Re: [V4.1] Einbindung von ekey neuer dline fingerscan mit bionyx API
Verfasst: Di Jul 22, 2025 11:14 am
Ich verstehe - auch angesichts der vielfach abgegebenen Erklärungen - diese Anmerkung nicht.
Du sprichst von einem professionell gemanagten Software-Projekt mit vom Auftraggeber i.d.R. detailliert umrissenen Funktionsumfang (bzw. dieser wird mit dem Kunden anfangs erarbeitet). In solchen Projekten werden dann auch Projektmanager / Vertriebsmitarbeiter vom Kunden (wenn auch indirekt) dafür bezahlt, alle gewünschten Auskünfte zu erteilen.
Wir entwickeln hier den Funktionsumfang eines Standard-Produktes laufend weiter, das sind keine Entwicklungen im Individualauftrag. Insbesondere, wie schon zigmal erklärt, wollen wir das Budget der Kunden in Software umsetzen, nicht in die beste Projektverwaltung.
Weil die Mehrzahl der Kunden verstanden hat, dass unsere agile Vorgehensweise mit dem Ausrollen der jeweils tiefst hängenden Früchte am meisten "Software for the Buck" hervorbringt.
Aber wenn Euch belastbare Projekttermine lieber sind als neue Leistungsmerkmale, dann können wir gerne das Budget der Kunden auch im Projektmanagement verbrennen. Dann gibt es auch belastbarere Aussagen, dafür aber - ich schätze - nur noch die Hälfte an Software.
Wir sind nicht zu dumm für ein detailliertes Projektmanagement. Früher, als wir für die Industrie tätig waren, lief das auch anders natürlich. Aber da hatte ich auch pro zwei Ingenieure einen Mann für die Kommunikation & Dokumentation und einen Mann für die Detail-Planung mit den Kunden.
Was auch übersehen wird ist, dass wir gar keine definitiven Anforderungen - im Detail - von unseren Kunden bekommen. Praktisch alles was wir an neuen Subsystemen entwickeln soll am Ende mit - für uns fremden - Geräten beim Kunden laufen. Jeder Kunde hat eine andere Zusammenstellung an Geräten und Systemen. Mit unterschiedlichen Firmwarestand. Wir haben keine genaue Kenntnis, das genau bei wem verbaut ist als Heizung, als KWL, als Enthärtung, als Beschattung, als Garagentorabtrieb, als Wechselrichter und .... setze hier weitere 30 Gerätegattungen ein .... noch kennen wir deren Schnittstellen genau.
Wenn wir uns also vornehmen, ein neues Protokoll zu implementieren, haben wir anfangs zwar eine Vorstellung, aber keine genaue Kenntnis, was es da alles an Gerätschaften im Markt gibt, welche davon unsere Kunden im Einsatz haben noch welche künftig angeschafft werden, wie diese dann im Detail (und es kommt schon auf jedes Bit an) anzusteuern ist und was da als Antwort zurück kommt.
Was wir also starten ist ein Entwicklungsprozess mit Anfangs unbekannten Details. Wenn ich also schreibe, dass wir an was neuem dran sind (hier jetzt seit letzter Woche), dann stehen wir auch am Anfang dessen, herauszufinden, was der uns unbekannte Gerätepark beim Kunden letztlich alles erfordern wird. Das ist zu einem guten Teil mehr Forschung als Entwicklung um die "Known Unknowns" und dann auch noch die "Unknown UnKnowns" herauszufinden.
Zu einem so frühen Zeitpunkt kann niemand seriös sagen, welchen Zeitaufwand das erfordern wird. Erst dann, wenn wir Kenntnis auch von allem diesbezüglich Unbekannten haben und diese unbekannten Herausforderungen dann auch nicht nur technisch gelöst sind sondern wir auch einen Weg gefunden haben, eine grafische Benutzeroberfläche mit allen Anzeigen und Meldungen dazu zu generieren, kann man eine halbwegs brauchbare Abschätzung machen, wobei man dann die Ergebnisse der Rückmeldungen von den Testern noch nicht hat. Aber hier,-eine Woche nach Aufnahme dieses Prozesses - kann man wirklich nichts sagen. Echt nicht.
Eine solche Kritik ist unpassend und wenig zielführend. Es führt nur dazu, dass ich keine Auskunft mehr zu so einem frühen Zeitpunkt geben kann, weil ich keine Zeit und Lust auf diese Art von Diskussionen habe, die immer irgendwie unterstellen, dass wir zu doof zum Projektmanagement sind. Tatsächlich wollen wir Euer Geld effektiv einsetzen. Selbst mit dem ausgefeiltesten Projektmanagement gäbe es nach einer Woche keine belastbare Aussage übrigens.
Man könnte auch einfach mal froh sein, dass man von einem Hersteller binnen Stunden eine so transparente Auskunft direkt aus dem Labor bekommt, ohne sich darüber zu mokieren, dass es keine definitive Terminauskunft gibt, die es zu diesem Zeitpunkt nicht geben kann.
Ich verstehe nicht, warum ich das beinahe jede Woche neu erklären muss, wie wir arbeiten und das die Herausforderung, eine Software zu entwickeln, die zu unbekannten Geräten möglichst kompatibel ist, keine leichte Aufgabe ist und Überraschungen bereithält, die sich einer festen Terminplanung entziehen.
Stefan