Hallo Martin,
tiagra hat geschrieben: ↑Sa Jun 04, 2022 1:36 amDanke für die ausführliche Antwort...
Gerne, wir wollen ja gute Lösungen finden, dafür müssen wir eben auch miteinander reden
tiagra hat geschrieben: ↑Sa Jun 04, 2022 1:36 amZahlen zur KLF-Nutzung habe ich natürlich keine und am Ende muss man wohl auch sagen, dass es sich dabei sowieso nur um einen Bruchteil der Nutzer handelt, die sich so weit aus dem Fenster lehnen und dann auf einer offiziell nicht dokumentierten Service-Schnittstelle den Ausbruch aus der Cloud wagen.
Ja, das ist wohl der Punkt. Das Thema lokale Velux-Ansteuerung ist uns zwar lange bekannt (auch früher schon aus dem KNXUF), aber insgesamt ist die Frequenz der Anfragen schon sehr niedrig, sei es hier im Forum, bei Beratungsgesprächen usw.
Eines unserer nächsten Vorhaben ist die (abschaltbare) Anbindung an IFTTT. Über diese Supercloud sind 650+ Hersteller erreichbar und damit wohl auch Somfy. Wie gut das funktioniert und was damit möglich ist, kann ich aus dem Stand nicht sagen. Alle Puristen, die ausschließlich lokal gesteuerte Integrationen akzeptieren, werden hier ohnehin aufschreien. Dafür ist diese Integration einfach. Insgesamt ist das eine frustrierende Entwicklung, weil eigentlich wollen viele von uns so wichtige Dinge wie Beschattung nicht über drei Clouds ansteuern, nur weil die lokale Integration anstrengend ist.
Aber ich fürchte, die meisten werden am Ende nicht bereit sein, den Aufpreis für lokale Integration zu tragen. Worauf ich hinaus will, ist, dass ich befürchte, dass mit der Anbindung an IFTTT und damit auch an Somfy, dieser Weg für 85% der Nutzer (wenn nicht noch mehr) womöglich durchaus akzeptabel ist. Weil sonst wären alle die Anbieter von Cloud integrierten Produkten am Ende nicht so erfolgreich. Denn Cloud bedeutet immer auch "App" und wenn es für etwas eine "App" gibt, dann löst das offenbar ein "haben will" aus bei vielen. Auch wenn es ziemlich fraglich ist, wielange die App am Ende funktionieren wird.... Für mich persönlich wäre es inakzeptabel, dass man erst über fünf Apps rutschen muss, um das Haus bei Sonnenuntergang für die Nachtstunden zu konfigurieren.
Ich kann Dir anbieten, dass ich zu Somfy / KLF bei Gelegenheit eine separate Umfrage mache, dann sehen wir weiter.
tiagra hat geschrieben: ↑Sa Jun 04, 2022 1:36 amWeitaus besser greifbar ist an der Stelle sicher allgemein der Marktanteil von devices die sich hinter ioHomecontrol und eigenen Clouds verschanzen, denn das ist mittlerweile beträchtlich mit 100%iger-KNX-Inkompatibilität.
Meine Nachfragen bei diversen Spezialisten in der Branche dazu ergab, dass das Thema für den Kunden schlicht ignoriert wird. Man wirft ihm die Somfy Fernbedienung auf dem Tisch, gratuliert zum 25 kEUR Gira-Smarthome und schleicht sich davon. Integration = Null. Frech...
Das ist der normative Charakter des Faktischen. Die Unternehmen sind an einer richtigen gleichberechtigten Integration nicht interessiert, sondern wollen Ihr eigenes System durchsetzen. Den Integratoren fehlen damit die Möglichkeiten und für Basteleien fehlt den Integratoren teils das Wissen (wobei es schon sehr fähige gibt) bzw. müssten Sie dann den laufenden Support- und Wartungsaufwand einer RasPi-Lösung selbst tragen, das geht kommerziell nicht.
tiagra hat geschrieben: ↑Sa Jun 04, 2022 1:36 amDie Sache mit dem Stick ist vermutlich sogar am Ende der sinnvollere Weg, weil wir es hier zumindest potentiell mit dokumentierte Schnittstelle nach irgendeinem Standard zu tun haben. Gerne versteckt sich dahinter ja nur irgendein Serial device auf welchem man schreiben/lesen kann und alles andere ist eine Ebene drunter in der Protokollimplementierung verwurstet - wenn ihr schon mit Zigbee am Start seid, steckt ihr da ja schon mitten drin
So einfach ist es dann doch nicht.
Ein Ausflug in die Realität: Manche unserer Kunden nutzen Leseköpfe für ihre smarten Zähler zum Auslesen, manchmal auch für mehrere Zähler. Bei zwei Kunden ging das schief, weil die zweite USB-Schnittstelle wurde nicht erkannt. Kunden machen Tickets bei uns auf und irgendwann landet es dann beim 3rd Level, den Entwicklern. Dort wird dann festgestellt, dass der Hersteller wohl für eine Charge der USB-Seriell-Sticks vergessen hatte, die USB-Daten im Stick zur korrekten Erkennung der Devices bei der Produktion zu flashen und daher wurden diese nicht erkannt und zugeordnet. So ein Service ist für die Kunden zwar toll und daher sieht das alles schmerzlos aus, wenn ElabNET es dann schon irgendwie repariert, aber vom Aufwand her mussten wir anschließend 7 Server verkaufen, um nichts zu verdienen.
