ElabNET Technik Forum

Hallo Foristen,

ich habe letzte Woche eine Anfrage eines Kunden bekommen und versprochen, einen Nachfragetread hier im Forum zu starten.

Key-Facts:

- Kunde hat neue Heizung für Mehrfamilienhaus und möchte Betrieb der Anlage, Wärmemengen und Stromverbrauch überwachen (mit dem Timberwolf Server).

- Wärmemengenzähler hat er sich in M-Bus einbauen lassen, es war ihm nicht bewusst, dass der TWS dies noch nicht unterstützt

- Kunde möchte alle Heizungen mit digitalen Funk-Thermostaten ausstatten, dazu Raumtemperaturfühler und diverse Lichtschaltungen. Hierfür hat er sich Homematic mit CCU ausgesucht, ist aber noch nicht bestellt. Die CCU soll dann mit dem TWS verbunden werden.


Fragen an die Foristen

1. Kennt jemand eine guten Weg von M-Bus in den TWS? Also z.B. ein Gateway M-Bus nach MQTT oder Modbus oder Rest-API?

2. Wie ist die Meinung der Foristen zur Aufrüstung der Mieterwohnungen mit Homematic? Welche Schnittstellen gibt es zum TWS (ich weiß das nicht so genau).


Ich werde dem Kunden dann den Link zu dieser Planungsfrage zukommen lassen.


lg

Stefan

Hallo Stefan

als Umsetzter von M-Bus auf KNX und dadurch am TWS kann er diesen nehmen.

https://www.ta.co.at/x2-bedienung-schni ... en/can-bc2

Homematic würde ich für so ein Projekt allerdings nicht nehmen, da würde ich gleich auf KNX gehen.

Falls Homematic weiterhin als Lösung gewünscht ist, dann kann man die Anbindung über MQTT durchführen:

https://www.homematic-inside.de/software/mosquitto-mqtt

StefanW hat geschrieben: ↑Di Nov 28, 2023 2:26 pm 2. Wie ist die Meinung der Foristen zur Aufrüstung der Mieterwohnungen mit Homematic? Welche Schnittstellen gibt es zum TWS (ich weiß das nicht so genau).

Moin,

Allgemein der Umsetzung bei Mietobjekten mit Smarthome sehr ich mehr als Kritisch. Wenn die Zentrale nicht innerhalb des Mietbereichs liegt und ausschließlich der Mieter darauf zugriff hat, stellt sich schon die Frage in Richtung Datenschutz. Smarthome macht nur dann wirklich Sinn wenn auch Automatiken zur Steuerung hinlegt werden. Wie wird das geregelt? Kommen die Mieter dann ständig beim Vermieter an und wollen was geändert haben, bekommen die Mieter vollen zugriff auf die Zentrale und dürfen sich selber Verwirklichen? Wie stellt sich das ganze wirtschaftlich dar? Liegt der Mietpreis aufgrund von "Smarter" Steuerung dann höher oder wäre es der selbe Mietpreis wie bei einer Konventionellen Śteuerung? Das wären so die ersten Dinge die im in den Kopf kommen würden zu dem Thema.

Aber Speziell zu HomeMatic: Die Integration in den TWS läßt sich sicherlich realisieren. Über ioBroker/nodeRed/MQTT usw. sicherlich nicht das große Problem. Aber es ist ziemlich zeitaufwendig. Zumal man sich dann auch auch die frage gefallen lassen muß: Wofür das ganze?

Mit https://raspberrymatic.de/de/start/ gibt es ein Betriebssystem was schon sehr umfangreich ist und auch im https://homematic-forum.de/forum/ sehr gut Supportet wird. Meiner Meinung nach Braucht man, wenn man ausschließlich HomeMatic einsetzt keinen TWS.

Ich würde anstelle von HomeMatic auch im Bereich Mietobjekte wenn schon Smartome eher Richtung KNX gehen. Alleine schon aus den gründen Richtung Datenschutz usw.

Wenn es mein Mietobjekt wäre und es auschließlioch Wohnräume sind, sie nicht im Highend bereich liegen würde ich aus Kosten/Nutzengründen eine einfache Konventionelle Installation machen.

EDIT: HomeMatic setzt auf Funk. Bei einem Mehrfamilienhaus kann das schon aufgrund von Größe/Materialen usw. zu Probleme führen damit alle Flächen abgedeckt sind.

Hi, wenn "gute" Wärmemengenzähler verbaut wurden, dann lässt sich eventuell das Bus Modul nachträglich tauschen.

