wir planen eine Reihe neuer Leistungsmerkmale, die ich für die bedeutendsten Leistungsmerkmale halte, die wir je für den Timberwolf Server entwickelt haben!
Weil damit lassen sich die gesamten Kosten des Timberwolf Servers - nebst der smarten Installation - wieder zurückholen. Es ist das für eure Finanzen weitreichendste Feature, das es jemals gegeben hat und geben wird.
Diese neuen Leistungsmerkmal ermöglichen ein verbessertes Energiemanagement und insbesondere die Unterstützung dynamischer Stromtarife und die damit möglichen Einsparungen. Wir testen das derzeit in den Häusern der Entwickler. In meiner bescheidenen Hütte hat dies zu Einsparungen von ca. 172.- EUR im ersten Monat geführt und da ist noch mehr drin. Das ist krass, zumal es auch noch recht einfach ist. Aber der Reihe nach.[/b]
Es gibt einiges darüber zu wissen, also schnallt Euch an und los gehts:
Ressourcensparen - unsere Mission
Die meisten von Euch werden es wissen, für alle anderen möchte ich es gerne ausführen: Wir wollen mit ElabNET mithelfen, die Probleme der Zeit zu lösen und dazu gehört insbesondere das Einsparung von Ressourcen, also Material und Energie.

Das war unsere Mission bereits mit dem vormaligen Server, dem "WireGate" an, der vor allem für die Temperaturerfassung und die Überwachung von Heizungsanlagen gedacht war. Denn die Heizung & Warmwasser ist immer noch der größte Energieverbraucher im privaten Haushalt mit 85%, dagegen macht zum Beispiel die Beleuchtung nur etwa 1 Prozent (Erfolg des Glühlampenverbots) aus. In dieser Übersicht sind keine Fahrzeuge eingerechnet. Aber auch bei Berücksichtigung des privaten Verkehrs bleibt die Heizung die Nummer eins beim Energieverbrauch.
Darum setzt die Regierung hier auch mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz an, weil das - neben der industriellen Prozessenergie - der größte Faktor im Gesamtenergieverbrauch des Landes ist (etwa 30 % des Primärenergieverbrauchs gehen auf private Haushalte, von diesem Anteil 85% auf Heizung und Warmwasser).
Daher meine Bitte an Euch, hier müsst bei der Heizung wirklich überwachen. Denn Heizungsanlagen werden oft von anderen Personen geplant als diejenigen Personen, welche bauseits die Rohre verlegen und diejenigen, die dann die Anlage in Betrieb nehmen, können durchaus nochmal andere Personen sein. Weder muss jeder der Beitragenden kompetent sein, noch sprechen diese jemals miteinander.
Darum mein wirklich gut gemeinter Ratschlag: Nachmessen & Kontrollieren. Besonders die Heizung. Es ist haarsträubend was hier passiert. Bei 50% der Rückmeldungen, die wir von Kunden erhalten, war Vor- und Rücklauf vertauscht. Manche merken erst am Jahresende an der Stromrechnung, dass das Heizschwert einfach durchgelaufen ist, weil in der Programmierung falsch parametrisiert. Und auf die Lüfter achten, man mag das nicht glauben, aber so ein Motor kann richtig Energie ziehen, insbesondere wenn er die ganze Zeit auf Vollgas durchläuft und man das nicht merkt. Ein Kunde von uns, mit seeeehr großem Haus, hat deswegen eine fünfstellige Summe nur für die elektrische Energie mehrerer durchlaufender Lüfter. Also messt von Anfang an nach, was das Haus an Energie zieht.
Ein einfaches dreipoliges Modbus Smartmeter bis 80 A kostet um die 85 EUR und kann direkt am Timberwolf Server mit Modbus RTU angeschlossen werden. Für alle gängigen Smartmeter sind die Profile bereits fertig. Das ist echt eine Kleinigkeit und mit Zeitserien lässt sich das alles gut aufzeichnen. Und mit der kommenden Energieverwaltung zaubern wir dann noch weitere Vereinfachungen im Monitoring und der Steuerung dazu.
Auch unsere 1-Wire Technik dient der Einsparung von Energie, weil ein 1-Wire Temperaturfühler kommt mit 5 µW aus. Ein KNX Gerät benötigt etwa 1/8 bis ¼ Watt, das ist 25.000 fach mehr. Darum, führt diese Messungen mit 1-Wire Sensoren aus, dafür sind diese gedacht.
Ressourcensparen betrachten wir umfassend. Wir bauen den Timberwolf Server extra so, dass dieser nicht nur lange hält, sondern auch so leistungsfähig ist (etwa Faktor 5 bis 20 gegenüber dem kommerziellen Wettbewerb für Smarthome Server auf der Hutschiene) dass man auch Software mit höheren Anforderungen auch in zehn Jahren noch darauf nutzen kann. Es wird viel zu viel gute Hardware weggeworfen, nur weil modernere Software nicht mehr drauf läuft. Das wollen wir so lange wie möglich dehnen.
