Ok, zunächst ein kleiner Rückblick. Ich habe damals, also ca. 2014/2015 mit OpenHAB angefangen. Fand ich vom Konzept her cool, gerade auch als Java-Entwickler. Dabei hat mich dann aber recht schnell gestört, dass die OpenHAB-Visu zu diesem Zeitpunkt mit den bunten Icons irgendwie nach Kindergarten aussah und es eigentlich keinerlei Freiheiten der Visu-Gestaltung gab.
Als sich die Funktionalität bot, OpenHAB mit der Cometvisu zu visualisieren, habe ich damit eigentlich recht zügig eine einigermassen ansprechende Visu aufgebaut. So richtig gefallen hat mir das Konzept dahinter aber nicht. Insbesondere wenn die Visu lebt, man also die Position der Objekte auf der Seite ändern will, ist es einfach immer mehr oder weniger ausgeartet, bis das XML wieder sauber war und die Page funktioniert hat. Ständig irgendwelche Layout-Probleme und so weiter und so fort, nicht wirklich effizient. Schon zu diesem Zeitpunkt war mir die "geometrische Aufteilung" der Visu ein Graus.
Damit sollte in etwa klar sein, was ich mit "geometrisch" meine. Ich möchte behaupten, dass die Mehrzahl der Visualisierungen mehr oder weniger nach einer Tabelle mit Buttons und Werten aussieht. Dass das je nach Anwendungsfall ok ist oder gar nicht anders geht, steht ausser Frage. Ich habe auch derartige Seiten in meiner Visu und rein funktional ist das sicher ok. Aber ich habe ein Touchpanel an zentraler Stelle im Wohnraum, die Visu dort soll nicht nach dem Bedienterminal eines Kernkraftwerkes aussehen!
Ich glaube, meine Visu hat noch niemand gesehen, ausser er war bei mir zuhause. Zeit also, für ein paar Bilder und Erläuterungen.
Zur Einstimmung hier die Startseite:
Hauptbediengerät für die Visu ist ein ControlPro Touchpanel, wie gesagt an zentraler Stelle im Wohnraum. Mein wichtigster Hintergedanke war, dass man sich auf der Visu intuitiv zurecht findet und dabei möglichst wenig explizite Navigationselemente benötigt. Aus diesem Gedanke heraus ist die folgende Hauptnavigation entstanden, welche sich auf jeder weiteren Seite befindet:
Die Idee der Buttons ist dabei "Allgemeines", "EG", "UG", "Aussenbereich", "Technik" und "Monitoring". Je nachdem wo man "hin" navigiert, wird am linken Rand eine weitere Leiste eingeblendet und der zugehörige Button in der Hauptnavigation markiert. Für's EG sieht das dann so aus:
Ab hier war es das aber auch schon mit geometrischer Button-Anordnung, denn die komplette Übersichtsseite für das EG sieht im Edomi-Backend so aus:
Auf der Visu wird daraus dann diese Ansicht:
Fenster-, Licht- und Temp-Status in einer Übersicht für die gesamte Etage. In den jeweiligen Raum kommt man entweder über die Navigationselemente links oder auch direkt durch antippen des Raumes. Das gilt für jede Ansicht, jede Übersicht und wo möglich auch zwischen einzelnen Räumen. Für die Räume habe ich nun Fotos aus geeigneter Perspektive gemacht und diese auf der jeweiligen Seite in den Hintergrund gelegt. Hier beispielhaft das Kinderzimmer:
Je Raum finden sich nun die wichtigsten Funktionalitäten an der visuell richtigen Position. Also hier Position und Winkel der Raffstoren, Beleuchtung, Tag-/Nachtmodus und Fensterstatus rot/gelb/grün für offen/gekippt/geschlossen, auch mit jeweils passendem Icon.
Natürlich hat's auch eher informative bzw. technische Seiten. Die Wetterseite sieht bspw. so aus:
Rechts unten sieht man den Umriss des Hauses, wobei mit der kleinen Sonne deren aktuelle Position markiert sowie die "in der Sonne" befindlichen Fenster hervorgehoben werden. Der Pfeil ist die aktuelle Windrichtung.
Um nun gewisse Dinge on-the-fly ändern zu können, habe ich diverse Settings-Pages gemacht:
Hier kann so gut wie alles feinjustiert werden, wie bspw. die Beschattung:
Achja, nach ein paar Minuten aktiviert sich ein Overlay-Popup, welches Feiertage, QClock und die anstehenden Geburtstage zeigt und auf dem auch der Putzmodus für's Touchpanel aktiviert werden kann:
PopUp's gibt es auch, wenn die Waschmaschine oder der Trockner fertig ist oder die Entkalkungsanlage nachgefüllt werden muss und es wird global eingeblendet, ob Post im Briefkasten ist.
Es gibt natürlich noch viele weitere Pages. Je nach Anwendungsfall bzw. Abschnitt in der Hauptnavigation optisch (einigermassen) ausgefeilt oder eher funktional, um die Menge der nötigen Informationen oder Buttons auf der Seite unterzubringen. Hier noch ein PopUp und zwar die Werte des Burli als Overlay:
Tja und damit habe ich in Edomi für mich die maximale Freiheit bei der Visu-Gestaltung gefunden, auch oder mit der genialen Logik-Engine im Hintergrund. Bisher hatte ich auch keinen Bedarf, die Visu für andere Geräte anders gestalten zu müssen. Ein Responsive-Design vermisse ich überhaupt nicht. Auf den verschiedenen Tablets welche hier so im Haushalt herum (f)liegen, hat man ggf. oben und unten einen Rand von ein paar Milimetern aber so what, das stört überhaupt nicht. Zugegeben, auf Smartphones wie dem Galaxy S9 wird es schon verdammt klein aber die Bedienung damit ist auch eine Ausnahme. Und wenn's mich doch stört, mach ich eben noch eine weitere Smartphonevisu parallel zur Hauptvisu.
Zum heutigen Zeitpunkt stellt sich mir aber auch schon die Frage, ob ich überhaupt jemals wieder die Zeit finden werde und finden will, die Visu oder die Logiken völlig neu zu gestalten. Ich habe eben mal nachgezählt und es sind knapp 100 Visu-Seiten (incl. PopUps) und knapp 90 Logik-Seiten. Das Projekt enthält ca. 1200 KNX-GA's, wovon ca. 230 beim Edomi-Start abgefragt werden. Mal sehen, vielleicht hat ja der Nachwuchs Lust dazu dort etwas dran zu machen, wenn er alt genug ist...
Just my two cents warum ich Edomi verwende.