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[DISKUSSION] Heizungsoptimierung mit dem TWS: Luftwärmepumpe mit Kombispeicher

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Heizungsoptimierung mit dem TWS: Luftwärmepumpe mit Kombispeicher

#1

Beitrag von cybersmart »

Hallo zusammen,

dann beschreibe ich mal meine Anlage und stelle meine Fragen. Mir ist klar, dass ich heute mit dem Wissen evtl. etwas anders entschieden hätte, aber es ist nun wie es ist.

Gebäude:
- Reihenmittelhaus BJ1966 (Grundfäche 10,3m x 6,1m), Kernsaniert 2019/2020, Einzug in die Baustelle 02/2020 (alte Ölheizung 1700L/Jahr)
- Schlüter Fußbodenheizung EG und OG, System mit geringer Aufbauhöhe, daher nur ca. 2cm Estrichüberdeckung (ist dafür ausgelegt). Je Geschoss ca. 50qm beheizte Fläche. OG 2 Räume + Flur+ Bad (5,1m2).
- Kein ERR: Hydr. Abgleich!
- VLT ca. 30°C bei 0°C AT
- Problemraum = Bad OG wegen geringer FBH-Fläche ca. 4m2, daher dort zusätzlich Schlüter Elektro-FBH über bestehender FBH+ Elektr. Wandheizung. Temperatur ohne el. Zusatzheizung bei ca. 19,5°C im Bad bei 0°C AT.
- Hobbyraum 25m2 im KG mit Heizkörper und 2. HT-Heizkreis (45 °C) an Ölheizung.
- Technikraum im KG unbeheizt (indirekt durch Technik :-), Flur KG unbeheizt, HWR KG Heizkörper an HT Heizkreis (45°C)
- Keine Fassadendämmung, neue Fenster (Doppelverglasung) mit U-Wert 1,1
- Kaltdach (ungedämmtes Dachgeschoss als Stauraum)
- aktuell (noch) kein PV, Ost-West-Dach mit 2x 35m2 und Platz für 3 Panele an Westfassade
- 3 Bewohner

Heizungserneuerung 09/2021
- Ochsner Air11 C11A Wärmepumpe mit Unifresh 500 Speicher als Kombipuffer (ohne Solarregister)
- Stromverbrauch inkl. Abtauen und Warmwasser bei ca. 4000 kWh/Jahr, rechnerisch JAZ 4,1 (Wärmemengenmesser der WP).
- Speicher "parallel" eingebunden zwischen Heizkreis und WP.
- Messdatenerfassung Ochsner WP durch Eigenlösung ebusd am eBUS der WP ab ca. 01/2024.
- nur 1 Heizkreis NT mit VL 30°C bei 0°C AT. Zirkulationskreis wurde stillgelegt.
- WP Volumenstrom eingestellt auf 30L/min = 1,8m3/h
- Warmwassertemperatur (Frischwasserstation) 43°C Sollwert funktioniert bisher gut
- Im KG Hobbyraum wird in 2024 ein Jaga NT Heizkörper gesetzt, da bestehender Heizkörper keine ausreichende Leistung bei 30°C bringen kann.
- Heizkreispumpe Konstantvolumenstrom höchste Stufe ca. 1,6m3/h
- Begonnen mit thermischem Abgleich, im OG alle Volumenstrombegrenzer geöffnet, war in der praxis aber ohnehin durch Pumpendruck schon Maximum erreicht. Geringer Temperaturanstieg in den OG-Räumen, daher Heizungs-VLT um 1°C gesenkt.
- Im EG noch keine Veränderung vorgenommen.
- El. Zusatzheizung der WP springt nur extrem selten an, so soll es ja auch sein, in 2 Jahren 19kWh Stromverbrauch Zusatzheizung.

Das mal als Einleitung. Als Reihenmittelhaus habe ich nur Ost und West Fenster die erneuert wurden. Dachgeschoss noch komplett ungedämmt, rechnet sich einfach nicht.