Darum wollen wir als nächstes eine Reihe von Leistungsmerkmalen entwickeln, die der Optimierung des Energieverbrauchs insgesamt, aber mit Fokus auf elektrischer Energie dienen. Da mit dynamischen Stromtarifen die Einsparung auch der Kosten (selbst ohne Energieeinsparung) immens ist, realisieren wir zunächst dieses Leistungsmerkmal.
Elektrische Energie und dynamische Stromtarife
Handel an der Börse
So wie Gas und Heizöl auch, wird auch elektrischer Strom an der Börse in verschiedenen Preiszonen (meist Landesgrenzen) gehandelt.
Hinsichtlich des kurzfristigen Stromhandels für Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden und der Schweiz ist das die Börse "EPEX SPOT".
Es gibt dort Handelsprodukte für Stromlieferungen am gleichen Tag und den Folgetag. Je nach Land mit einer Auflösung von einer viertel Stunde, einer halben Stunde und einer ganzen Stunde.
Wir betrachten im Folgenden nun den Day-Ahead Handel, also den Strommarkt mit stündlichen Auktionen für den Folgetag.
Es handelt sich um eine blinde Auktion.
Die Stromlieferanten geben Angebote für zeitlich begrenzte Strommengen im Preisbereich von - 500 EUR/MWh und 4.000 EUR/MWh ab (das sind die Grenzen, entspricht - 50 ct/kWh bis 400 ct/kWh). Dem gegenüber stehen Angebote auf der Nachfrageseite, was also bezahlt wird für eine MWh (gleicher minimaler bis maximaler Preisbereich). Daraus wird dann von der Börse für jede Stunde (Schweiz halbe Stunde) der Preis für den Folgetag ermittelt. Dabei werden im gewissen Rahmen auch Netzübertragungskapazitäten / Interkonnektorkapazitäten berücksichtigt (um ReDispatch Maßnahmen gering zu halten), weil der Strom muss letztlich auch geliefert werden können.
Stromverbrauch prädiktiv planen
Dieser Handel wird am Vormittag abgeschlossen und damit stehen in den meisten Ländern um 13:00 Uhr die stündlichen Strompreise für den nächsten Tag zur Verfügung. Damit kann der Timberwolf Server prädiktiv den Stromverbrauch planen (= preislich optimieren durch verschieben der eigenen Lastkurve) und das ist die Preisvariable, an dem das neue Leistungsmerkmal ansetzt.
Börse? IIhh? Ich habe schonmal mit Aktien verloren.
Die älteren unter uns kennen noch das Desaster mit der Telekom Aktie (genau genommen mit der 3. Tranche). Als neue "Volksaktie" beworben und danach gab es eine schlimme Talfahrt mit dem Ergebnis, dass danach die Anzahl der Privatanleger auf die Hälfte zurück gegangen war. Viele können das Wort Börse nicht mehr hören.
Beim Bezug von elektrischer Energie zu Börsenpreisen ist das anders, denn man nimmt nicht selbst am Handel teil, man spekuliert nicht. Man bekommt lediglich den Bezug von Strom zu dem Preis (plus kleiner Aufschlag) berechnet, zudem ihn alle anderen Marktteilnehmer ebenfalls beziehen. Etwas griffiger kann man sagen, man erhält als Privatkunde damit die Großhandelskonditionen der Energieverkäufer. Und damit fährt man sehr viel günstiger als wenn man zu den Konditionen eines üblichen Energieverkäufers einkauft, wer dieser womöglich Preismodelle fährt, die ihm unangemessene Gewinne verschaffen.
Mein Anbieter E.ON hat das so gemacht. Obwohl die Strompreise schon lange wieder von den ehemaligen Höchstständen herunter sind, wurde das Tarifmodell umgestellt. Reduktion des Zähler- und Grundpreises von 191 EUR/Jahr auf 77 EUR/Jahr, aber dafür Erhöhung des Arbeitspreises von 33,36 ct/kwh auf 46,80 ct/kWh. Was eine Frechheit ist, weil durch die Senkung des Grundpreises wird im Gegenzug der Strompreis über die Kappungsgrenze von 40 ct/kWh getrieben wird, so dass nun der Staat über die Energiepreisbremse bis Dezember dafür aufkommen muss (oberhalb 40 ct/kWh für 80% des Vorjahresverbrauchs).
Eine Erhöhung um 30 Prozent, obwohl der Börsenstrom in diesem Jahr die Hälfte vom letzten Jahr kostet? Das empfinde ich als unangemessen.
Bezug zu Börsenstrompreisen ist Bezug zu Großhandelskonditionen
Gottseidank gibt es Anbieter, welchen den Strom zu den Großhandelskonditionen (gemäß stündlichem Day-Ahead Handel) weitergeben, für einen geringen Aufschlag. Plus natürlich noch die gesetzlich festgelegten Netzentgelte, Steuern und Abgaben, die übrigen leicht nach Postleitzahl variieren.
Den Preis kann man sich einfach an der Börse ansehen:

Das ist der Preis für heute, 12. Juli 2023 für Deutschland & Luxemburg (das ist eine Preiszone) für jede Stunde.
Nach Mitternacht geht es bei 98,47 EUR/MWh (= 9,8 ct/kWh ohne Netzentgelte, Steuern & Abgaben) los, steigt dann ab dem frühen Morgen bis 120 EUR/MWh um 9 Uhr und fällt dann ab Mittag stark auf 12,92 EUR/MWh (das sind 1,3 ct/kWh!) um dann bis zum Abend kurz auf 150 EUR/MWh zu steigen. Das ist durchaus ein typischer Verlauf.
Falls Euch der europaweite Preis interessiert (weil immer auf die hohen deutschen Strompreise geschimpft wird).
Günstigste Stunde (heute zwischen 13:00 und 14:00 Uhr):

Hier sind nur noch die Niederlande besser (- 7,81 EUR/MWh). Andere Länder bis zum 10-fachen.
Teuerste Stunde (heute zwischen 21:00 und 22:00 Uhr):

Da liegt nur Skandinavien wesentlich drunter.
Börsenstrom = Graustrom
Der Vollständigkeit halber, der an der Börse gehandelte Strom in der Day-Ahead-Auktion ist ohne Kennzeichnung der Herkunft, kann also alles sein, Kohle, Öl, Gas, regenerativ und importierter "grüner" Atomstrom aus Frankreich. Dies wird als "Graustrom" bezeichnet. Wir kommen noch drauf zurück, weiter unten.
Wow, das sind ja phantastische Preise. Will ich auch, was brauche ich?
Ich kann das in diesem Beitrag nur für Deutschland beschreiben und das ist, was wir zunächst mit dem Leistungsmerkmal unterstützen. Wir haben es noch nicht recherchiert für andere Länder, aber dies kann sicher ein Nutzer von dort beschreiben.
1. Einen Stromanbieter der zu Börsenpreisen anbietet (und möglichst geringen Aufschlag erhebt)
2. Idealerweise einen Anbieter, der einem nicht nur Graustrom, sondern zertifizierten Ökostrom verrechnet (gegen entsprechenden Aufschlag)
3. Bei Teilnahme am stündlichen Day-Ahead-Preis einen elektronischen Zähler plus eine Übertragungseinrichtung.
Hier nun im Detail:
Stromanbieter für Börsenstrompreise
Derzeit am ausgereiftesten erscheint uns das Angebot von tibber.
Bei anderen Anbietern war das Angebot zum Zeitpunkt der Recherche (vor drei Monaten) noch im Aufbau bzw. in unserer Region noch nicht verfügbar. Tibber hat den Vorteil dass es dort den "Pulse" gibt und das ist ein Vorteil, wir kommen noch drauf.
Tibber ist ein Stromanbieter aus Norwegen, verkauft auch hier in Deutschland (sowie in den Niederlanden und Schweden) Ökostrom (hier aus Windkraft). Vertragspartner ist die Tibber Deutschland GmbH mit Sitz in Berlin.
Vertragsschluss einfach Online und binnen zwei bis drei Wochen wird der Strombezug von Tibber berechnet. Tibber kümmert sich dabei um die Kündigung beim vormaligen Vertragspartner (es ist wohl so üblich ist, dass die Anbieter das untereinander einfach regeln, für mich war es mein erster Anbieterwechsel). Kündigung übrigens binnen 14 Tagen.
Die Konditionen sind:
Strompreis: Entsprechend Börse plus Steuern, Umlagen, Abgaben, Steuern und plus Okostrom-Zertifikate von 1,92 ct/kWh
Tibber Gebühr: 4,49 EUR pro Monat (das ist der ganze Aufschlag für Abrechnungen und Gewinn)
Netznutzungs- und Messstellengebühr: 8,49 EUR pro Monat (kommt auf den Zähler an)
Der heutige Tag sieht in der Tibber APP so aus:

Man bezahlt an Tibber also gerade mal 4,49 EUR/Monat Aufschlag für den gesamten Service plus 1,92 ct/kWh dafür, dass es nicht Graustrom, sondern zertifizierter Ökostrom ist, denn Tibber für seine Kunden einkauft.