Wäre sicherlich der beste Weg, wenn direkt ModBus zur Verfügung steht.

Edit: Es scheint aber auch hier Umsetzer zu geben. Bsp.
https://www.stv-electronic.de/produkt/m ... mpw128-ip/

Ich nutze ebenfalls noch ein paar meiner alten Homematic Komponenten mit dem TWS weiter. Kopplung läuft bei mir über Raspberrymatic NodeRed und MQTT. Das funktioniert einwandfrei, aber es muss einem bewusst sein, dass es so eben ein "Bastelsystem“ ist, wo man ab und zu auch mal an der einen oder anderen Schraube drehen muss. Ob ich das als Vermieter wollen würde, ich glaube nicht.

Hallo danke Euch,

der Kunde hat sich mittlerweile im Forum registriert und kann mitlesen und wenn er mag, auch mitschreiben.

lg

Stefan

Hallo zusammen!

Ich hab damit auch Erfahrung und teile gerne meine Meinung dazu.
Smarthome ist ein Hobby, Lebensphilosophie, etc. das mag jeder für sich beantworten. Auch mit Wallbox braucht man nicht zwingen eine Homeserver etc.
Für Mietobjekte sehe ich das mit einem anderen Blickwinkel. Hier geht es weniger um Komfort, sondern um Dinge wie Abrechnung, Monitoring und Betriebssicherheit => Verantwortung!!. Natürlich muss man bezüglich der Daten ein wenig aufpassen, ob dies nicht die Privatsphäre verletzt (ich würde zb bei KNX in einer Mietwohnung ungern dauerhaft alle Telegramme loggen...., hab ich aber nicht - TWS reicht ).

Ich würde aber keine Smarthome-Systeme zur Bedienung einsetzen (=Standardinstallation), schon gar keine Bastellösungen. Für die Überwachung darf man auch ein wenig improvisieren.

Was habe ich umgesetzt:

Photovoltaik:
- Komplettes Datenlogging per Modbus TCP und Transfer per MQTT an meinen zentralen TWS
- Abrechnung des eigengenützten Stromverbrauchs

Strom:
- Über Smartmeter wird der Hausanschluss erfasst (ModBus zum Wechselrichter)
- Überwachung des laufenden Stromverbrauchs zB falls die WP auf Notbetrieb geht (könnte sonst einige k€ "verbrennen")

Heizung:
- Über einen Multi-IO zeichne ich Umwälz- und Ladepumpe auf
- Mehrere T-Sensoren für VL/RL und Außentemperatur
- Damit weiß ich, dass die Anlage läuft, erfasse die Betriebsstunden etc.

Wasser gesamt und Wasser/Strom je Wohnung habe ich nicht umgesetzt (weil zu teuer), Wärmemengen würden mich interessieren, aber das Angebot an Modbus/LAN ist durchaus überschaubar... (Vorschläge willkommen). Eventuell beim Tausch, wenn die Eichung abläuft...

lg
Robert

PS: Als Denkanstoß: Datenschutz immer in Relation zur Sorgfaltspflicht. Man könnte in 2023 schon argumentieren, dass eine Fernüberwachung notwendig ist, wenn man nicht selbst im Haus wohnt. Ich möchte nicht in der Situation sein, dass die WP ausfällt, nach 3 Tagen der erste Mieter am Abend anruft und man dann vielleicht 3-4 Tage + Wochenende auf den Servicemann warten muss, der vielleicht auch noch einen Ersatzteil bestellen muss...

- Wärmemengenzähler hat er sich in M-Bus einbauen lassen, es war ihm nicht bewusst, dass der TWS dies noch nicht unterstützt

Alternativ könnte man die Zähler über "wmbusmeters" im Container einbinden und über MQTT an den Server schicken. Das habe ich aktuell mit einem iM871A-USB - Wireless M-Bus USB-adapter am Laufen und werte damit meinen Wasserzähler aus. Der Stick wird bei mir vom Server unterstützt, ich habe aber auch eine kabelgebundene Variante ausprobiert und mir dafür einen M-Bus Master USB Adapter besorgt, welcher mit einem Chipsatz von Prolific nicht vom Server unterstützt wird. Ich habe noch einen anderen Adapter im Zulauf, der einen anderen Chipsatz hat und werde mal schauen, ob der durchgereicht werden kann.
Das ist aber alles nicht wirklich trivial in der Einrichtung und eher bei mir als Spielerei gedacht, funktionieren tut es aber recht gut.