden? (evtl. Verschattungen) --> Im Netz gibt es inzwischen gute Seite für die Auslegungen. Damit dann einfach mal ein bisschen spielen. Oder alternativ einfach alles vollmachen wenn möglich. Dort kannst du dann draus ersehen im welchen Zeitraum du etwa wieviel vom Dach bekommst. Wir haben eine nur Südausrichtung und noch ein Paar Bäume im Weg. Entsprechend bekommen wir erst Spät bekommen die Module erst Sonne zwischen .
Auf https://www.sonnenverlauf.de/ einfach mal ein bisschen spielen. Aus den Erkenntnissen kannst du dann in etwas ableiten von wann bis wann der Akku halten sollte um zumindest im Sommer komplett ohne Netzbezug auszukommen. Wenn du die Uhrzeiten hast einfach mal zu den Uhrzeiten die Zähler ablesen. Dann weiß du wie groß dein Speicher sein muß um im Sommer Autark zu sein, im Winter wird es kommt möglich sein. Im Februar z.b. habe ich unter optimalen bedingen ein 4 Stunden-Fenster um meinen Speicher voll zubekommen, was aktuell grade so klappt. Zur Sommersonnenwende dagegen fast 12 Stunden, Speicher ist aber nach 3 stunden voll und hält dann solange bis wieder genug sonne vorhanden ist. Das sind zumindest für mich wichtige Indikatoren um zu entscheiden wie viel Speicher will ich noch nachrüsten, bzw. in deinem Fall um überhaupt zu wissen wie groß der Speicher sein soll.

Ansonsten was für einen Zähler (ob überhaupt ein zusätzlicher gesetzt werden muß) usw. ist alles abhängig davon was für Hardware du einsetzen willst. Alle anderen Zähler von den den Verbrauchern sind Nice-to-Have aber mehr auch nicht und spielen für die Auslegung keine Rolle. Entscheidener ist ob die Großverbraucher kennst und ob es möglich ist diese so zu steuern das sie in die Zeit kommen, wo Sonne da ist.
Den Gesamtverbrauch bekommst du über das Ablesen deines Zählers raus. Zu welchen Zeiten du den ablesen willst/mußt von deinem Tagesrhythmus abhängig und welchen Zeitraum du überbrücken willst.

Ich würde erstmal gucken Wieviel PV du überhaupt aufs Dach bekommst und wie der zu erwartende ertrag aussieht. Übertrieben gesagt bringt es nichts wenn du nur ein Balkonkraftwerk aufstellen kannst aber 30kWh Speicher einbauen willst und noch ne Wärmepumpe hast. Am Ende sollte es alles irgendwie aufeinander abgestimmt sein.

Re: Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Di Jan 16, 2024 6:01 pm
von cheater
Danke für die vielen Eindrücke.

Damit bestätigt sich mein Eindruck, dass ich mit dem aktuellen (Tibber) Stromzähler und den Daten vom Wechselrichter eigentlich gut auskommen werde. Die Wärmepumpe wird noch einen zusätzlichen Eastron Zähler bekommen, damit ich da den Verbrauch besser/genauer ausrechnen kann.

@Sunshinemaker
Die Dächer werden bei mir definitiv voll. Es gibt 2x 30kw - eine Überschuss- und eine Volleinspeiseanlage. Alles 0° Südausrichtung.

Re: Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Di Jan 16, 2024 6:23 pm
von Sun1453
Ja diese Eastron Zähler sind perfekt. Guter Preis, einfache Einbindung, gute Dokumentation Modbus und schon vorhandene Profile für verschiedene Zähler.

Re: Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Di Jan 16, 2024 6:31 pm
von Sunshinemaker
Sun1453 hat geschrieben: Di Jan 16, 2024 6:23 pm Ja diese Eastron Zähler sind perfekt.
Ansichtssache..... Es sind alles keine Saldierenden Zähler, was auch ein Nachteil sein kann.
Guter Preis, einfache Einbindung, gute Dokumentation Modbus und schon vorhandene Profile für verschiedene Zähler.
Da bin ich ganz bei dir, hab auch diverse im Einsatz. Alle Ohne Probleme.

Re: Planung PV Anlage - welche Daten sammeln?

Verfasst: Di Jan 16, 2024 6:37 pm
von Sunshinemaker
cheater hat geschrieben: Di Jan 16, 2024 6:01 pm Die Dächer werden bei mir definitiv voll. Es gibt 2x 30kw - eine Überschuss- und eine Volleinspeiseanlage.
Wenn ich den Platz hätte..... meine einzige Möglichkeit wäre ein zweites Dach was aber im Winter 3 Monate zu 100% vom ersten verschattet wird und dann entsprechend läge braucht bis es wieder 100% Sonne hat. Das Rechnet sich leider nicht. Hab ich schon versucht.
cheater hat geschrieben: Di Jan 16, 2024 6:01 pm Danke für die vielen Eindrücke.

Damit bestätigt sich mein Eindruck, dass ich mit dem aktuellen (Tibber) Stromzähler und den Daten vom Wechselrichter eigentlich gut auskommen werde. Die Wärmepumpe wird noch einen zusätzlichen Eastron Zähler bekommen, damit ich da den Verbrauch besser/genauer ausrechnen kann.

@Sunshinemaker
Alles 0° Südausrichtung.
Süden ist 180° :whistle: