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Smart Meter: Einsatzgebiete, Anwendungsfälle, Vorteile, Nutzen

Verfasst: Mi Feb 24, 2021 3:37 pm
von gurumeditation
Da mit dem Modbus-Feature offenbar Smart Meter günstig und einfach angeschlossen werden können:

Welche Möglichkeiten (siehe Thread-Titel) eröffnen sich damit?
Was habt ihr schon umgesetzt?
Was möchtet ihr noch umsetzen?
Welche sonstigen Ideen oder "Spielereien" sind denkbar?

Re: Smart Meter: Einsatzgebiete, Anwendungsfälle, Vorteile, Nutzen

Verfasst: Mi Feb 24, 2021 5:47 pm
von gbglace
Ich habe daraufhin meine HV nochmal umgeplant und sehe nun vor jeden FI-Kreis separat nachzumessen. So erhoffe ich mir eine genaue Identifikation von Stromfressern. Einzelgeräte an Steckdosen bekommen hier und da aber dennoch einen MDT AZI, weil damit dann auch via Logik schneller / einfacher geschalten werden kann.

Bei einigen FI/LS will ich auch gar nicht schalten und komme somit sehr günstig an einphasige Messauswertungen 29€ auf 1 TE.

Wenn dann alles mal länger gelaufen ist, kann man durch geänderte Anordnung der FI/LS auf der Hutschiene auch noch die Phasenauslastung optimieren. Derzeit ist das noch nicht wirklich schön über L1 / L2 / L3 aufgeteilt. Der reine Zähler im Zählerschrank ist dafür leider nicht detailliert genug.

Re: Smart Meter: Einsatzgebiete, Anwendungsfälle, Vorteile, Nutzen

Verfasst: Mi Feb 24, 2021 6:19 pm
von StefanW
Hallo,

sehr schöner Thread Guru,

es ist wirklich ein breites Feld was dadurch möglich ist.

Hinsichtlich des Preis-Leistungsverhältnisses ist der Modbus in Verbindung mit Smartmeter dass, was Sensoren mit 1-Wire sind: Sehr sehr preiswert.

So ein einphasiges Smartmeter gibt es ab 29.- EUR und das dreiphasige für um die 70.- EUR. Das ist ein Bruchteil dessen, was dies in KNX kosten würde und hat auch deutlich mehr Auswahl. Zudem belastet man den KNX Bus nicht mehr, weil gerade die Smartmeter machen bei enger Taktung eine Menge KNX Telegramme.

Die Modbus Smartmeter laufen zum Teil auch mit Übemit 56k oder 115kBaud und damit kann man deutlich mehr Daten verarbeiten, zumal hier auch mehrere unabhängige Kanäle möglich sind. Mit fertigen Profilen ist das dann auch sehr einfach handhabbar. So ein Smartmeter einzubinden ist eine Sache von unter einer Stunde.

lg

Stefan

Re: Smart Meter: Einsatzgebiete, Anwendungsfälle, Vorteile, Nutzen

Verfasst: Mi Feb 24, 2021 8:53 pm
von Sun1453
Hallo @gurumeditation ,

ich habe bereits Zähler in diesem Preissegment was Stefan meinte im Einsatz. Siehe in diesem Thema. Sobald die neuste DEV Version verfügbar ist, werde ich das Profil für diese Zähler in dem Thema nachliefern. Alle anderen wichtigen Sachen sind schon im Thema erwähnt und gezeigt.

Re: Smart Meter: Einsatzgebiete, Anwendungsfälle, Vorteile, Nutzen

Verfasst: Do Feb 25, 2021 9:31 am
von exkanzler
Hi zusammen,
ich habe zur Zeit zwei "eigene" Stromzähler im Einsatz.
Einen SmartMeter mit Modbus für die "weiche" 70% Einspeiseregelung (Fronius Smart Meter 63A) der direkt am Wechselrichter unserer PV Anlage angeschlossen ist und noch einen "alten" Stromzähler für die Wärmepumpe (Eltako DSZ-12E - Einbaujahr Anfang 2015). Dieser hat leider nur eine S0 Schnittstelle, die hängt aber mit dem KCI 4 S0 von Zennio direkt auf dem KNX Bus. Hier bekomme ich zumindest den Zählerstand und die "errechnete" Leistung ausgelesen.

MIt dem Modbus Profil für den Fronius habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt. Dazu ist im Garten gerade zu viel zu tun ...

Re: Smart Meter: Einsatzgebiete, Anwendungsfälle, Vorteile, Nutzen

Verfasst: Do Feb 25, 2021 9:43 am
von Sun1453
Hallo @exkanzler ,

zu Fronius gibt es gute Dokumentationen. Robert hat dazu die Sachen gefunden und ich habe diese hier in dem Thema hochgeladen. Falls du Fragen hast, wir haben ja durch DEV schon Erfahrungen gesammelt mit dem Profil Editor.

