Hallo Göran,
gbglace hat geschrieben: ↑Fr Jun 16, 2023 3:23 pmUnd diese Annahme ist leider absolut nicht passend.
Danke sehr. Den Aufwand den wir insgesamt treiben müssen, damit Dinge möglichst auf Knopfdruck einfach funktionieren ist viel größer als man denkt.
Weil digitale Kompatibilität ist ein "Mistviech", wie wir in Bayern sagen. Ein Bit falsch, oder 1 ms zu früh, oder zu spät und schon knirscht es im Getriebe.
Im Billig-Nachrüst-Markt haben die Hersteller kein großes Interesse an irgendeiner dauerhaften Kompatibilität. Wenn die neuen Zigbee HUBs mit den alten Zigbee Sensoren nicht mehr funktionieren, dann ist das eben so. Bei den neueren Thread Hubs ist dann das ohnehin so. Ich hatte mit für Zigbee-Versuche einen Aquara M2 Hub gekauft um die Jahreswende, jetzt ist schon der neue angekündigt. Oder die Unzuverlässigkeit hinsichtlich der Dauerhaftigkeit von Cloud-APIs. Bei letzerem wird auch munter abgeschaltet, wenn ein Teil nicht so performt am Markt. Oder die neue Generation am Start ist. Am Anfang konnte man für die Google Nest der ersten Generation noch eine Cloud API benutzen, gibt es mittlerweile nicht mehr. Weitere Beispiele gibt es endlos.
Da sieht man mal, welchen tollen Job die KNXA macht, dass alles wunderbar Kompatibel ist zueinander. Mal abgesehen von den drei Generationen Funk-KNX-Teilen. Wobei ich letztens auf einer KNXA Veranstaltung war und die bauen jetzt einen Super-Funk-KNX-Adapter mit vielen neuen ETS Funktionen, damit wieder alles zusammen kommt. Das hat gedauert, aber ist absolut vorbildlich gemacht. Das bezahlt man halt dann auch mit den Kosten für ETS & die KNX Geräte.
Auch bei den Shellys. Wir hatten da eigentlich vor, dass es für diese fertige Geräte-Profile nebst Logik-Bausteinen (wegen der Textmeldungen) von uns gibt. Aber es gibt jetzt die neue Plus Serie von Shelly und man hat den Aufbau der API komplett geändert. Klar kann man das auch noch machen, aber jetzt müssen wir erst dem Gerätemanager neue Tricks beibringen, bevor man dann auch hierfür Profile machen kann. Das hält halt auf und es läuft am Ende auf die Fragestellung heraus, "wer bezahlt das jetzt". Weil wir bekommen für solche Funktionen nicht einen müden Euro mehr beim Verkauf des Timberwolf Servers. Vielleicht verkaufen wir zwei Server mehr, aber die Menge wird das nicht sein, weil wegen Shelly kauft niemand den Server, sondern KNX, VISU, Logik usw. und wenn wir dann sagen, wir können auch Shellys usw. dann ist das sicher schön, aber hundert Euro mehr dafür bekommen wir nicht. Und den Support für zehn Jahre dafür halt auch nicht.
gbglace hat geschrieben: ↑Fr Jun 16, 2023 3:23 pmSchaue Dir an wie stabil eine Hager Domovea oder auch das BAb-tec Appmodul laufen oder die ISE-IoT-GW's. Die haben alle zu ihrem Rollout gute Laune und dann nach einigen Monaten schwindet die mit jedem Update der Zielwelten.
Richtig, Weil das das ist, woran auch andere Hersteller scheitern und letztlich sowas nicht in dauerhaft laufend anbieten können (zumindest nicht in Verbindung mit einem leicht erreichbaren Support). Es wird nicht bezahlt.
Ich hatte oben mal die 5.- EUR in den Raum geschmissen pro Gerät. Da meinte ich dann schon pro einzelnes Gerät. Micha hat dann schon - typisch Endkunde - daraus pro Gerätetyp gemacht. Also für 10 Shelly xyz dann nur einmal. Aber das es bei zehn Geräten vom gleichen häufiger einen Supportfall geben kann (weil neun funktionieren und der zehnte nicht) wird nicht gesehen. Wirklich, das rechnet sich nicht.
gbglace hat geschrieben: ↑Fr Jun 16, 2023 3:23 pmDas ist alles genau das warum Matter so gehypt wird, weil man sich da dann einfach mehr Stabilität wünscht im IoT Umfeld.
Wobei heftigst gepatched und gebastelt wird im Moment und es dort richtig knirscht.
Wir haben schon überlegt, ob wir künftig Matter anbieten. Mag eines Tages besser funktionieren, aber wie soll man das am Ende supporten? Der eine hat Apple TV als Matter Controller, der andere Apple Homepod, der nächste Samsung irgendwas usw. Ein anderer alles drei auf einmal und es ist gar nicht so klar, wer der Matter Controller dann für was ist. Dann noch mehrere Thread Border Gateways (da gibt es dann einen Apple TV der hat Thread mit drin und die anderen Apple TV Modelle haben es nicht). Da kann man bei der Fehlersuche schnell ein paar Mannstunden (= ein paar hundert Euro) verpritscheln. Das wird niemand bezahlen wollen. Aber wenn dann jemand unzufrieden ist, weil seine wilde Matter Installation nicht einwandfrei funktioniert, dann schreibt er schnell im nächsten Forum "ElabNET verweigert Support". Hatten wir alles schon. Weil den Hersteller "über die Klinge springen lassen" wenn irgendwas nicht tut, man selbst keinen Durchblick hat und nun aus Frust einen Schuldigen sucht, geht manchen ganz schnell von der Hand. Den großen (wie Apple") ist das egal. Die reiten zweimal im Jahr eine für Millionen vorproduzierte Show im Internet, aber sind später für Detailprobleme im Haus von Joe Sixpack auch nicht zu erreichen.
gbglace hat geschrieben: ↑Fr Jun 16, 2023 3:23 pmProfile/Adapter fertig von Elabnet, da überschlage ich 1 -2 Vollzeitkräfte zur Implementierung und später zunehmend zur Aktualisierung. Und eine weitere Vollzeitkraft um das dann (auch mit den anderen Features des TWS) in einer Support-Kommunikation zu begleiten.
So in etwa. Da sind wir dann bei 150 bis 200k im Jahr an Kosten. Ich sehe nicht, wie das finanziert werden soll (man bedenke bitte, wir verdienen an diesen IOT Geräten ja nichts).
Technisch ist es auch so, dass io:Broker Adapter in NodeJS geschrieben sind, also einer langsamen und RAM-Intensiven Script Sprache. WIr erstellen unsere Kommunikationsmodule dagegen in puren C. Der Unterschied ist so der Faktor 25.fach bis 100-fach in Performance. Solche Adapter würden den TWS ausbremsen und man bekäme die gleichen Probleme, die schon io:Broker Nutzer heute haben.
lg
Stefan