Seite 2 von 3
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Do Mai 30, 2024 2:50 pm
von pbm
speckenbuettel hat geschrieben: ↑Do Mai 30, 2024 4:21 am
Schirm auf beiden Seiten mit GND verbinden, aber nur auf der TWS-Seite mit PE.
Ich denke nicht, dass der Schirm des Kabels mit GND verbunden werden soll. Bzw. der Schirm darf nicht mit GND verbunden werden.
Ich deute das so, dass der Schirm nur an einem Kabelende mit PE verbunden werden soll. Am anderen Ende soll der Schirm garkeine Verbindung haben.
Dass es auf dem Bild so aussieht, als ob GND am Ende des Kabels irgendwie mit dem Kabelschirm verbunden sein könnte, soll vermutlich nicht so sein. Um das zu beantworten müssten wir mal
@StefanW bemühen.
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Do Mai 30, 2024 3:55 pm
von Sun1453
GND ist GND und nicht mit Schirm oder PE zu verbinden. Schirm wenn dann auf PE.
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Do Mai 30, 2024 6:13 pm
von maggyver
Michael sagte es schon.
GND ist GND (Definition: Gemeinsames Bezugspotential)
PE ist PE (Definiton: Schutzerde)
Der Beidraht und die Abschirmung der Leitung wird einseitig auf PE (Schutzerde) aufgelegt. Diese ist mit keinem anderen Leiter/Ader der Leitung zu verbinden.
Wie der Name der Schutzerde schon vermuten lässt, soll diese einen schützen, im Fall von indirektem Berühren. Indirektes Berühren bedeutet, dass der menschliche Körper Kontakt mit normalerweise nichtstromführenden leitfähigen Teilen bekommt, an denen aufgrund eines Isolationsfehlers eine Berührungsspannung ansteht.
Der GND dient als gemeinsames Bezugspotetial der Geräte, dieser hat nur etwas mit der Funktion des Gerätes zu tun.
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Do Mai 30, 2024 6:48 pm
von sfrit
Und wo ist dann der Unterschied wenn im normalen Einfamilienhaus alle auf der gleichen Potentialausgleichsschiene aufgelegt sind? Ich glaub kein ein Haus hat das getrennt verlegt.
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Do Mai 30, 2024 7:27 pm
von maggyver
Der Ground (GND) ist keine Schutzerde oder Funktionserde und hat auch sonst überhaupt nichts mit "Erde" oder "Masse" zu tun.
GND ist nicht PE (protective earth)
GND ist nicht FE (functional earth)
Der GND ist nicht zu verwechseln mit dem Potentialausgleich.
Der GND ist ein Signal auf das sich alle Signale der Schnittstelle beziehen. Dieser ist isoliert von der Schutzerde oder Funktionserde und somit wie ein aktiver Leiter zu sehen.
In vielen Fällen wird dieser zur Verbesserung der EMV kapazitiv mit speziellen dafür konzipierten Kondensatoren mit der Funktionserde verbunden. Das ist aber ein anderes Thema und hat nichts mit der getrennten Führung des GND / des PE (Abschirmung bzw. Beidraht der Leitung) zu tun.
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Fr Mai 31, 2024 12:32 pm
von speckenbuettel
Dass der Schirm auf PE gelegt werden soll - zumindest an einem Ende der Leitung - hatte ich auch schon aus anderen Dokumentationen herausgelesen.
Das mit GND war mir neu, und wirkt zunächst auch etwas befremdlich. Aber im Bild auf der Webseite ist es so dargestellt. Aber vielleicht ist es auch nur unklar dargestellt?
Nach den letzten Beiträgen hier im Forum habe ich versucht, das noch in anderen Modbus-Dokus so zu finden. Aber nichts gefunden.
Darf ich also die korrekte Modbus-Verdrahtung so zusammenfassen:
1. Geschirmte Leitungen mit paarweise verdrillten Adern
2. M+ und M- auf ein verdrilltes Adernpaar
3. GND auf eine separate Ader
4. Schirm an einem Ende der Leitung auf PE auflegen?
Vielen Dank und viele Grüße
Falk
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Fr Mai 31, 2024 1:45 pm
von Sun1453
Falk genau so ist es und es wird dir keine Probleme bereiten.
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Fr Mai 31, 2024 3:46 pm
von maggyver
Falk, es wäre sicherlich klarer, wenn die Abbildung den Anschluss des Leitungsschirmes an den Schutzleiter anders darstellen würde. Man muss schon sehr genau hinsehen um zu sehen, das dies nichts miteinander zu tun hat. Den Anschluss des Schutzleiters an den Schirm der Leitung würde sich empfehlen auf der anderen Seite darzustellen. Noch besser in einer Detailansicht.
Zu dem Thema GND:
Bei großen Leitungslängen oder abweichenden Erdpotenzialen kann es zu größeren Potentialdifferenzen zwischen den Teilnehmern kommen, die oberhalb der Gleichtaktunterdrückung liegen und daher die Kommunikation behindern. Das kann durch Mitführen des gemeinsamen Bezugspotential (GND) in der Leitung verbessert und durch galvanische Trennung der Teilnehmer von deren Teilnehmermasse bzw. lokalen Erdern vermieden werden.
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Do Sep 05, 2024 11:25 am
von Zugschlus
maggyver hat geschrieben: ↑Do Mai 30, 2024 6:13 pm
Der Beidraht und die Abschirmung der Leitung wird einseitig auf PE (Schutzerde) aufgelegt. Diese ist mit keinem anderen Leiter/Ader der Leitung zu verbinden.
Darf ich mal ein Foto sehen wie so eine Terminierung einer Leitung auf KNX-Klemme mit PE aussieht? Ich kann mir nicht vorstellen dass man das hinbekommt ohne dass einem danach die Haare zu Berge stehen weil es so ugly ist.
Grüße
Marc#
Re: [V4.0 IP12] Frage zur Modbus-Verdrahtung
Verfasst: Do Sep 05, 2024 4:55 pm
von maggyver
Hallo Marc,
die Terminierung ist etwas anderes als der Anschluss des Leitungsschirmes bzw. des Beidrahtes an den Schutzleiter.
Zugschlus hat geschrieben: ↑Do Sep 05, 2024 11:25 am
wie so eine Terminierung einer Leitung auf KNX-Klemme mit PE
Zum Anschluss des Leitungsschirmes oder des Beidrahtes der Leitung bzw. des Kabels kann mal folgende Materialien benützen:
1.
Schirmklemmbügel
2.
Schutzleiterreihenklemme für Funktionserde
3.
Durchgangsreihenklemmen für Funktionserde
Zu Punkt 1 gilt zu beachten, dass die Tragschiene entsprechend niederohmig mit dem Schutzleiter durch eine Durchgangsreihenklemmen für Funktionserde zu verbinden ist (siehe Punkt 3). Diese Art der Erdung bietet die niederohmigste und EMV-sicherste Erdung, da diese die größtmögliche Fläche des Leitungsschirmes kontaktiert und durch die selbstnachstellende Schirmkontaktierung bleibt das eine sehr sichere und dauerhafte Verbindung.
Zu Punkt 2 gilt zu beachten, dass die Schutzleiterreihenklemme für Funktionserde so auszuwählen ist das der Querschnitt des Beidrahtes der Leitung oder des Kabels, den minimale klemmbaren Querschnittes der zuvor genannten Klemme, nicht unterschreitet.
Einfach mal "Schirmanschlussklemmen" in eine Suchmaschine eingeben.
DAS IST KEINE PRODUKTEMPFEHLUNG UND ICH MACHE AUCH KEINE WERBUNG FÜR DEN HERSTELLER.