Heizungsoptimierung
- Die ersten Werte der Wärmepumpe werfen Fragen auf, vor allem Warmwasser Kombispeicher.
- Temperatur fällt bei jedem Abtauvorgang komplett zusammen, so als würde die Wärme aus dem "Boilerbereich" oben und nicht aus dem "Pufferbereich" unten entnommen.
- Die Wärmepumpe scheint nach Heizungswasserlauf abzuschalten und kurz danach für Warmwasserbereitung wieder anzuschalten - besser wäre doch sie läuft durch und nur das Umschaltventil schaltet auf Warmwasser-Zweig, oder? Taktung minimieren. Siehe Strom-Chart, dort sieht man die Taktung auf den 3 Phasen.

Das erste was mich aber nun besonders beschäftigt ist der massive Abfall WW-Temperatur oben im Speicher bei Abtauvorgang. Habe leider niemanden mit vergleichbarer Anlage der ebenfalls Daten bereitstellen könnte.

Das mal als Einstieg in das Thema - Kennenlernen der Kurven, Fühlertemperaturen, Betriebsmodi, etc.

VG

Uwe

Zu den Charts:
Der kurze Einbruch der gelben SOLL-Linie bei WW ist ein Test mit 15 Minuten Zeitprogramm (das wird wieder raus genommen, oder echtes Zeitprogramm erstellt um Nachts WW-Bereitung auszusetzen!

Das erste Bild sind 16h, das Zweite 6h (sozusagen "zoom").

Bild

Bild

Bild
Zuletzt geändert von cybersmart am So Jan 21, 2024 4:51 pm, insgesamt 9-mal geändert.
VG, Uwe

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#2

Beitrag von SmartMUC »

Hallo Uwe,

diese kurzen Reaktionszeiten kann ich sonst kaum aufrecht erhalten, aber versuchen wir es zügig zu beantworten:

Ich vermute es handelt sich um Hydraulikschema 08-004 in der Version M2-1 oder M4-4, entsprechend des Dokumentes OTE-Regler (https://www.ochsner.com/de-de/anlagenpl ... ikschemen/) Seite 63/64. Irgendwo muss bei der Luftwärmepumpe der Elektroheizstab sitzen, der bei diesen ungünstigen Nachttemperaturen im ein- bis zweistelligen Minus-Bereich den Verdampfer enteisen kann. Bei M4-4 sitzt dieser e-Heizstab im Speicher (und man hat den Dreiwegemischer außerhalb sichtbar, bei M2-1 ist beides im Innengehäuse der Wärmepumpe.

Nun bin ich leider kein Experte bei Luftwärmepumpen, weil wir andere Quellen nutzen, aber das Verdampfer-Register im Außenbereich friert bei Wärmeentnahme insbesondere bei tiefen Außentemperaturen zu, weil der Taupunkt nur ca. 3°C unter der Lufttemperatur liegt. Will die Wärmepumpe der Außenluft also Wärme entziehen, wird sie zwangsläufig den Taupunkt unterschreiten, Feuchtigkeit in der Luft kondensiert und friert unmittelbar am Register (Luftwärmetauscher) fest. Dadurch erhöht sich der Wärmeübergang im Register, der Reversierbetrieb muss starten, um diesen abzutauen. Umso tiefer die Temperaturen, umso größer wird dieses Problem. Das ist physikalisch bedingt und lässt sich nicht anders lösen.

Die Wärmepumpe arbeitet jetzt im Reversierbetrieb, d.h. sie kühlt innen und heizt außen. Irgendwo muss diese Wärme herkommen. Es sieht so aus, dass dieser e-Heizstab auf L3 sitzt, dort überlagert ein zusätzlicher signifikanter Verbrauch die Taktung des Verdichters. Am 20.01. um 12.15h scheint diese Verdampfer-Enteisung zu starten, gleichzeitig startet auch der e-Heizstab. Das ist leider so klein skaliert, dass es schwierig abzulesen ist, aber ich lese grob 1,5kW Leistung für diesen e-Heizstab ab. Diese Leistung reicht natürlich nicht, da die Wärmeleistung der Wärmepumpe laut Datenblatt bei A7/W35 10,2 kW beträgt (A = Außentemperatur luftseitig, W = Verbrauchertemperatur wasserseitig), nehmen wir bei A-8/W35 grob 6-7 kW an, die bringt bei diesen tiefen Temperaturen nicht mehr die Nennleistung! Das ist auch bei anderen Quellen nicht anders, die genauen Betriebspunkte liegen mir hier nicht vor, aber Erfahrung :)

Bitte bedenken:
Der e-Heizstab wirkt auf der thermischen Seite, nicht auf der elektrischen Verdichter-Anschlussseite!

Also benötigt die Wärmepumpe von innen 6-7kW Wärmeleistung, die sie nur mit 1,5kW e-Heizstab kompensieren kann. Das funktioniert bilanziell natürlich nicht, d.h. der "Rest" wird aus dem Pufferwasser entnommen. Und da man mit der geringen Spreizung der Fußbodentemperatur wahrscheinlich die "Restleistung" nicht erbringen kann (weil sich der Volumenstrom nicht beliebig erhöhen läst), muss man sich möglicherweise aus dem heißeren Warmwasser-Pufferbereich bedienen, hier reicht dann weniger Volumenstrom. Erinnern wir uns, hohe Volumenströme sind der "Tod" einer Schichtung, man könnte auch den Mixer reinhalten und alles sauber durchmischen, siehe einen meiner letzten Posts. Nur dann gäbe es eine Weile keine Dusche mehr. Also nicht unwahrscheinlich, dass dies die beste Regelstrategie ist.

Warum die Wärmepumpe kurz abschaltet kann ich ad-hoc nicht beurteilen, möglicherweise hängt das mit dem Reversierbetrieb und Druckverhältnisse im Kältekreis zusammen.

Ich hatte es zuletzt erwähnt, ich wäre etwas vorsichtig ein solch aufeinander abgestimmtes System versuchen wollen zu optimieren, da haben sich andere Leute / Ingenieure schon den Kopf zerbrochen. Die Systemgrenzen sind alle festgelegt. 12 Zyklen pro Tag sind natürlich nicht wenig, aber in Ordnung. Wenn man diese reduzieren will und tatsächlich mehr "Speicherkapazität" für Tibber, PV-Anlage oder Solarthermie haben will, würde ich den Speicher vergrößern oder wie in Schema 07-004 M2-1 oder M4-4 aufteilen in Warmwasser-Unifresh und Pufferspeicher, das würde die Systemgrenzen dann verändern und signifikante Möglichkeiten schaffen. Aber bitte aufeinander abgestimmt, tatsächlich muss man hier in Systemen denken.

Ein letzter Hinweis auch für andere Leser:
Natürlich sind niedrige Trinkwasser-Temperaturen im Bereich von nur 45°C ein hoher Effizienzgewinn, aber leider auch eine sehr hohe Verkeimungsgefahr durch Legionellen & Co! Denn dies sind ja nur die Maximaltemperaturen bei Entnahme, die Leitungen kühlen schön aus und fahren durch den ganzen "explosiven Wachstumsbereich" solcher Keime. Und da für Keime tödliche Temperaturen (>60-65°C) nicht mehr erreicht werden geht die Einbahnstraße nur in diese Richtung. Da hilft übrigens auch eine Frischwasserstation mit Wärmetauscher nichts, es reicht ein Keim in der Leitung. Muss nicht, kann aber! So mancher hat schon aus Einsparungsgründen die Zirkulationspumpe zeitweise abgeschaltet um elektrische Energie und thermische Verluste zu reduzieren, dann aber seine Installation verkeimt.

Schöne Grüße,

Jochen
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#3

Beitrag von cybersmart »

Hallo Jochen,

bitte kein Erwartungsdruck an Reaktionszeiten. Antworte dann wann es Dir passt.

Kurz zum E-Heizstab, dieser setzt beim Abtauen NICHT ein. Er ist seit 2 Jahren kaum bisher gelaufen, das sehe ich an den Daten. Der zweite L3 Verbraucher der zufällig kam ist meine eigenständige Wärmepumpe für ein Jacuzzi im Wintergarten.

Die Abtauenergie kommt aus dem Speicher und zieht mir den oberen Bereich (WW Bereitung) „kalt“. Meine Erwartung wäre gewesen, dass die Abtauenergie unten aus dem Speicher geholt wird, da der Estrich ind das Wasser in der FBH auch ein träger Speicher sind würde das dann nicht wirklich auf die Raumtemperaturen durchschlagen und die WP würde halt beim nächsten mal Heizungswasserbereitung etwas länger laufen.

Wenn aber das Wasser von oben im Speicher geholt wird hat es zwei Effekte:
1) Warmwassertemperatur sinkt schnell so weit unter SOLL, dass kurz darauf die WP in Warmwasserbereitung geht
2) Beim Duschen während Abtauvorgang wird das Wasser kälter.

So meine laienhafte Betrachtung.

Legionellengefahr habe ich nicht da es ja eine Frischwasserstation ist, es wird kein Wasser aus dem Speicher entnommen. Es wird zudem täglich gezapft und eben im Durchlauf erhitzt.


Für mich stellt sich vor allem die Frage wie so ein Kombispeicher sich bei anderen verhält während Abtauvorgang. Ggf schicke ich das mal an den Hersteller - am Telefon meinte der schon das könnte ein hydraulisches Thema der Installation sein, aber die ist so simpel bei mir. Evtl wird beim Abtauen auch im Speicher alles durchmischt?

Anlagenkonfiguration ist übrigens M2-1. Also 3-phasig mit Heizstab im Innengerät der WP und der Heizstab wenn zündet (nicht regelbar) dann auf allen 3 Phasen mit insges. ca. 8kW.

Ich schliesse jetzt gerade einen eigenen Zähler für die WP noch an damit sich das nicht mit anderen Verbrauchern im Haus überlagert.

Danke für den Sonntagseinsatz,

Uwe
Zuletzt geändert von cybersmart am So Jan 21, 2024 4:54 pm, insgesamt 4-mal geändert.
VG, Uwe

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#4

Beitrag von SmartMUC »

Hallo Uwe,

jetzt habe ich danke Mibr85 auch den Thread wieder gefunden ;-)

8 kW Heizstab klingt vernünftiger als die 1,5 kW, denn das wäre wie beschrieben knapp geworden. Im diesen ungünstigen Betriebspunkt dürften die 8 kW für die WP im Reversierbetrieb reichen. Ich glaube Du liegst mit Deiner Einschätzung sehr richtig, entweder könnte man das direkt aus dem FBH-Bereich heraus leisten oder aber es findet wirklich eine Durchmischung statt. Das ist tatsächlich ein Problem, die thermische Schichtung ist ein empfindliches Mimöschen, sie mag keine hohen Volumenströme.

Nun möchte ich niemanden beunruhigen, aber so einfach ist die Sache mit "keiner Legionellengefahr bei Frischwasserstation" leider nicht. Die Bakterien haben sich im Laufe der Jahrzehnte leider weiter entwickelt, viele Stämme überleben auch problemlos die "Legionellenschaltung" (kurz mal für ein paar Minuten über 60°C in der Zirkulationsleitung) und manche vermehren sich auch prima bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen und so mussten die DVGW-Normen angepasst werden. Unter anderem müssen heute konsequent Stagnationsbereiche vermieden werden. Denn das "Problem", welches Du über die Frischwasserstation zu lösen versuchst, hast Du auch in der gesamten weiteren Verrohrung im Haus zum Verbraucher. Wenn Du tatsächlich nur eine Einbahnstraße hast, d.h. von der Frischwasserstation zum Auslauf, ist das noch die beste Lösung, weil vermehrende Keime immer wieder durch Ausspülen dezimiert werden, aber es herrschen trotzdem perfekte Vermehrungsbedingungen bei nur 30-45°C (die Leitung kühlt ab, für Bakterien tödliche Temperaturen kommen nie). Das beißt sich aber mit Ausstoßzeiten, daher ist häufig eine Zirkulationsleitung im Einsatz. Das löst zwar das Austoßzeitenproblem, ist jedoch gleichzeitig die Großfamilien-Jahreskarte von Bakterienstämmen, über Tage und Wochen in der Zirkulationsleitung im Kreis zu fahren und sich dabei gut zu vermehren. Das ist vor allem dann ein Problem, wenn die "tödlichen" Temperaturen von ca. 65°C nie erreicht werden. Um die 40°C herrschen perfekte Vermehrungsbedingungen, so schön das von der Energieeffizienz her ist, so ganz unproblematisch ist das nicht. Und ganz aus der Luft gegriffen ist das Thema leider auch nicht, viele Betreiber großer Rückkühlwerke wie Supermarkt-Zentrallager oder Rechenzentren müssen einen erheblichen Aufwand betreiben, das Wachstum in diesem 30-40°C Bereich zu eliminieren, nachdem es einige tödliche Legionellenvergiftungen durch diese Rückkühlwerke gab, so hat es auch eine Brauerei in die Schlagzeilen geschafft. Zwischenzeitlich gibt es ein Register, wo gesetzlich jede dieser Anlagen registriert sein muss.

Letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, die gefahrenen Temperaturen sind das größte Problem, da hilft auch die Frischwasserstation nicht. Das hängt jetzt noch von den eingesetzten Rohren ab, ob ggf. wirksam enthärtet wird, da sich an strukturierten Oberflächen (Kalk, Verbindungen) mehr festsetzen kann als an glatten, auch hier wird es bei genauer Betrachtung kompliziert.

Für die Wärmepumpe solltest Du tatsächlich mit einem Installateur oder einem Betreiber einer ähnlichen Anlage sprechen, diese Spezifika kenne ich zuwenig.

Ich hoffe aber trotzdem, dass ich Dir ein paar Anregungen geben konnte.

Schöne Grüße,

Jochen
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#5

Beitrag von cybersmart »

Danke Jochen, auch für die Ausführungen zu Legionellen.

Wenn man Temperaturen von 65Grad beineiner Frischwasserstion mit Wärmepumpe immer mal wieder immBeauchwasserkreis erreichen müsste sehenichbdas als realistisch fast nicht machbar, ohne starken Heizstab und eine spezielle Einstellung des Herstellers.

- die 65 Grad+ im Speicher sind sicher machbar
- Durch den Wärmetauscher wird aber im Frischwasserdurchlauf diese Temperatur vermutlich nicht erreicht
- Auf der ganzen Rohrstrecke fällt die Temperatur weiter ab.
- Die stillgelegte Zirkulationsleitung ist zwar als Zirkulatiin kein Problem bei mir, aber halt stehendes Wasser :-( Sie am anderen Ende auch stillzulegen nahezu unmöglich ohne das Haus aufzureissen. In Betrieb nehmen aber wohl auch nicht optimal (weder für WP Effizienz noch für Legionellenvermeidung).
- Dazu kommt bei uns sehr hartes Wasser.

Ich glaube es ist an der Zeit einfach mal immer wieder eine Wasserprobe zu nehmen und untersuchen zu lassen um das Risiko einschätzen zu können.

Grüsse

Uwe
VG, Uwe

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#6

Beitrag von Sunshinemaker »