Re: Smart Meter: Einsatzgebiete, Anwendungsfälle, Vorteile, Nutzen

Verfasst: Do Feb 25, 2021 5:01 pm
von Smart Jeanie
Was ist denn unter einem "Smart Meter" zu verstehen?

Die einen verstehen darunter einen mehr oder minder einfachen Stromzähler (1-phasig, 3-phasig) den man über eine Schnittstelle permanent abfragen kann. Die anderen - insbesondere die Hersteller von Wechselrichtern - verstehen darunter z.B. Bausteine, die den Stromfluß hin und her zählen und zusätzlich einfache Verbraucher- oder Batterieladesteuerungen sowie die Belieferung der Daten in eigene Apps oder Clouds handhaben.

Insbesondere im Zusammenhang mit Photovoltaik finde ich hier das Thema spannend. Ich fände es schön, wenn ich zwischen Stromzähler des SNB und dem Wechselrichter mit einem einfachen Stromzähler mit Modbus auskäme und diesen zusätzlichen Baustein des Herstellers des Wechselrichters nicht mehr benötigen würde. Denn die smarten Anteile, also Visualisierung und Steuerungsaufgaben, würde ich gerne in den TWS verlagern. Dann hätte ich weniger Komponenten und würde mir eine Cloud oder App sparen.
Ob das so geht, würde mich auch mal interessieren.

Re: Smart Meter: Einsatzgebiete, Anwendungsfälle, Vorteile, Nutzen

Verfasst: Do Feb 25, 2021 5:24 pm
von gbglace
Smartmeter kann immer nur ein detaillierter Zähler sein, der seine Messwerte, gerne in beiden Richtungen und je Phase getrennt inkl. Wirkleistung Blindleistung, Spannung, Frequenz, momentan und kumuliert digital ausgibt.

Alles andere was zu Schalthandlungen führt ist, kann und sollte nicht Aufgabe des Zählers sein.

Das auf ne App abzubilden ist der Wunsch der Versorger das die die schönen Messwerte auch alle bekommen und Du sie aus deren Sicht nur aus deren Cloud beziehst. Nee Nee, da mag ich doch sehr meinen schwarzen Dummen Zähler der Stadtwerke, dafür aber diverse Intelligenz bei mir in der Anlage für die volle Transparenz was wo passiert und ich auch steuern kann, da brauche ich kein EVU für.

Re: Smart Meter: Einsatzgebiete, Anwendungsfälle, Vorteile, Nutzen

Verfasst: Do Feb 25, 2021 7:27 pm
von StefanW
Hallo Markus,
Smart Jeanie hat geschrieben: Do Feb 25, 2021 5:01 pmWas ist denn unter einem "Smart Meter" zu verstehen?"
Du hast das richtig erkannt, da gibt es durchaus eine gewisse Begriffsvermischung.

Geprägt wurde dies durch Zähler mit Kommunikationsschnittstelle, welche die Daten zu einer Cloud des Anbieters übertragen, Der Begriff wird aber auch für Zähler benutzt, die erweiterte Daten über eine Schnittstelle liefern, auch ohne Cloud.

Ich würde definieren, ein "Smartmeter" ist ein Zähler, der den durch ihn durchlaufenden Energiefluss misst und dessen Bestandteile (Spannungen, Einzel- und Gesamtströme, deren Wirk-, Schein- und Blindkomponenten, Richtungen, Leistung und Arbeit, Frequenz, teils auch Oberwellenanteile und teils auch diverse Summanden) analysiert, aufzeichnet, berechnet und über eine digitale Schnittstelle einzeln oder gesammelt ausgibt.

Es mag darüber hinaus Smartmeter geben, die Schalthandlungen daraus ableiten und / oder die Daten zu Cloud-Komponenten übertragen.

Smart Jeanie hat geschrieben: Do Feb 25, 2021 5:01 pmInsbesondere im Zusammenhang mit Photovoltaik finde ich hier das Thema spannend. Ich fände es schön, wenn ich zwischen Stromzähler des SNB und dem Wechselrichter mit einem einfachen Stromzähler mit Modbus auskäme und diesen zusätzlichen Baustein des Herstellers des Wechselrichters nicht mehr benötigen würde.
Dazu müssten wir genauer wissen, wer welche Daten wofür erwartet und nach welcher Methode was geschaltet oder gesteuert wird.

Weil pauschal kann man das nicht beantworten. Am Ende kommt es auf jedes Bit an.

lg

Stefan