Monatlicher dynamischer Tarif
Hierfür benötigt man keinen speziellen Zähler. Dieser Tarif steht also ohne jegliche technische Voraussetzung zur Verfügung. Hier gibt man nur einfach am Monatsanfang den aktuellen Zählerstand in die APP ein und bekommt dann eine Abrechnung, die dem Standard-Last-Profil entspricht, also zum durchschnittlichen Börsenstrompreis. Damit hat man nicht die Möglickeit seine Last an den Stundenpreis anzupassen, dafür bekommt man ohne Aufwand die guten Börsenstrompreise. Nur im Durchschnitt eben, was sich immer noch rechnet.
Im Juni 2023 wären das bei meinem Standort 25,06 ct/kwH (9,48 ct Börsenstrompreis plus 15,58 ct Steuern und Abgaben).
Stundenweiser dynamischer Tarif
Das ist das eigentliche Thema.
Hinweis: Wenn man den Vertrag abschließt und es noch an einer "modernen Messeinrichtung" plus "Pulse" oder an einem "intelligentem Messsystem" fehlt (also nicht stundenscharf der Verbrauch übermittelt werden kann), dann wird übergangsweise gemäß dem monatlichen dynamische Tarif abgerechnet, der bereits eine preisliche Verbesserung darstellt. Übrigens ist das auch die "Rückfallberechnung" falls die Übertragung des stundenscharfen Verbrauchs später einmal nicht funktionieren sollte.
Für die Abrechnung entsprechend des Verbrauchs in der jeweiligen Stunde wird alo eine entsprechende Übertragung der in dieser Stunde verbrauchten Strommengen (die geleistete elektrische Arbeit in kWh) an den Anbieter benötigt.
Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten (bei Tibber):
1. Entweder eine "moderne Messeinrichtung", das ist ein elektronischer Zähler ohne Rückmeldung, der mit "pulse" (das ist ein Lesekopf plus WLAN-Bridge von tibber der die Daten ausließt und über das Internet übermittelt)
2. Oder ein "intelligentes Messsystem" (auch als Smartmeter bezeichnet), das ist letztlich eine "moderne Messeinrichtung" mit Modem, der die Werte an den Messstellenbetreiber überträgt.
Wie kommt man an solch eine "moderne Messeinrichtung" oder an ein "intelligentes Messsystem" - kurz an einen "digitale Zähler"? Ab einem Verbrauch von mehr als 6.000 kWh in den letzten drei Jahren, solltet Ihr einen solchen Zähler automatisch erhalten. Der grundzuständige Messstellenbetreiber (das ist der Netzbetreiber) wird vermutlich zunächst versuchen einen intelligenten elektronischen Zähler verbauen, weil er hier 100.- EUR pro Jahr verlangen darf. Der "normale" Zähler, also die "moderne Messeinrichtung" (ohne Modem) darf nur mit 20.- EUR pro Jahr abgerechnet werden.
Falls Ihr unterhalb der 6.000 kWh seid oder weniger als drei Jahre darüber liegt, solltet Ihr Euren grundzuständigen Messstellenbetreiber (das ist der, dem das Energienetz letztlich gehört, das muss nicht derjenige sein, mit dem Ihr den Vertrag habt) danach fragen. Dann bekommt ihr ggfls. ein Angebot, das allerdings auch oberhalb der oben genannten Preisgrenzen liegen kann. Bzw. ihr fragt andere Messstellenbetreiber, ob Sie daran Interesse haben, denn die Wahl des Messstellenbetreibers ist freigestellt, sowie auch der Stromlieferant freigestellt ist (es kann also drei Parteien geben, diejenigen, welche das eigentliche Netz betreiben, an dem ihr angeschlossen seid, derjenige welcher der Messstellenbetreiber ist und derjenige, der Euer Stromlieferant ist, also der Euch mit allem abrechnet).
Bei mir war es so, dass mein "grundzuständiger Messstellenbetreiber" erst eine "moderne Messeinrichtung" eingebaut hat und daran dann ein UMTS-Modem anschließen wollte, das aber im geschlossenen Metallschrank im Keller nicht genug Empfang hatte (was ja klar war), so dass es letztlich bei der "modernen Messeinrichtung" geblieben ist. Also dem digitalen Zähler ohne Modem / Internetverbindung. Das war auch gut so. Weil so habe ich mir von Tibber einfach den "Pulse" geholt, dessen Lesekopf angebracht und die mitgelieferte Bridge in eine Steckdose gesteckt und schwups, ist damit die stundenscharfe Rückmeldung eingerichtet (tatsächlich erfolgte alle paar Sekunden eine Messwertübertragung, die man auch in der APP von Tibber sehen kann). Der Vorteil ist, als "moderne Messeinrichtung" zahle ich nur 20.- EUR im Jahr, für eine intelligente Messeinrichtung hätte ich 100.- EUR pro Jahr zahlen müssen und der "Pulse" bei Tibber hat mich einmalig 50.- EUR gekostet (ja, er steht im Shop dort mit 150.- EUR, ich erkläre noch, wie das 100 EUR billiger geht).
