Meine Erfahrungen mit dem Timberwolf-Desktop-Server
Verfasst: So Dez 22, 2019 3:59 pm
Historie
Exakt vor 8 Jahren bin ich mit dem Wiregate Kunde von Elabnet geworden.
Das wiregate war der erste dauerhaft laufende Server in meinem Haus und hat all die Jahre sehr zuverlässig seinen Dienst verrichtet und dauerhaft Temperaturen meiner 1-wire Sensoren geliefert.
Zusätzlich habe ich auf dem wiregate die CometVisu genutzt und etliche Plugins für diverse Logiken genutzt.
Schwenk auf Timberwolf
Nachdem das geplante Ende des wiregate-Servers verkündet wurde, habe ich länger mit mir gerungen, das tadellos laufende wiregate gegen einen neuen Server zu tauschen.
Insbesondere viel es mir schwer, mich mit dem Gedanken der Subskriptions-Lizenz anzufreunden. Mit einer Sonderaktion im Oktober 2018 war ich dann soweit und habe einen Desktop-Timberwolf bestellt.
Erster Kontakt mit dem Timberwolf
Im März diesen Jahres ist mein Wolf dann auch geplant geliefert worden. Ich hatte mir vorgenommen, mich direkt mit dem TWS intensiv auseinanderzusetzen, um auch Elabnets Entwicklung an der TWS Software mit beeinflussen zu können.
Aus meiner KNX-Installation aus 2011 war noch die ETS in Version 4 vorhanden. Da ich als Privatmann nur meine eigene KNX-Installation betreue, habe ich mich gefreut, dass der Timberwolf auch mit der ETS4 eingerichtet werden kann.
Mit der Einrichtung hatte ich dann aber viele Probleme.
@StefanW's Team stand bei vielen Fragen mit Rat und Tat zu Seite und hat sogar die Analyse meiner ETS4-Projektdatei durch einen externen Dienstleister übernommen. Nachdem dann hier herauskam, dass meine knxproj-Datei auf einem nicht offiziell veröffentlichten Datenbank-Schema der KNX-Organisation basiert, habe ich dann doch in die ETS5 investiert.
Einrichtung des TWS mit ETS5 und Import vom wiregate
Mit der ETS5 und der von elabnet angebotenen ETS-App "Timberwolf Importer" klappte die Einrichtung des TWS dann innerhalb von 2 Stunden. Hier meine klare Empfehlung an Neukunden des Timberwolf: Berücksichtigt die Anleitungen und Hinweise in der Knowledge-Base und bereitet eure knxproj-Datei entsprechend vor.
Diese Vorarbeiten sind notwendig, da der TWS als zertifiziertes KNX-Gerät auch über die ETS eingerichtet werden muss.
Der Import aus dem wiregate funktionierte anschließend innerhalb von 30 Minuten reibungslos.
Auch das Umstecken der bestehenden 1-wire-Temeperatursensoren war wirklich plug&play.
Seit dem ich den TWS nutze, ist der Busmonitor in der ETS für mich obsolet. Die Analyse von Zuständen auf dem KNX-Bus mit dem TWS ist so viel einfacher geworden und ich konnte somit schon mehrere Fehler im meiner KNX-Installation so identifizieren und abstellen.
Die Auswertungen von Time-Series-Datenbanken oder Statusänderungen mit dem vorinstallierten Grafana ist spitze.
Auch ohne Grafana-Vorkenntnisse erzielt man dank der Beispiele aus der Knowledge-Base schnell Fortschritte und klickt sich Dashboards zusammen.
Der TWS Logikeditor
Die ersten Schritte mit dem Logikeditor hatte ich mir für später aufgeschoben.
Auf den ersten Eindruck war die Software des LE nicht intuitiv zu bedienen und die Einstiegshürde auf der "grünen Wiese" zu beginnen fiel mir schwer. Der Logikeditor orientiert sich stark an Abläufen der Elektrotechnik und verwendet auch Begriffe aus der Elektrotechnik. Begriffe wie "Inihibit" wirkten zudem abschreckend. Dank der unermüdlichen Unterstützung aus der Community und den vielen Beispielen, gelang es mir dann jedoch in kurzer Zeit diverse Logiken zusammen zu klicken. Das Konzept hinter dem LE beginne ich immer mehr zu verstehen. Ich bin tief beeindruckt, wie effizient verschiedenste Logiken aufgebaut werden können. An dieser Stelle bin ich froh meinen TWS im Rahmen des Beta-Programms erworben zu haben. Es macht einfach Spaß mitzuerleben, wie offen das Elabnet-Team mit Ideen, Wünschen und Anforderungen aus der Community umgeht und mit welcher Geschwindigkeit neue Features implementiert und Fehler korrigiert werden.
