Re: Diskussionen zum Verhalten im Forum
Verfasst: Fr Feb 23, 2024 1:32 pm
Hi,
vermutlich gehöre ich zu denen die eher mal anecken, weil sie nicht immer "Regelkompatibel" sind, aber hier wollte ich doch mal meinen Senf dazugeben.
Kommunikation passiert beim Sender UND beim Empfänger. Wie meine Message ankommt, interpretiert und in welchen mentalen Kontext sie gesetzt wird, ist praktisch immer eine Überraschungstüte, selbst wenn man sich gut zu kennen meint. Dieser Thread ist typisch für so viele Threads in so vielen Foren. Manchmal endet es schon nach dem 3. Post, manchmal braucht es 24 Seiten, aber am Ende läuft es mittlerweile so oft auf genau solche emotionalen Clusterfucks hinaus, die nur Verlierer übrig lassen. So schade, dass sich praktisch niemand in die Rolle des Gegenübers mal eindenken kann oder will.
Offenbar scheinen viele Menschen diese Foren als Bereich ohne Regeln, Anstand und Respekt zu betrachten. Andere fühlen die Berufung alle anderen zu erziehen, wie man ihre Regeln zu verstehen und zu leben hat (sowas wird uns Deutschen ja gerne mal generell vorgeworfen
) und setzen auf militärischen Drill, Schulmeistertum und Besserwisserei. Alles Garanten für eine Implosion der Kommunikation.
Am Ende bleiben dann Frustration, Ärger oder Hass übrig, was keinem hilft und alle nur in der Überzeugung stärkt, dass Foren, Menschen und das ganze Universum einfach Scheisse sind. Spoiler: Einige sind das, viele aber nicht.
Wenn ich mir den Thread durchlese, dann war die Ursprungsfrage mit einer gewissen Anspruchshaltung verfasst, wobei ich die Relevanz des Themas gar nicht bewerten mag, das ist ja auch wieder subjektiv. Dann hat sich das sehr schnell in diese Abwärtsspirale einer Kommunikation aneinander vorbei, impliziter Erwartungshaltungen, jeweils eigener Vorstellungen von Respekt und legitimen Ansprüchen bis hin zu persönlicher Befindlichkeit entwickelt. Musterbeispiel für sowas.
Ich kann euch nicht sagen wie die Welt besser wird. Aber ich kann aus der Erfahrung von dutzenden Einsätzen als Feuerwehr in brennenden Projekten sagen, dass alles nur anfängt besser zu werden, wenn man sich mal in die Schuhe der anderen Seite begibt. Stellt euch die Frage "Wie habe ich einen Post gemeint, wie könnte der aber noch (falsch) interpretiert werden?" oder "Welche Emotion löse ich mit dieser Wortwahl beim Empfänger aus?", "Was will ich mit dem Post, der Antwort oder der Frage eigentlich erreichen und kann / muss der Empfänger das beantworten.", "Was sind legitime Erwartungen und was sind nur gefühlte Ansprüche?" Ich weiss, bin da auch nicht immer gut darin, aber ich bemühe mich.
Und an Stefan: Tolles Produkt, meistens hilfreiches Forum, ich glaube an deine besten Absichten (ist ja deine Company
) aber du kommst in der Tat ab und an als Schulmeister rüber (Als du mich mal zu einer Frage nach der Lizensierung zurechtgewiesen hast (sie aber auch beantwortet), kam das bei mir in der Tat wie der Sonnenkaiser rüber). Das ist unter Garantie alles keine explizite Absicht und ich möchte nicht mit dir tauschen, den Druck auszuhalten dass der Laden läuft, die vielen Wünsche der Kunden umgesetzt werden, Geld reinkommt und alle lange genug Geduld haben, bis das kleine Team solche riesigen Aufgaben gestemmt bekommen hat. Nicht zu vergessen von den Menschen die in Debatten unfair, übertrieben oder persönlich werden, das muss man ertragen können.
Zu den Forenregeln kann ich nur sagen, nicht alle Menschen sind "agreeable" wie das in der Psychologie heisst, das muss man auch verstehen und damit umgehen als Forenbetreiber. Nur weil es - aus der Sicher der Betreiber - sinnvolle Regeln sind, heisst das nicht, dass das alle Teilnehmer ebenfalls so empfinden. Es geht nicht darum diese abzuschaffen, es geht darum zu verstehen, warum diese Regeln manchmal trotz Ermahnung nicht eingehalten werden (können).
Vielleicht kann es eine Hilfe sein, wenn alle die hier schreiben sich das eigene Verhalten, die eigenen Werte, Ansprüche und die adäquaten sozialen Verhaltensregeln (und hier meine ich die sozialen und kulturellen Regeln, die wir uns die letzten 50 Jahre oder so gegeben haben und die als "anständiges Verhalten" gelten dürfen) durch den Kopf gehen lassen und den einen oder anderen sarkastischen Satz doch nicht posten, oder die Admins die Forenregeln nicht immer gleich auf den Status der Bibel anheben. Manchmal versteht man die Kommunikation eben nicht (hatte auch am Anfang meine Probleme eine Regel für die Überschriften zu verstehen. Ich habs echt einfach nicht kapiert, der Mod hat es aber 3x auf die selbe Weise angemahnt. Für beide Seiten nicht hilfreich), was uns einfach mal öfters bewusst sein sollte.