SmartMUC hat geschrieben: So Jan 21, 2024 2:40 pm Nun bin ich leider kein Experte bei Luftwärmepumpen, weil wir andere Quellen nutzen, aber das Verdampfer-Register im Außenbereich friert bei Wärmeentnahme insbesondere bei tiefen Außentemperaturen zu, weil der Taupunkt nur ca. 3°C unter der Lufttemperatur liegt.
Ich würde da gerne mal etwas näher drauf ein gehen bzw. auch wiedersprechen. Der Taupunkt liegt nicht generell 3K unterhalb der Umgebungstemperatur sondern ist stark abhängig von der Luftfeuchtigkeit. Bei 0°C kann der Taupunkt somit zwischen -0,12°C bei 99%relF und -46,38°C bei 1%relF. liegen. Ändert sich die Temperatur verschiebt sich der Taupunkt nicht Parallel.
Somit ist es stark Witterungsabhängig wie schnell der Verdampfer wirklich vereist. Ich kann nur von meiner Daikin Sprechen bzgl. Abtauung. Daikin nimmt zum einen die Außentemperatur um die max Dauer zwischen den Abtauungen zu bestimmen und zum anderen wird auch der Stromverbrauch mit einbezogen. Problem beim Vereisen des Verdampfers ist nicht mal der Wärmeübergang sondern einfach das das Register komplett zufriert. Und wenn dort keine Luft mehr durchgeht, kann der Luft auch keine Wärme entzogen werden.
SmartMUC hat geschrieben: So Jan 21, 2024 2:40 pmDas ist leider so klein skaliert, dass es schwierig abzulesen ist, aber ich lese grob 1,5kW Leistung für diesen e-Heizstab ab.
Im Normalfall sind die Heizstäbe so ausgelegt das damit auch ein Notbetrieb Möglich ist.
Ich kann wieder nur von meiner aus Erfahrung Sprechen: Ich habe insgesamt 12kW als Heizstab. 3x3kW die in 2 Stufen geschaltet werden können 3kW und 6kW. Abhängig von den Einstellungen kann dieser genutzt werden. Nur im Notafall, als Unterstützung falls die Leistung vom Außengerät nicht ausreicht aber auch als Unterstützung bei der Abtauung. Je mehr Energie bei der Abtauung vom Heizstab kommt, desto weniger muß aus dem Heizkreis oder dem Wärmespeicher entnommen werden. Alleridings gibt es zu bedenken das der Heizstab nur einen COP von 1 hat. Und der COP von der Wärmepumpe in jedem Fall besser sein sollte. Somit sollte es im Normalfall günstiger sein die Energie aus Wasser zu nehmen anstelle des Heizstabes.
SmartMUC hat geschrieben: So Jan 21, 2024 2:40 pm Warum die Wärmepumpe kurz abschaltet kann ich ad-hoc nicht beurteilen, möglicherweise hängt das mit dem Reversierbetrieb und Druckverhältnisse im Kältekreis zusammen.
Das wird sicherlich so sein, das schlagartige umschalten wie es bei der Abtuung passiert ist auch immer eine zusätzliche Belastung. Diees kann man beim zurückschalten umgehen bzw. Minimieren indem man den Verdichter erst Stoppt, dann Umschaltet und dann wieder anlaufen läßt.
SmartMUC hat geschrieben: So Jan 21, 2024 2:40 pm Wenn man diese reduzieren will und tatsächlich mehr "Speicherkapazität" für Tibber, PV-Anlage oder Solarthermie haben will, würde ich den Speicher vergrößern oder wie in Schema 07-004 M2-1 oder M4-4 aufteilen in Warmwasser-Unifresh und Pufferspeicher, das würde die Systemgrenzen dann verändern und signifikante Möglichkeiten schaffen. Aber bitte aufeinander abgestimmt, tatsächlich muss man hier in Systemen denken.
Anderer Ansatz ist es auch das System so anzupassen das die Leistung von der WP weiter reduziert wird, was nur bis zum gewissen Grad funktioniert, das die WP einfach durchläuft. Evtl. mal den Werkskundendienst beauftragen, kostet meist Geld aber die haben die möglichkeit in noch tiefere Parameter zu gehen und dort noch mehr zu verstellen.
Leider ist oft das Problem das die WP zu groß Dimensioniert sind. Das Problem hab anscheinend wohl selber. Obwohl ich schon 2 nummern kleiner genommen habe als in der auslegen vorgesehen. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
LG Sören

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#7

Beitrag von cybersmart »

Danke Sören für den Beitrag.
Ich habe jedes Jahr den Werkskundendienst zur Wartung da, muss da nächstes Jahr dann mit all meinem Daten viele Fragen stellen die er hoffentlich beantworten kann.