Dank des "Doktor-Modus" kann in Echtzeit eine Logik getestet werden, ohne die KNX-Installation zu beeinträchtigen.
Dieses Werkzeug ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des TWS im KNX-Universum. Entsprechend der Roadmap ist geplant, hier noch viele Funktionen zu ergänzen. Ich freue mich schon darauf, Komponenten außerhalb des KNX-Universum über meinen TWS zu integrieren.
Visu:
Ich bin ein Freund der open-source CometVisu.
Diese wird vom TWS direkt als App / Docker-Container ausgeliefert. Auf meinem Wiregate nutze ich aktuell noch eine Visu auf Basis der alten Version 0.8 - ich hoffe, dass die Familie mich zwischen den Feiertagen mit dem TWS spielen lässt und ich auch die Visu dann auf meinen Wolf umgezogen habe. DAnn hat das wiregate nichts mehr zu tun und wird die Reise zurück zu Elabnet antreten!
Spielwiese für Nerds mit Docker:
Der TWS wird mit Portainer als graphische Docker-Verwaltung ausgeliefert. Als Zuhause für Docker-Container konnte ich so die Verwaltung meines Wlan-Netzes auf den TWS umziehen und via Node-Red die Anwesenheit von bestimmten Clients im Wlan im KNX auswerten und in TWS-Logiken weiterverwenden.
Fazit:
Der TWS ist eine tolle Kombination aus Hardware & Software. Es macht Spaß damit neue Projekte im Haus umzusetzen. Die heranwachsende TWS-Community ist spitze. Die Hilfsbereitschaft enorm.
Ich freue mich schon auf die kommenden Features, die noch mehr Potential aus meinem Timberwolf holen werden!
Ich wünsche euch allen - dem Elabnet-Team und der TWS Community frohe und besinnliche Feiertage!
VG Alex
Exakt vor 8 Jahren bin ich mit dem Wiregate Kunde von Elabnet geworden.
Das wiregate war der erste dauerhaft laufende Server in meinem Haus und hat all die Jahre sehr zuverlässig seinen Dienst verrichtet und dauerhaft Temperaturen meiner 1-wire Sensoren geliefert.
Zusätzlich habe ich auf dem wiregate die CometVisu genutzt und etliche Plugins für diverse Logiken genutzt.
Schwenk auf Timberwolf
Nachdem das geplante Ende des wiregate-Servers verkündet wurde, habe ich länger mit mir gerungen, das tadellos laufende wiregate gegen einen neuen Server zu tauschen.
Insbesondere viel es mir schwer, mich mit dem Gedanken der Subskriptions-Lizenz anzufreunden. Mit einer Sonderaktion im Oktober 2018 war ich dann soweit und habe einen Desktop-Timberwolf bestellt.
Erster Kontakt mit dem Timberwolf
Im März diesen Jahres ist mein Wolf dann auch geplant geliefert worden. Ich hatte mir vorgenommen, mich direkt mit dem TWS intensiv auseinanderzusetzen, um auch Elabnets Entwicklung an der TWS Software mit beeinflussen zu können.
Aus meiner KNX-Installation aus 2011 war noch die ETS in Version 4 vorhanden. Da ich als Privatmann nur meine eigene KNX-Installation betreue, habe ich mich gefreut, dass der Timberwolf auch mit der ETS4 eingerichtet werden kann.
Mit der Einrichtung hatte ich dann aber viele Probleme.
@StefanW's Team stand bei vielen Fragen mit Rat und Tat zu Seite und hat sogar die Analyse meiner ETS4-Projektdatei durch einen externen Dienstleister übernommen. Nachdem dann hier herauskam, dass meine knxproj-Datei auf einem nicht offiziell veröffentlichten Datenbank-Schema der KNX-Organisation basiert, habe ich dann doch in die ETS5 investiert.
