Hallo Uwe,
nachdem wir vor drei Jahren unseren KIA eNiro erhalten hatte, habe ich mir Gedanken zur Datenbeschaffung gemacht. Zunächst mal ging es bei mir auch nach dem Motto "Haben ist besser als brauchen".
Also primär auch mal darum diverse Kenndaten zur Verbrauchsermittlung in Zeitserien schreiben zu können. In der Umfrage
"Welche Leistungsmerkmale ab V4" taucht die "Car Cloud Integration" zwar auf, das war mir persönlich aber noch etwas zu weit entfernt, daher habe ich mir auch zunächst mal einen Weg gesucht die Daten zu erhalten und meine Erfahrungen mit der Stabilität der verfügbaren APIs zu sammeln.
Da bin ich dann auf das Projekt
bluelinky gestoßen. Die selten zur Verfügung gestellten neuen Dockerimages gaben mir dann jedoch zu denken. Es gibt aber wohl andere rege Entwickler, welche die Basisarbeit des "bluelinky"-Projektes wiederum in ihren Projekten zu integrieren wissen.
Damit hatte ich dann relativ zügig eine Node-RED-Instanz auf dem Wolf und dort das Modul "node-red-contrib-bluelinky" zum Einsatz gebracht.
Mit einer kleinen Logik im Wolf frage ich dann pro Tag einmal via MQTT bei der Node-RED-Instanz an und beschaffe mir auf entsprechenden Topics die Werte des Autos. Dazu habe ich mir dann ein Konfigfile der CometVisu gebastelt, mit der ich die auf dem MQTT liegenden Werte unmittelbar lese, mir also hier den Umweg über KNX bewusst spare. Das alles quasi mal als ProofOfConecpt.
Dann habe ich zu Beginn dieses Jahres eine PV-Anlage auf das Dach bekommen und da war natürlich das Thema Überschussladen dann sofort präsent.
Das war dann erst mal "Jens-Manuell". Hatte mir parallel mit dem Auto eine Alfen-Wallbox beschafft, die ich per Mobus-TCP/IP angebunden habe. Zu deren Steuerung hatte ich dann alle relevanten Parameter über den KNX-geführt, damit das in meiner vorhandenen Standard-CV-Visu schaltbar wurde.
Auch alles irgendwie noch suboptimal. Dann bin ich auf die Idee gekommen mir noch das Thema Ertragsprognose an den Hals zu binden. Dafür bin ich dann bei
https://forecast.solar/ gelandet, habe dies aber "nur" über eine JSON API-Datasource im Grafana eingebunden. Ich bekomme dort also die erwarteten Ertragsdaten meiner Strings für die nächsten drei Tage visualisiert. Damit wusste "Jens-Manuell" dann, wann er wie sinnvoll via Visu seine Wallbox manuell anzuwerfen hatte.
Der nächste Schritt führte dann zur Nutzung von
evcc.io. Im Kollegenkreis erhielt ich dazu den entsprechenden Hinweis. Hier im Forum hatte ich dazu zuvor nicht wirklich gesucht... muss ich zu meiner eigenen Schande gestehen.
Was soll ich sagen, das ist der Stand der aktuell bei mir arbeitet und exakt das macht was es soll.
Erfahrung aus der Retrospektive:
- Während meiner bisherigen Betriebszeit hat Kia zweimal was an der API gefummelt. Die Konstruktion Node-RED mit "node-red-contrib-bluelinky" ist nicht gerade fluffig auf einen neuen Stand zu bringen und was doof fummelig.
- evcc arbeitet für die KIA-Anbindung ebenfalls intern mit "bluelinky". Dort gibt es eine rege Entwicklertruppe. Im Zweifel Ticket öffnen, bisschen warten. Neues Tag im Portainer hinterlegen fertig. Läuft wieder. Nachteil bei evcc: Die Einrichtung der Konfig geht nicht gerade fluffig von der Hand. Bis da die Konfigurationsdatei fertig steht, ist das was Fummelkram. Das ist dort aber eines der Entwicklungsziele, dass es dazu bald mal eine GUI geben soll. Die wichtisten Daten des Fahrzeugs schreibt evcc dann auch wieder selbst per MQTT raus. D.h. Kilometerstand und SOC der Batterie bekommt man darüber raus. Ob die Türen zu sind, jedoch nicht.
Also fakt ist, dass ich derzeit alle wichtigen Dinge erreicht habe. Aber die Zeit die bei der Umsetzung drauf ging war schon erheblich.
Ich bin aber von meinem TWS absolut begeistert. Der erfüllt da schlicht seinen Zweck und läuft und läuft und läuft und ermöglicht eben all die oben beschriebenen Dinge.
Es wird aber auch deutlich, dass das effektive Verknüpfen von unterschiedlichsten Komponenten verschiedener Hersteller mit deren diversen API-Spinnereien eine echte Herausforderung ist. Allein die Informationsbeschaffung vom Auto

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Wenn ich dann Stefans Thread hier lese
Mit dynamischen Stromtarifen bis 200 EUR sparen, dann stellt sich mir natürlich jetzt die Frage, wie bringe ich meiner Ladelogik jetzt bei, dass sie bei negativen Strompreisen im öffentlichen Netz sofort mein Auto und meine Hausbatterie bis zu 100% voll lädt, weil ich ja wegen der Wetterprognose für morgen weiß, dass ich dann den Ertrag von morgen ins öffentliche Netz einspeise und mir mit meinen 8 ct pro kWh eine goldene Nase verdienen kann

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Es gibt viel zu tun.
Beste Grüße
Jens
PS: Wäre wohl fast besser was für einen eigenständigen Erfahrungsbericht gewesen