Werde nun genauer schauen wann Verdichter gestoppt und neu gestartet wird.
Sieht so aus als wäre das zum Abtauen der Fall (zu erwarten) aber auch wenn er nach Heizwasser auch Brauchwasser macht ein kurzer Stopp (da wird der „Pfad“ zum Speicher umgeschalten um oben einzuspeichern. Vermutlich geht das dann auch nicht ohne Stopp.
Muss jeder dieser Stopps dann als ein Takt gezählt werden gegen die „Lebensdauer“?
VG, Uwe

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#8

Beitrag von Sunshinemaker »

cybersmart hat geschrieben: Mo Jan 22, 2024 4:52 pm Danke Sören für den Beitrag.
Ich habe jedes Jahr den Werkskundendienst zur Wartung da, muss da nächstes Jahr dann mit all meinem Daten viele Fragen stellen die er hoffentlich beantworten kann.
Wartung bedeutet nicht Optimierung. Bei der Wartung wird wahreinlich nur die Anlage gereinigt und überprüft ob alle Komponenten richtig funktionieren, der Kältekreis dicht ist und solche dinge. Je nach Vereinbarung.
Beim Optimieren wird das alles nicht gemacht da geht es nur darum wie die anläge läuft, wie das Regelverhalten ist usw.
Wenn der Werkskundendienst natürlich die Arbeiten auf Stundenbasis ausführt kann das natürlich auch kombiniert werden, dann würde ich aber bei der Beauftragung darauf hinweisen, wegen ihrer Planung. Die Optimierung nimmt ja mehr zeit in Anspruch
cybersmart hat geschrieben: Mo Jan 22, 2024 4:52 pm Muss jeder dieser Stopps dann als ein Takt gezählt werden gegen die „Lebensdauer“?
Das kann man nicht Pauschal sagen. Es gibt ja keine fixe Zahl und dann geht der Hopps. Ich hatte Verdichter in der Wartung die 40 Jahre alt waren und immer noch funktioniert haben. Und wir hatten neue Anlagen die 6 Monaten Schrott waren. Das ist von vielen Faktoren abhängig und manchmal auch ein Fabrikationsfehler oder einfach Pech.
LG Sören

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#9

Beitrag von SmartMUC »

Hallo zusammen,

besten Dank an Sören und den wirklich guten Beitrag! Völlig richtig, ich stimme bei allem zu. Der Taupunkt verändert sich natürlich gewaltig abhängig von Temperatur und relativer Luftfeuchte. Für die Region Germering lag er am 20.01. laut DWD / Messstation Oberhaching bei ungefähr 3°C niedriger als die Außentemperatur, daher meine Angabe.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Verstellen von Parametern ein guter Ansatz ist. Natürlich kann man so auf die Leistung Einfluss nehmen, man wird aber aus den optimalen Betriebspunkten heraus kommen, die man ja eigentlich haben will. Entschuldige, wenn ich das so realistisch / "bodenständig" beschreibe, die Systemgrenzen sind festgelegt. Man kann jetzt hier entgegen der optimalen Einstellungen des Herstellers Parameter verändern, ob das wirklich sinnvoll ist, ist eine völlig andere Frage. Denn seid versichert, der optimale COP in den Norm-Betriebspunkten ist mit Sicherheit eingestellt, sonst verkauft sich das Ding nicht. Wenn Ihr aufgrund der umgebenden Systeme andere Betriebspunkte fahrt, ist das ein anderes Thema, aber hier ist Sorgfalt gefragt.

Bei Verdichtern gibt es natürlich viele Faktoren und je nach Leistung auch Bautypen. Die thermischen Beanspruchungen in Verbindung mit dem Druck sind jedoch entscheidend für den Verschleiß. Mit Betrieb entstehen hohe Temperaturen und vor allem Drücke. Dieses ständige Wechselspiel führt zu mechanischem Verschleiß und damit Undichtigkeiten, daher würde ich mir bei wirklich kurzen Stopps keine Sorgen machen. Die hohen Anlaufströme können natürlich auch zu einem Ausfall führen, am liebsten laufen die kontinuierlich durch. Bei geregelten, meist Inverter-Verdichtern kommt die ganze Leistungselektronik dazu, die meist viel früher ausfällt als ein ungeregelter Verdichter, der einfach mit Schütz eingeschaltet wird und Dekaden alt werden kann. Weniger Technik ist nicht selten zuverlässiger und robuster.