"Ich verstehe dich nicht" hat so viele Ebenen, den Meisten von uns ist das nur nicht bewusst...
In dem Sinne ein schönes Wochenende
Frank
edit: Satzzeichen korrigiert
vermutlich gehöre ich zu denen die eher mal anecken, weil sie nicht immer "Regelkompatibel" sind, aber hier wollte ich doch mal meinen Senf dazugeben.
Kommunikation passiert beim Sender UND beim Empfänger. Wie meine Message ankommt, interpretiert und in welchen mentalen Kontext sie gesetzt wird, ist praktisch immer eine Überraschungstüte, selbst wenn man sich gut zu kennen meint. Dieser Thread ist typisch für so viele Threads in so vielen Foren. Manchmal endet es schon nach dem 3. Post, manchmal braucht es 24 Seiten, aber am Ende läuft es mittlerweile so oft auf genau solche emotionalen Clusterfucks hinaus, die nur Verlierer übrig lassen. So schade, dass sich praktisch niemand in die Rolle des Gegenübers mal eindenken kann oder will.
Offenbar scheinen viele Menschen diese Foren als Bereich ohne Regeln, Anstand und Respekt zu betrachten. Andere fühlen die Berufung alle anderen zu erziehen, wie man ihre Regeln zu verstehen und zu leben hat (sowas wird uns Deutschen ja gerne mal generell vorgeworfen

Am Ende bleiben dann Frustration, Ärger oder Hass übrig, was keinem hilft und alle nur in der Überzeugung stärkt, dass Foren, Menschen und das ganze Universum einfach Scheisse sind. Spoiler: Einige sind das, viele aber nicht.
Wenn ich mir den Thread durchlese, dann war die Ursprungsfrage mit einer gewissen Anspruchshaltung verfasst, wobei ich die Relevanz des Themas gar nicht bewerten mag, das ist ja auch wieder subjektiv. Dann hat sich das sehr schnell in diese Abwärtsspirale einer Kommunikation aneinander vorbei, impliziter Erwartungshaltungen, jeweils eigener Vorstellungen von Respekt und legitimen Ansprüchen bis hin zu persönlicher Befindlichkeit entwickelt. Musterbeispiel für sowas.
Ich kann euch nicht sagen wie die Welt besser wird. Aber ich kann aus der Erfahrung von dutzenden Einsätzen als Feuerwehr in brennenden Projekten sagen, dass alles nur anfängt besser zu werden, wenn man sich mal in die Schuhe der anderen Seite begibt. Stellt euch die Frage "Wie habe ich einen Post gemeint, wie könnte der aber noch (falsch) interpretiert werden?" oder "Welche Emotion löse ich mit dieser Wortwahl beim Empfänger aus?", "Was will ich mit dem Post, der Antwort oder der Frage eigentlich erreichen und kann / muss der Empfänger das beantworten.", "Was sind legitime Erwartungen und was sind nur gefühlte Ansprüche?" Ich weiss, bin da auch nicht immer gut darin, aber ich bemühe mich.
Und an Stefan: Tolles Produkt, meistens hilfreiches Forum, ich glaube an deine besten Absichten (ist ja deine Company

Zu den Forenregeln kann ich nur sagen, nicht alle Menschen sind "agreeable" wie das in der Psychologie heisst, das muss man auch verstehen und damit umgehen als Forenbetreiber. Nur weil es - aus der Sicher der Betreiber - sinnvolle Regeln sind, heisst das nicht, dass das alle Teilnehmer ebenfalls so empfinden. Es geht nicht darum diese abzuschaffen, es geht darum zu verstehen, warum diese Regeln manchmal trotz Ermahnung nicht eingehalten werden (können).
Vielleicht kann es eine Hilfe sein, wenn alle die hier schreiben sich das eigene Verhalten, die eigenen Werte, Ansprüche und die adäquaten sozialen Verhaltensregeln (und hier meine ich die sozialen und kulturellen Regeln, die wir uns die letzten 50 Jahre oder so gegeben haben und die als "anständiges Verhalten" gelten dürfen) durch den Kopf gehen lassen und den einen oder anderen sarkastischen Satz doch nicht posten, oder die Admins die Forenregeln nicht immer gleich auf den Status der Bibel anheben. Manchmal versteht man die Kommunikation eben nicht (hatte auch am Anfang meine Probleme eine Regel für die Überschriften zu verstehen. Ich habs echt einfach nicht kapiert, der Mod hat es aber 3x auf die selbe Weise angemahnt. Für beide Seiten nicht hilfreich), was uns einfach mal öfters bewusst sein sollte.
"Ich verstehe dich nicht" hat so viele Ebenen, den Meisten von uns ist das nur nicht bewusst...
In dem Sinne ein schönes Wochenende
Frank
edit: Satzzeichen korrigiert