Wenn ich mir nun vorstelle, wir sollen fremde Sticks unterstützen, über eine Laufzeit vom 15 Jahren, dann kann ich mir ausrechnen, wie das für uns laufen würde. Folgendes Szenario: Beim Kunden sind - zur Nacht - alle Rollos usw. per Funkkomando runter gefahren und danach geht der Stick kaputt. Das Haus wurde mittlerweile verkauft und Fernbedienungen für eine Handbedienung sind nicht mehr da. Der Käufer meldet sich beim Timberwolf Service mit einer gewissen Erwartungshaltung. Sagen wir nun "der fremde Stick geht uns nichts an", dann bekommen wir schnell einen Shitstorm in einem Forum (nicht wenige Kunden sind mit entsprechenden Drohungen übrigens schnell zur Hand). Aber wie sollen wir das nun lösen? Den Stick gibt es nicht mehr, der neue hat eine andere Firmware mit anderer API. Wer zahlt uns am Ende den Support für eine Hardware, die nicht mal von uns stammt?
Oder ein anderes Szenario. Nehmen wir an, wir haben da eine erfolgreiche Implementierung mit ioHomecontrol und hunderte Server mit solchen Sticks sind im Einsatz. Eines Tages nehmen wir ein wichtiges Kernel-Update vor und es knirscht bei der USB Erkennung und nun muss schnell eine Lösung her. Da kämen wir gar nicht aus, das würde selbstverständlich verlangt werden. Auch hier die Frage, wer zahlt uns das?
Oder anderes Szenario: Es gibt neuerdings Funktionsstörungen in einer Anlage, hin und wieder fahren die Rollos nicht. Der Kunde meldet Probleme und meint, der Server wäre "sicher" Schuld, weil da gab es doch erst letztens ein Update (bei uns ist alle vier bis sechs Wochen ein Update verfügbar, das Argument "zieht" also immer). Und schon sind wir wieder dabei. Am Ende handelte es sich um lokale Funkstörungen, weil der Kunde einen neuen Drehsteller verbaut hat im Keller, was sich aus der Ferne alles nur schwer diagnostizieren lässt (das Theme mit dem Drehsteller hatten wir übrigens schon in Verbindung mit leitungsgebundener Technologie). Auch hier, hohe Kosten, bedingt durch fremde Technik, die nicht von uns verkauft wurde.
Dadurch, dass der Timberwolf Server vieles so einfach macht, kann sich der Kunde oft den Integrator für die Einrichtung sparen. Aber damit hat er niemanden für die Fehlersuche und hängt sich deshalb an uns. Das ist nur nicht eingepreist.
Wir müssen daher bei allem was wir weiteres an Technologieunterstützung in den Timberwolf Server implementieren als erstes darauf hin untersuchen, welches negative Potential diese auf den künftigen Supportaufwand hat. Alles was auch nur danach riecht, dass dies zu einem erhöhten Aufkommen führen könnte, das die Rate von mehr als 0,5 Servicefälle pro Tag pro tausend Wölfe steigert, ist nicht machbar.
tiagra hat geschrieben: ↑Sa Jun 04, 2022 1:36 amIch bin gespannt wohin die Reise geht - wir ziehen hoffentlich zum Ende des Sommers ein, bis dahin werde ich das KLF ersteinmal an den Start bringen, dann schauen wir mal wie es bei Euch läuft
Wir werden uns das Thema sicher ansehen und sehen uns nun erstmal die Erfahrungen mit ZigBee an. Dann sehen wir weiter.
tiagra hat geschrieben: ↑Sa Jun 04, 2022 1:36 amGrundsätzlich bin ich ersteinmal höchst erfreut das Produkt und Eure Philosophie gefunden zu haben, denn genau dahin muss die Reise gehen, wir haben schon viel zu viel Wildwuchs und Bastelei in diesem Feld.
Ja, sehen wir auch so. Danke sehr für die Bestätigung.
tiagra hat geschrieben: ↑Sa Jun 04, 2022 1:36 amDas ist im übrigen auch der Grund, warum ich das Energiemanagement gewählt habe: Hier ist der Markt an fertigen Sachen noch sehr überschaubar und auch hier versuchen die Hersteller sich abzukapseln um den Kunden konplett mit eigenen Devices einzuwickeln.
Ja, haben wir auch so beobachtet. Die Auswahl ist damit immer eingeschränkt.
tiagra hat geschrieben: ↑Sa Jun 04, 2022 1:36 amLobenswert ist hier max. die Kooperation von Victron und Fronius, wobei das leider auch nur wenige "Spezialisten" überhaupt anbieten, denn 3 Kisten fix beim Kunden zusammenzustecken und auf den DHCP zu hoffen ist für die allermeisten Solarteure schon das höchste der Gefühle.
Nun ja, woher sollen die fortgeschritteneren IT Kenntnisse auch kommen, das kann man so nicht erwarten.
tiagra hat geschrieben: ↑Sa Jun 04, 2022 1:36 amEnergiewende sieht definitiv anders aus - im Moment sehe ich auf dem Markt hauptsächlich Faustkeile bei der Arbeit. Fördermittel irgendwie in Hardware verwandelt und den ganzen Rest, der es eigentlich erst sinnvoll machen könnte, komplett stiefmütterlich abgefackelt: Energiemanagement nämlich. In diesem Sinn, auf in den Kampf
Wir bemühen uns
lg
Stefan