Wenn es also für Euch machbar ist, dann seht zu, dass ihr nur eine "moderne Messeinrichtung" bekommt, um 80 EUR pro Jahr an Gebüren zu sparen.
Energiepreisbremse gilt auch hier
Der ein oder andere wird nun Sorge haben, was ist, wenn der Börsenpreis maximal in die Höhe schießt?
Zunächst: Im Jahr 2023 gilt auch hier die Energiepreisbremse von 40 Ct/kWh für 80% des prognostizierten Jahresverbrauches (zumeist ist das der Stromverbrauch von 2021). Das ist für alle Anbieter gleich, also egal, ob es sich um einen Festpreisanbieter handelt (der in den nächsten Monaten dann den Preis per Mitteilung anhebt) oder um einen Anbieter mit flexiblen Preisen. Sollte der Börsenstrompreis mit Steuern und Abgaben hochschießen, dann wird bei 40 ct/kWh (für 80% des prognostizierten Jahresverbrauchs, das ist zumeist der angenommene Verbrauch des 2021) automatisch gekappt, d.h. das wird gar nicht erst verrechnet (der Anbieter bekommt das vom Staat erstattet)
Und: Sofern die Strompreisbremse über 2023 hinaus nicht verlängert wird und es sollten sich Umstände ergeben, dass der Börsenpreis extrem hoch schießt, dann könnt ihr diesen Vertrag bei tibber binnen 14 Tagen kündigen.
Das Risiko ist damit äußerst gering. Betrachten wir die Aussichten für die Zukunft:
Energiekosten der Zukunft
Natürlich stellt sich die Frage nach der Zukunft. Im vergangenen August 2022 lag der durchschnittliche Börsenstrompreis bei 465 EUR/MWh = 46 Ct/kWh. Dies hatte vor allem mit dem seit 2020 hochschießenden Gaspreise und der Verunsicherung der Märkte ab 2022 wegen der Liefermengeneinschränkung aus Russland zu tun plus der geopolitischen Situation im Osten. Das dürfte sich so nicht wiederholen, da die geopolitische Situation mittlerweile eingepreist ist und alternative Versorgungswege geschaffen wurden und kontinuierlich ausgebaut werden.
Zudem gibt es einen massiven Zubau von regenerativen Energiequellen, insbesondere bei Solar, so dass insbesondere in künftigen Sommerhalbjahren mit sehr niedrigen Preisen zu rechnen ist, welche die Winterpreise mehr als kompensieren werden. Im Januar war der durchschnittliche Börsenpreis von 11,78 ct an der Börse ohnehin nicht sehr viel höher als der vom Juni mit 9,48 ct.
Einen Blick in die Zukunft erlauben auch die langfristigen Terminkontrakte für Strom an der Börse. Im Juni 2023 waren die Kontrakte für 2024 bereits um 15% im Preis gefallen gegenüber Mai 2023. Auch die Kontrakte für die Frontquartale 3/2023 sind mit 86 EUR/MWh und mit 114 EUR/MWh für das vierte Quartal deutlich gegenüber den Preisen zuvor zurück gegangen. Die mittel- bis langfristige Erwartung der Strompreise ist rückläufig.
Insbesondere ist zu erwarten, dass das punktuelle Überangebot von Wind und Solar, insbesondere an den nachfrageschwachen Wochenenden, häufig zu Minuspreisen führen wird. Insbesondere auch weil die Niederlande ebenfalls viel regenerativ ausbauen.
Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Im Mai 2023 betrug der Anteil regenerativer Energien 68,5 % an der Nettostromerzeugung in Deutschland. Im Juli sind wir bisher bei 73,6 %! Zumal es ein großes Überangebot an Kraftwerken in Deutschland gibt, weshalb Deutschland seit 20 Jahren Strom exportiert (vergesst bitte, was die Presse derzeit schreibt).
Mit Streichung der EEG-Umlage (und damit die lästige Berechnung bei Eigenverbrauch) und aller Umlagen nach dem Netzverknüpfungspunkt, der Anhebung der Festvergütung für Dachanlagen, der Kombination von Voll- und Teileinspeisung, dem Entfall der Mehrwertsteuer für PV-Anlagen, der Streichung der 70% Kappung bis 25 kWp (und auch nachträglicher Streichung der 70% bei Bestandsanlagen bis 7 kWp), Einkommensteuerbefreiung bis 30 kwp sowie Erleichterungen für Inbetriebnahme usw. wurden alleine in den ersten vier Monaten dieses Jahres 3,6 Gigawatt Peakleistung (das entspricht der Leistung von drei Atomkraftwerken) an PV-Kapazität zugebaut. Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen, zumal nun auch die Balkonkraftwerke hinzukommen werden. Auch wenn deren Leistung niedrig ist, bei zwei Millionen Stück kommen zusätzliche 1,2 GW Peak zusammen.
