Hallo zusammen,
die Diskussion begrüße ich sehr, denn bei mir kommen zum Ende des Jahres auch ein Elektro- und ein Hybridfahrzeug ins Haus. Die wollen dann beide auch geladen werden. Gern teile ich mal meine Gedanken und die letztliche Lösung, für die ich mich entschieden habe.
Zu Beginn war ich drauf und dran mir eine schnell funktionierende "Standardlösung" also eine fertige Wallbox mit 11 kW anzuschaffen. Der Markt ist relativ gut gefüllt und ab ungefähr 500€ gibt es geeignete Lösungen. Ich hatte mir die Webasto Pure ausgesucht, da ich die optisch ganz ansprechend finde. Da die Wallbox freistehend sein wird, also nicht an einer Wand montiert werden kann, war auch wichtig, dass es eine Säule oder ähnliches für die Wallbox gibt.
Dann habe ich drüber nachgedacht, dass ich ja eigentlich solares Überschussladen machen möchte - heißt wenn meine Solaranlage auf dem Dach Strom produziert, den ich im Haus nicht verbrauche, dann soll der ins E-Auto fließen. Also muss die Wallbox in irgendeiner Art von außen regelbar sein. Da wurde der Markt und die Infolage im Netz schon sehr dünn. Ich war dann schnell bei Selbstbaulösungen, die über ein Energiemanagement verfügen, mit dem man dann über z.B. ModBus kommunizieren kann. Ich hatte mir dann Phoenix Contact ausgesucht, um etwas etabliertes und damit hoffentlich robustes zu verwenden. Die Lösung ist dann aber schon wieder mit viel (zeitlichem) Aufwand und Bastelei verbunden. Grundsätzlich cooles Projekt, nur will ich die Zeit aktuell nicht investieren. Dazu kam der Punkt, dass auch Modbus im Timberwolf noch nicht umgesetzt ist und mir damit die Schnittstelle fehlen würde. Ein ModBus Kabel hätte ich dann auch raus zu Ladesäule ziehen müssen...
Zum Glück bin ich dann auf ein weiteres Produkt gestoßen, für dass ich mich jetzt letztendlich entschieden habe - den Go-eCharger. Das ist eine Ladelösung, die eine Menge coole Features (NFC-Karten, optische Anzeige, WLAN-Verbindung, MQTT-Kommunikation, eigene App) mitbringt und einfach an eine 32A CEE Dose angeschlossen wird. Wenn dieser Charger im eigenen WLAN hängt, kann man den Ladestrom in 1A Schritten (6A-32A) vorgeben und benötigt dazu ledigich eine HTTP-Kommunikationsmöglichkeit.
Konkret sieht die Lösung bei mir so aus:
Im TWS läuft der HomeAssistant (HA) als Docker Container. Danke nochmal an @James_T_Kirk, dass du das Thema hier
viewtopic.php?f=25&t=2093 im Forum mal angesprochen hast. Ich habe den HomeAssistant seit dem bei mir laufen und finde ihn absolut genial!
Der HomeAssistant bekommt über Modbus/TCP den aktuellen Hausverbrauch/-überschuss.
Im Home Assistant gibt es auch schon ein fertiges "Plugin" für den GO-eCharger. Darüber ist die Kommunikation per MQTT an den GO-eCharger dann sehr einfach. Eine Logik im HA gibt dann den Ladstrom vor, je nachdem wieviel Strom im Haus gerade übrig ist.
https://github.com/cathiele/homeassistant-goecharger
In der Theorie bin ich happy mit meiner Lösung, da sie preislich okay ist und nicht zu viel Bastelei mit sich bringt und mein Anforderungen an solares Überschussladen voll erfüllt.
Wie das dann in der Praxis aussieht, kann ich in den nächsten Wochen berichten wenn ich Schritt für Schritt in die Umsetzung gehe.