Einrichtung des TWS mit ETS5 und Import vom wiregate
Mit der ETS5 und der von elabnet angebotenen ETS-App "Timberwolf Importer" klappte die Einrichtung des TWS dann innerhalb von 2 Stunden. Hier meine klare Empfehlung an Neukunden des Timberwolf: Berücksichtigt die Anleitungen und Hinweise in der Knowledge-Base und bereitet eure knxproj-Datei entsprechend vor.
Diese Vorarbeiten sind notwendig, da der TWS als zertifiziertes KNX-Gerät auch über die ETS eingerichtet werden muss.
Der Import aus dem wiregate funktionierte anschließend innerhalb von 30 Minuten reibungslos.
Auch das Umstecken der bestehenden 1-wire-Temeperatursensoren war wirklich plug&play.
Seit dem ich den TWS nutze, ist der Busmonitor in der ETS für mich obsolet. Die Analyse von Zuständen auf dem KNX-Bus mit dem TWS ist so viel einfacher geworden und ich konnte somit schon mehrere Fehler im meiner KNX-Installation so identifizieren und abstellen.
Die Auswertungen von Time-Series-Datenbanken oder Statusänderungen mit dem vorinstallierten Grafana ist spitze.
Auch ohne Grafana-Vorkenntnisse erzielt man dank der Beispiele aus der Knowledge-Base schnell Fortschritte und klickt sich Dashboards zusammen.
Der TWS Logikeditor
Die ersten Schritte mit dem Logikeditor hatte ich mir für später aufgeschoben.
Auf den ersten Eindruck war die Software des LE nicht intuitiv zu bedienen und die Einstiegshürde auf der "grünen Wiese" zu beginnen fiel mir schwer. Der Logikeditor orientiert sich stark an Abläufen der Elektrotechnik und verwendet auch Begriffe aus der Elektrotechnik. Begriffe wie "Inihibit" wirkten zudem abschreckend. Dank der unermüdlichen Unterstützung aus der Community und den vielen Beispielen, gelang es mir dann jedoch in kurzer Zeit diverse Logiken zusammen zu klicken. Das Konzept hinter dem LE beginne ich immer mehr zu verstehen. Ich bin tief beeindruckt, wie effizient verschiedenste Logiken aufgebaut werden können. An dieser Stelle bin ich froh meinen TWS im Rahmen des Beta-Programms erworben zu haben. Es macht einfach Spaß mitzuerleben, wie offen das Elabnet-Team mit Ideen, Wünschen und Anforderungen aus der Community umgeht und mit welcher Geschwindigkeit neue Features implementiert und Fehler korrigiert werden.
Dank des "Doktor-Modus" kann in Echtzeit eine Logik getestet werden, ohne die KNX-Installation zu beeinträchtigen.
Dieses Werkzeug ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des TWS im KNX-Universum. Entsprechend der Roadmap ist geplant, hier noch viele Funktionen zu ergänzen. Ich freue mich schon darauf, Komponenten außerhalb des KNX-Universum über meinen TWS zu integrieren.
Visu:
Ich bin ein Freund der open-source CometVisu.
Diese wird vom TWS direkt als App / Docker-Container ausgeliefert. Auf meinem Wiregate nutze ich aktuell noch eine Visu auf Basis der alten Version 0.8 - ich hoffe, dass die Familie mich zwischen den Feiertagen mit dem TWS spielen lässt und ich auch die Visu dann auf meinen Wolf umgezogen habe. DAnn hat das wiregate nichts mehr zu tun und wird die Reise zurück zu Elabnet antreten!
Spielwiese für Nerds mit Docker:
Der TWS wird mit Portainer als graphische Docker-Verwaltung ausgeliefert. Als Zuhause für Docker-Container konnte ich so die Verwaltung meines Wlan-Netzes auf den TWS umziehen und via Node-Red die Anwesenheit von bestimmten Clients im Wlan im KNX auswerten und in TWS-Logiken weiterverwenden.
Fazit:
Der TWS ist eine tolle Kombination aus Hardware & Software. Es macht Spaß damit neue Projekte im Haus umzusetzen. Die heranwachsende TWS-Community ist spitze. Die Hilfsbereitschaft enorm.
Ich freue mich schon auf die kommenden Features, die noch mehr Potential aus meinem Timberwolf holen werden!
Ich wünsche euch allen - dem Elabnet-Team und der TWS Community frohe und besinnliche Feiertage!
VG Alex