Durch die besseren Konditionen rentieren nun auch nach Ost- und West gerichtete PV-Anlagen, wodurch sich der Beitrag von PV-Leistung in den Morgen- und Nachmittagstunden erhöht. Neue Module haben zudem eine höhere Effizienz bei diffuser Einstrahlung, so dass auch hier die Mengen bei schlechten Wetterverhältnissen ein wenig zunehmen werden.
Dieser massive Zubau von Solaranlagen (plus Windkraft) bedeutet auch, dass diese höheren Strommengen in den Markt gedrückt werden. Das wird durchaus spannend, wie man das abregeln will, wenn es mehr Solarstrom als Abnehmer gibt. Abschalten kann man nur die großen Anlagen, die kleineren Anlagen in privater Hand regeln sich dann nur runter, wenn die Frequenz zu hoch wird, ob das für eine feine Regelung reicht, wird man noch sehen.
Insgesamt wird dies weiter Druck auf die Spotpreise im Handel bewirken, so dass es auch öfters zu negativen Preisen kommen wird. In Juni 2023 war der Marktwert für Solarstrom an der Börse um 33 % gefallen gegenüber dem April (mithin binnen zwei Monaten), was allerdings auch an dem sehr sonnigen Juni lag.
Negative Strompreise - wenn man Geld zurück bekommt
Tatsächlich ergeben sich durch das stellenweise Überangebot, zuweilen so geringe Preise, dass diese auch ins Minus gehen, d.h. man wird als Abnehmer für den Verbrauch von Strom bezahlt. Vorrangig passiert dies an Wochenenden, wenn der Verbrauch insgesamt geringer ist.
Grafik vom Juni 2023

Die wellige rote Linie am unteren Ende der Grafik ist der Day-Ahead-Preis an der Strombörse (also der jeweils am Tag zuvor ausgehandelt Preis). Man sieht (Pfeile), dass dieser am 3. / 4. Juni, am 10./11. Juni sowie am 24. / 25. Juni zeitweilig im Minus war und am Wochende 17. / 18 Juni nur geringe Werte von 2 ct/kwH erreichte (Börsenstrompreise, netto, ohne Steuern, Umlagen und Abgaben.)
Damit konnte ich mein Auto an diesen Wochenenden für 10 bis 16 ct laden und die Energie dann die Woche über für Fahrten nutzen.
BTW: Im Intra-Day Handel werden für negative Regelenergie, also der Abnahme von zuviel Strom binnen Minuten zur Netzstabilisierung durchaus mehrere tausend EUR pro MWh bezahlt. Das wird eines Tages interessant für uns, wenn man sich zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschließt und Regelleistung anbietet. Mit einem bidirektionalen Elektroauto (dessen Ladung man auch wieder entnehmen kann) hätte man in 2022 bis 3.000 EUR mit Regelleistung verdienen können. Ich kann mir gut vorstellen, in Zukunft mehrere tausend Smarthomes über Timberwolf Server so zusammen zu schließen, dass darüber an- oder abschaltbare großer Verbraucher (Autoladung, Heizschwert usw.) am Regelenergiemarkt angeboten werden (Teilnahme ab 1 MW, das bekommen wir schon mit 200 Häusern zusammen). Ist noch Zukunftsmusik, aber wir haben das definitiv für Euch im Auge.
Sonntag, der 2. Juli 2023 - der Ausnahmetag
Der Sonntag vorletzte Woche war ein Hammertag. Viel Wind und Sonne trifft auf jede Menge französische Atomstrom und im Day-Ahead-Handel ging der Preis für zwei Stunden auf das für diesem Markt vorgesehene Minimum von -500 EUR/MWh . Das sind Minus 50 ct/kWh netto.
Tibber zeigte das so an:

Interessant: Aus - 50 ct netto werden inkl. Steuern und Abgaben nur - 45,72 ct. Mithin werden nur noch 4,28 ct an Steuern und Abgaben abgezogen (anstatt üblicherweise um die 17 ct). Bei der Umsatzsteuer kann ich mir das ja noch vorstellen, dass bei Minus keine gerechnet werden, aber für Netzentgelte? Ich prüfe noch, ob hier ein Fehler vorliegt.
