Hallo Tobias,
DeLaDope hat geschrieben: ↑So Okt 23, 2022 11:17 amMusste nun feststellen, dass auf mich wohl nicht ganz unerhebliche Kosten für neue SW Features zukommen. Grundsätzlich erstmal OK, SW kostet halt eben viel Geld.
Nun, umgerechnet entspricht unser Angebot etwa dem Gegenwert einer halben Stange Zigaretten pro Monat. Damit können wir etwa zwei bis vier Programmzeilen bezahlen. Softwareentwicklung ist leider schweineteuer.
DeLaDope hat geschrieben: ↑So Okt 23, 2022 11:17 amAber, wenn ich jetzt eine Leistungsstufe buche, woher weiß ich denn wann welches SW Feature verbindlich zur Verfügung steht?
Die Entwicklung der neuen Leistungsmerkmale wird mehrere Millionen kosten. Wir können diese Summe nicht aus dem Verkaufspreis der Server erlösen, da wir diese sehr günstig abgeben.
Unser Angebot ist, dass sich die an der Nutzung von künftigen Upgrades interessierten Nutzer pauschal an der Entwicklung beteiligen, wobei wir schätzen, dass darüber nur etwa die Hälfte der Kosten zusammen werden, die andere Hälfte leisten wir aus unserem Cashflow. Damit bekommen die Nutzer die dabei entwickelte Software - über den Daumen - zu etwa halben Herstellungskosten. Und das, ohne dass man eine andere HW benötigt (!)
Das ist freiwillig. Wer mit allen Leistungsmerkmalen seines Server zufrieden ist und keine anderen Funktionen benötigt, hat auch keine Kosten.
DeLaDope hat geschrieben: ↑So Okt 23, 2022 11:17 amIch zahle ja für die Nutzung eines Merkmales und nicht für die Entwicklung. Eben eine SW Lizenz. In der Vergangenheit hat das ja mit der zugesicherten Roadmap wann was kommt nicht immer so wiklich funktioniert...
Die bekannten Verzögerungen in der Umsetzung der Roadmap von 2017 hatte zwei Ursachen: Zum einen hatten wir den Aufwand völlig falsch eingeschätzt, zum anderen ist durch die vielen guten Ideen und auch aus der Kundschaft gestellten Anforderungen daraus ein ganz anderes Produkt geworden. Insbesondere das Dispatcher- und Subsystem-Konzept sowie diese ausgefeilte Benutzeroberfläche mit blitzschneller Interaktion und mit dieser hohen Anzahl von detaillierten Rückmeldungen waren 2017, als wir die damalige Roadmap erstellt hatten, nicht einmal im Traum vorgesehen.
Das bedeutet, das sehr vieles, was heute die Leichtigkeit im Umgang mit dem TWS ausgemacht, damals nicht eingeplant war. Auch, weil wir das 2017 nicht für möglich gehalten hätten, weil der damals bereits fertig als HW entwickelte TWS 950 (ohne Q!) nur etwa 1/20stel der Leistung gehabt hatte, die der 950Q dann hatte.
Ich denke, dass die jeweilige Entscheidung damals richtig war, die Entwicklungen mehrmals "anzuhalten" und auf die dann jeweils bessere verfügbare Technik (das gilt für HW- wie auch SW-Techniken) umzustellen. In 2017 gab es z.B. kein Influx und kein Grafana. Wir hatten deshalb ab 2016 eine eigene Zeitserien-DB programmiert, die auf dem kleinen TWS 950 (ohne Q) lauffähig war. Natürlich mit ungleich weniger Features.
Hätten wir die Entwicklung so durchgezogen wie 2017 angekündigt, mit dem damals verfügbaren 950 (ohne Q), auch ohne Dispatcher, ohne Subsysteme, einer sehr sehr viel einfacherer Oberfläche in HTML, kein Influx und kein Grafana, wir wären zwar immer noch zu spät gewesen gegenüber der Roadmap, aber zeitlich doch sehr viel näher dran. Allerdings hätten wir dann auch einen Server (insbesondere das Hutschienenmodell betreffend), das nur 256 MB RAM gehabt hätte. Damit hätte es viele Einschränkungen bei der Anzahl Datenpunkten gegeben (so wie beim Wettbewerb heute noch), womöglich auch notwendiger Reboot bei jeder kleinen Änderung der Konfig (beim Wettbewerb ist das heute noch Standard), auch kein Docker und mit den damals angedachten Protokollen wäre dann auch Schluss gewesen, weil mehr hätten in die 2 GB Flash dann auch nicht mehr gepasst. Nur auf den Desktops hätte man ein paar Freiheitsgrade mehr gehabt, aber grundsätzlich die gleiche limitierte Softwarebasis. Das man darauf dann noch eine Fortentwicklung mit der nun neuen Roadmap 2022 angedacht hätte, wäre bei der limitierten Leistungskraft des 950 völlig unmöglich gewesen. Damit müssten die Kunden dann heute neukaufen und aus der langen Nutzungszeit würde mangels Leistungskraft nichts werden.