Wärmepumpen müssen ebenso wie Kälteanlagen passend ausgelegt werden. Viel zu groß ist da ebenso wenig hilfreich wie zu wenig. Das Problem bei "zu wenig" ist, dass meist die Quellen auch zu klein dimensioniert sind und die Anlage unter Last kollabiert bzw. in Störung geht. Ferner ist zu bedenken, dass die Normbetriebspunkte nicht automatisch den realen Betrieb wiederspiegeln, die tatsächliche Leistung um einiges unter der Nennleistung liegen kann. Dies ist besonders dann der Fall, wenn es besonders kalt ist (ganz besonders bei Luftwärmepumpen). Es gibt unzählige WP-Anlagen, wo es einfach nicht mehr richtig warm wird, weil bei niedrigen Außentemperaturen die notwendige Leistung nicht kommt.

Schöne Grüße,

Jochen
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#10

Beitrag von Sunshinemaker »

SmartMUC hat geschrieben: Mo Jan 22, 2024 7:48 pm Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Verstellen von Parametern ein guter Ansatz ist. Natürlich kann man so auf die Leistung Einfluss nehmen, man wird aber aus den optimalen Betriebspunkten heraus kommen, die man ja eigentlich haben will. Entschuldige, wenn ich das so realistisch / "bodenständig" beschreibe, die Systemgrenzen sind festgelegt. Man kann jetzt hier entgegen der optimalen Einstellungen des Herstellers Parameter verändern, ob das wirklich sinnvoll ist, ist eine völlig andere Frage. Denn seid versichert, der optimale COP in den Norm-Betriebspunkten ist mit Sicherheit eingestellt, sonst verkauft sich das Ding nicht. Wenn Ihr aufgrund der umgebenden Systeme andere Betriebspunkte fahrt, ist das ein anderes Thema, aber hier ist Sorgfalt gefragt.
Kurze Frage dazu: Die Anlagen sind also Optimal eingestellt für alle Aufstellorte. Also zb. für den Süden Italien, genauso wie für den Norden von Schweden?? Für Kalte Regionen sollte bei Daikin zb. die erhöhte Abtauung aktiviert werden, was man im Süden Italiens evtl nicht braucht, außer die Anlage steht evtl. in sehr hohen Regionen wo oft viel Schnee liegt und es im Winter erheblich kälter ist als viel weiter unten.

Daikin zb. ist ein Internationaler Konzern und ich hab die Dinger 10 Jahrelang Inbetrieb genommen und gewartet. Für Europa gibt es eine Software. Es müssen fast immer diverse Einstellungen angepasst werden um für die jeweilige Einbausituation optimal eingestellt zu sein. Z.b. die eine Anlage läuft besser und ruhiger wenn die Spreizung etwas kleiner ist, die andere besser wenn sie etwas größer ist. Das sind Dinge die kann man nur beurteilen wenn man vor Ort ist und die Anlagen kennt. Ich könnte keine Ochsner Anlage einstellen weil ich nur Mit Daikin auskenne. Ich kann von Daikin nicht die Luft/Wasser Wärmepumpen für Wohnhäuser einstellen weil ich mich Hauptsächlich nur mit den Luft/Luft WP für den Professionellen in Größeren Komplexen oder Großanlagen für den Industriellen Einsatz auskenne.

Ich finde die Ansicht "Der Hersteller hat es schon Optimal eingestellt" falsch. Ja die Anlagen sind in einem gewissen rahmen eingestellt, aber zum einen ist JEDE Anlage anders und zum anderen Wozu gibt es die Parameter wenn man diese nicht verstellen soll. Ich kenne einige Einstellungen bei Daikin die wir auch nur nach Rücksprache dem den Technischen Support geändert. Unter manchen umständen ist sowas einfach nötig. Deswegen darf man einige einstellungen auch nicht einfach ändern, weil unter umständen man damit die Anlage ernsthaft beschädigen kann.

Aber so Tiefe Einstellungen meine ich noch nicht mal. Je nach Anlage können schon kleine Veränderungen Große Wirkungen haben. Um zu wissen welche einstellungen man änder, ist oft das Beste die Erfahrung. Und die sollte der Werkskundendienst haben.
LG Sören

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