Woche vom 26.06. - 02.07.2023

Wie man hier sehen kann (grüner Bereich) war das Aufkommen von erneuerbarer Energie das Wochenende über (auch nachts) erheblich und Betrug in der Spitze 53 GW (2. Juli um 13:00) bei einer Last von nur 47 GW. Da noch konventionelle Kraftwerke dazu kamen, musste man 10 GW exportieren. Kurz, man wusste nicht wohin mit dem ganzen Strom und daher wurden 500 EUR pro MWh bezahlt, damit dieser abgenommen wird.
Ich habe am 2. Juli bei uns im Haus alle Verbraucher angestellt und das Auto mit maximaler Rate geladen. Alles was der Hausanschluss hergegeben hat, den ich wohl erweitern werde, damit ich diese günstigen Preisdrops künftig noch besser mitnehmen kann. Im Ergebnis war meine Stromrechnung an diesem Tag so negativ, dass ich insgesamt vom 1. bis zum 5. Juli bei 0 EUR lag. Fast eine Woche lang kostenloser Strom, das hat was.
Wie man sieht, verändern sich die Strompreise stufig, damit von einer Minute zur nächsten, wenn die volle Stunde erreicht ist. Das können bis 25 ct in einer Stufe sein, wie von 12:59 auf 13:00 Uhr an diesem Sonntag (2. Juli). Um das ohne technische Unterstützung manuell auszunutzen, muss man sich vorab den Wecker stellen und die Schaltungen dann von Hand bewirken, zwischen mehreren APPs, Lichtschaltern und Hausgeräten wechseln, dabei im Kopf die Absicherung zu überschlagen. Das ist unpraktisch.
Darum, um nicht nur die geringen durchschnittlichen Preise an der Börse für sich zufällig zu nutzen, sondern diese Tagesschwankungen am Strommarkt prädiktiv für sich zu nutzen, braucht es eine entsprechende Steuerung. Und die implementieren wir, speziell für dynamische Strompreise, in den Timberwolf Server.
Wieviel bringt es?
Wir haben einen Verbrauch von ca. 9500 kWh. Das ist ziemlich viel für vier Personen und ein Haus, allerdings auch mit Homeoffice für zwei Personen und Teile der IT von ElabNET, sowie ein Tesla Model Y der fast nur noch Zuhause geladen wird (weil unterwegs viel teurer, ich lade oft hier nur für 12 bis 16 ct, in Ausnahmefällen auch für - 45 ct).
Durch die Nutzung dynamischer Stromtarife und dem Verschieben der Autoladung in günstige Bereiche betrug die Ersparnis im Juni ca. 173.- EUR (bereits unter Berücksichtigung der Energiepreisbremse von 40 ct für 80% des Vorjahresverbrauchs beim alten Versorger in der Gegenüberstellung). Da ist der Super-Minus-Strompreis-Tag im Juli gar nicht berücksichtigt. Die Tibber APP schätzt meine monatliche Rechnung für den Juli im Moment nochmal 50 EUR günstiger ein, wir werden sehen.
Das ganze Potential ist aber noch nicht genutzt, so dass ich denke, dass durchschnittlich noch wenigstens 30.- EUR "drin" sein werden an Ersparnis, vielleicht auch mehr. Womöglich ist es diese Ersparnis im Winter 10 bis 30% geringer, das kann ich heute noch nicht sagen, ist aber auch egal, weil wenn man im Winter nur 120.- EUR einspart anstatt 173 EUR ist das immer noch ein sehr respektables Ergebnis.
Ich schätze, dass etwa 2/3 der Ersparnisse nur durch den Wechsel auf tibber, also Strombezug zu Großhandelspreisen, erreicht wurden. Das verbleibende Drittel durch Verschiebung der eigenen Lastkurve passend zu den Energiepreisen, teils noch manuell, teils schon mit dem Timberwolf Server. Wir haben dies auch in anderen Häusern der Entwickler umgesetzt und testen gerade, welche Maßnahmen Sinn machen.
Die auf die Optimierung / Steuerung mit dem neuen Leistungsmerkmal des Timberwolf Servers erreichbaren 30 bis 70 EUR finanzieren über die Jahre Eure komplette smarte Installation und auch alle Nebenkosten, die für Wartungsverträge, Cloud-Kosten (z.B. IFTTT um die Hausgeräte einzubinden) wieder hereinzuholen.
Wieviel das bei Euch ausmacht, müsst Ihr selbst berechnen. Manche haben sehr hohe Tarife von über 50 ct. Hier wirkt zwar die Strompreisbremse, aber auch nur für 80% des "prognostizierten Jahresverbrauchs" (gemäß §6 StromPBG), so dass hier eine Menge durchschlägt. Insbesondere wessen Stromverbrauch mittlerweile stark angestiegen ist, z.B. wegen eines Elektrofahrzeuges, wird durch diese 80% Regelung nicht so gut entlastet, weil der "prognostizierten Jahresverbrauchs" meist dem Jahresverbrauch 2021 entspricht (gemäß §6 Abs. (1) Buchstabe b) Unterbuchstabe aa) des StromPBG). Wer also 30% mehr Verbrauch hat, der wird dann nur noch für die Hälfte des Verbrauchs entlastet.