Deshalb haben wir dann - schweren Herzens - uns für die zigfach bessere Technologie des 950Q entschieden, für den Dispatcher der den Durchsatz erst ermöglicht und in Folge der damit verbundenen Möglichkeiten dann für alles andere. Hat uns - und die Kunden - aber hinsichtlich der zeitlichen Einhaltung der Roadmap stark zurückgeworfen. Das war nicht jedem Recht, was ich verstehe. Dafür ist das Ergebnis heute aber zigfach besser. Ihr ahnt gar nicht, wieviel schlechter das Produkt sonst gewesen wäre.
Ich schreibe das, weil wir daraus über die Jahre eine wichtige Erfahrung gemacht haben: Es ist sschwer, die Entwicklungen der Zukunft gut zu planen, weil man heute nicht alle Ideen hat, die Technik fortschreitet und wir insbesondere auch nicht die Anspruchslage der Kunden weit voraus abschätzen können.
Aus dieser Erfahrung heraus würde ich es für einen Fehler halten, die damalige Vorgehensweise zu wiederholen und klare Termine für jedes Leistungsmerkmal zu versprechen, ohne dass man das Budget kennt und ohne dass die Features im Detail durchgeplant und mit den Kunden - ebenfalls im Detail - abgestimmt wären. Bei der nun vorgelegten Roadmap 2022, welche eine Liste von 180 Wünschen der Kundschaft darstellt, würden solche Planungen Jahre dauern, womit ein fester Plan dann auch erst in einigen Jahren zur Verfügung steht. Nur damit man anschließend bei der Umsetzung erkennt, woran man doch nicht an alles gedacht hat. Das ist nicht sinnvoll.
DeLaDope hat geschrieben: ↑So Okt 23, 2022 11:17 amGibt es hierzu irgendwo eine Regelung?
Ja, wir stimmen mit den Nutzern ab, welche Themen aus der Liste priorisiert werden (womöglich wird man etwas hinzunehmen, was gerade wichtig geworden ist) und setzen dieses um mit laufendem Ausrollen der jeweiligen Entwicklungsergebnisse.
Diese Vorgehensweise ist von der Effizienz her am Besten, es gibt zwar keine genauen Termine, dafür wird so schnell entwickelt wie es geht und die Software ist dann fertig, wenn sie fertig ist. So arbeiten wir nun seit fünf Jahren und das Ergebnis, insbesondere auch mit Fast-Track kann sich sehen lassen. Abgesehen von Loxone gibt es keinen Hersteller, der dermaßen viele neue Leistungsmerkmale zur Verfügung stellt, wie wir. Und im Gegensatz zu vorgenannten, erfolgt diese Entwicklung ohne Beachtung von Verkaufsinteressen der eigenen Zubehör-Hardware und ist damit nicht limitiert, sondern unterstützt offene Standards ohne künstliche Limitierungen.
Mithin wird die Reihenfolge der Entwicklungen und die Tiefe laufend mit den Nutzern abgestimmt. Da wir heute weder wissen, wie groß das Budget wird, das auf diese Weise zusammen kommt, noch wissen, für welche Priorisierungen die Nutzer sich entscheiden werden in der Zukunft und wo welche Tiefe gewünscht wird, können wir keinen langfristige Zeitplan aufstellen, wann was genau fertig wird.
Ich verstehe den Wunsch nach einem genauen Plan und den Wunsch nach exakten Lieferzeiten. Wir haben auch überlegt, ob wir das irgendwie hinbekommen können, weil wir wollen ja den Kunden geben, was sie wollen. Aber das hat zwei große Nachteile: Es würde geschätzt das fünffache kosten (weil wir - um Termine sicher zu halten - deutlich mehr Entwickler und Projektmanager benötigen würden) und man kann entlang eines solchen mehrjährigen Planes keine zwischenzeitlichen Wünsche berücksichtigen, weil man sich ja bereits anders verpflichtet hat. Womöglich müsste man dann auch das Forum schließen, weil man das "Getrommel" nach anderen zwischenzeitlichen Wünschen nicht beachten kann, um den schriftlich versprochenen Zeitplan einzuhalten.
Ich denke nicht, dass höhere Preise und der Verzicht auf Mitsprache unseren Kunden eine genaue Zeitschiene wert sind.
Deshalb bieten wir es so an, wie wir es jetzt anbieten: So günstig wir nur möglich und wir arbeiten an Leistungsmerkmalen, nicht an Plänen.
lg
Stefan