Hier kann der Wechsel zu einem Anbieter wie tibber noch mehr einbringen als bei mir. Bei manchen auch weniger, aber ich nehme an, es rentiert sich für die meisten von Euch.
Neue Leistungsmerkmale: Energiemanagement & dynamische Stromtarife
Die Unterstützung für dynamische Stromtarife soll zunächst aus drei Teilen bestehen:
1. Automatisches Download der Tarife und Bereitstellung als Objekt vom Typ "Complex" (dazu unten mehr)
2. Anzeige in der APP und weiterer Ausbau zur Steuerung von Geräten
3. Spezielle Logikmodule, die als Eingang den neuen Datentyp aufnehmen können und für spezielle Gerätetypen vorgesehen sind (hier wird noch geforscht, z.B. Taktbetrieb von Gefriertruhen, Pumpen usw. mit Verschiebung des Stromverbrauchs in kostengünstigere Zeiten).
Neuer Datentyp
Die stündlichen Stromkosten für den nächsten Tag werden von der Börse um 12:55 veröffentlicht und stehen ab ca. 13.00 Uhr bei tibber zur Verfügung. Damit hat man die Daten für die verbleibenden 11 Stunden des Tages und die 24 Stunden des Folgetages.
Es macht keinen Sinn, hier einen Datenabruf zu machen, der 35 Objekte mit den stundenweisen Energiekosten erzeugt.
Daher wollen wir einen neuen Datentyp einführen, der dann "Complex - tibber" oder so ähnlich heißen wird, das ist dann ein Multi-Value-Datentyp und auf diese Weise muss man zum Verknüpfen mit VISU usw. dann immer nur diesen einen Datentyp verbinden. BTW: So einen Multi-Value-Datentyp haben wir auch für Beleuchtung & Farbe überlegt sowie andere Themen (Zeitschaltuhrdaten usw.).
Damit ist die Handhabung sehr leicht, man verbindet einfach das tibber-Strompreis-Objekt und fertig. Womöglich baut man auch ein tibber-Live-Daten Objekt, weil es gibt alle paar Sekunden den Verbrauch (und je nach Zählertyp auch die Spannungen und Ströme). Interessant wäre auch ein Objekt, dass den Live-Verbindungsstatus zu tibber enthält.
Anzeige in der Timberwolf VISU
In der Timberwolf VISU wird der Energiefluss angezeigt und auch der aktuelle Strompreis angezeigt und auch der künftige Verlauf für die nächsten Stunden:

Dieses Widget (rechts, zweite Reihe von unten) wird ein Power Widget werden mit weiteren Anzeigen.Dieser Teil ist jedoch noch nicht fertig, daher kann ich hier noch nichts weiter zeigen. Vorgesehen ist unter anderem, dass hier Energiesparpläne angezeigt werden (die der Server berechnet) und die einfach anpassbar sind.
Logikmodule
Für die entsprechenden Schaltvorgänge und Berechnungen wird es noch eine Reihe von Logikmodulen geben. Schließlich auch deshalb, damit der neue Datentyp auch angenommen werden kann.
Details reichen wir nach, wenn es so weit ist. Wir müssen hier noch herausfinden, welche Maßnahmen zum Eingriff in die eigene Lastkurve sinnhaft sind.
Anmeldung bei Tibber
Wer sich bei Tibber anmelden möchte, KANN dazu den folgenden Link benutzen: https://invite.tibber.com/7q77lyur
Bei Benutzung des Links erhalten wir beide jeweils 50.- EUR gutgeschrieben. Damit kann man dann den Tibber Puls, der für Kunden sonst 100.- EUR kostet, für 50.- EUR beziehen.
Wir werden mit den Gutschriften HUE Leuchtmittel, sowie Zigbee und WLAN Sensoren für unser Labor kaufen, kommt also wieder Euch zugute.
Verfügbarkeit
Die Integration aller neuen Leistungsmerkmale ist umfangreich. Da wir zwei bis drei Hauptversionen pro Jahr herausbringen wollen, erscheinen die verschiedenen neuen Leistungsmerkmale in mehreren Teilen mit V4, V5 und womöglich auch V6. Die V 4.1 mit dem Energiefluss-Widget ist bereits erschienen, die V 5 ist für den Winter 2024 vorgesehen.
Noch Fragen?
lg
Stefan