[DISKUSSION] [V 3.5] Anbindung Wechselrichter, welche Parameter müssen vom TWS beeinflussbar sein?

[blaubaerli]

Hallo zusammen,

ich plane nun seit Ewigkeiten an einer PV-Anlage herum. In dem von Yves hier gestarteten Thread kam es dabei zur folgenden Aussage:

Mein Ratschlag: Achtet darauf, dass alle diesbezüglichen Komponenten wie WR, Batterie und Wandladestationen gut einbindbar und auch STEUERBAR sind. Weil Auslesen ist das eine, aber Eingreifen ist nochmal ganz was anderes.

Einige Hersteller von Wechselrichtern sind da mit der direkten Bereitstellung von erforderlichen Dokumentationen ganz gut aufgestellt, andere jedoch mal so gar nicht.

Für mich stellt sich das Bild gerade so dar, dass die Produkte die gut dokumentiert sind und für mich in der engeren Auswahl sind, leider extreme Lieferzeiten haben.

Nun könnte ich relativ kurzfristig einen Auftrag platzieren, bei dem zwei Wechselrichter von Fox-ESS zum Einsatz kämen (H3-12.0-E und T SERIE (G3)). Klar, wegen der neuen anstehenden steuerlichen Regularien ginge das Zeug auch erst im kommenden Januar an Netz... Aber damit das eben Januar 2023 und nicht 2024 wird, muss der Auftrag eben doch halt auch mal raus. Aktuell wird der Hybrid-Wechselrichter noch keine Batterie bekommen, das ist aber zur Nachrüstung geplant.

Nun habe ich hier aber bisher das Problem, dass ich über meine bisherigen Kanäle da schon seit mehr als vier 4 Wochen versuche an brauchbare Doku zu den Anbindungs- und Steuerungsmöglichkeiten zu kommen. Jetzt habe ich dort einen neuen Kanal geöffnet bekommen, habe aber noch keine klare Vorstellung, was man über den TWS in einem Wechselrichter überhaupt sinnvoll aktiv ändern können müsste. Wonach ich also aktiv fragen muss.

Das hier von Georg zitierte Video führt einem dabei ja einiges vor Augen, wobei wir damit in Deutschland sicher streckenweise noch nicht ganz so weit sind.....

Daher hier mal die bisher zwingend zu beeinflussenden Parameter:

• Batterieladung aktivieren/deaktivieren
• Batterielentladung aktivieren/deaktivieren

Lesend ist mal primär der jeweils aktuelle Ladezustand der Batterie(n) von Relevanz. Im Übrigen stellen die Wechselrichter ja in der Regel eine Menge an Daten zur Verfügung. Da ist dann eher die Frage nach dem "wie?". Da wäre für mich von Relevanz, dass ich nicht nur über die Cloud des Herstellers an meine Daten kommen möchte, sondern unmittelbar lokal und dann idealerweise direkt über Modbus (RTU oder TCP/IP) in dem von mir gewünschten Intervall. Das Ganze dann parallel, ohne die herstellerspezifischen Schnittstellen zu blockieren.

Interessant war dann noch, dass man mir zum Einsatz eines PLEXLOG-Datenloggers geraten hat. Ich habe aber auf Cloud keine Lust und will eigentlich auch nur ungern zusätzlich für meine eigenen Daten Geld zahlen.

Wenn das mit der Schnittstelle nicht klappt wie ich mir das vorstelle, dann wäre mein Notfallkonzept, dass ich da ein zusätzliches Eastron einbaue, damit ich das was ich womöglich nicht nativ bekomme, abgreifen kann. Aber damit ginge halt nur lesen...

Wallbox habe ich hierüber vollumfänglich im Griff. Die ist angebunden und funzt.

Den Ladezustand meines Kia e-niro bekomme ich aktuell auch noch nicht. So ganz offen scheinen die Freunde aus Korea da auch nicht zu sein. Keine Ahnung, ob der von ElabNET geplante cloudbasierte Dienstleiter da KIA supported. Habe schon mindestens einen gefunden, der KIA-Support seit mehr als einem Jahr ankündigt aber leider noch immer nichts verfügbar hat.

Eventuell habe ihr da ja noch ein paar Gedanken die hier von Relevanz sind, nicht vergessen werden dürfen und von mir gezielt erfragt werden müssen.

Danke.

Beste Grüße
Jens

[Dragonos2000]

Da Du nach Gedanken fragst: Willst Du eine Art Notstromversorgung über die Batterie realisieren? Dann musst Du darauf achten, dass der WR Inselbetrieb kann und die erforderliche Trennvorrichtung einplanen.

[blaubaerli]

Hallo Jochen,

danke für den Hinweis.

Das beherrschen die Komponenten und das ist bei der Auswahl berücksichtigt.

Beste Grüße
Jens

[starwarsfan]

Hallo Jens,

sehr interessante Fragestellung. Bin gespannt, was sich dazu an Informationen ansammelt.

Eine Offerte schlägt mir aktuell den SMA Tripower 10, SMA EV Charger, B-Box HVM Speicher und AC-Thor für die Wärmepumpensteuerung sowie den SMA Sunny Home Manager vor. Das kann ich alles soweit nachvollziehen, wobei sich mir die Fragen stellen, Sunny Home Manager ja oder nein und AC-Thor ja oder nein. In Anbetracht dessen, dass das Projekt in naher Zukunft realisiert werden soll, wird das der Wolf vermutlich bis dahin schlicht und ergreifend noch nicht können. Ganz davon abgesehen, dass es ggf. noch zusätzliche Hardware für die Anbindung bräuchte, welche aber in obigem Setup gegeben ist. Es bleibt spannend...

[Dragonos2000]

@starwarsfan Kann der Tripower Inselbetrieb? Ich meine dafür brauchst Du den Sunny Island...
Den Tripower und HomeManager habe ich im Einsatz. Den Homemanager haupsächlich deswegen, weil er dynamisch nach Eigenverbrauch abregelt. Denn meine Anlage ist auf Eigenverbrauch angemeldet und da darf ich max. 70% der installierten Leistung einspeisen. Du kannst damit auch noch SEMP fähige Geräte oder Gateways steuern.

[gbglace]

Im KNX-UF läuft auch eine sehr interessante Diskussion, mittlerweile auch wieder Recht sachlich, darüber welche Komponenten es denn erlauben den Speicher neben der PV ggf auch über einen Generator zu speisen, denn in der dunklen Jahreszeit reicht auch die übliche EFH PV nicht mehr aus um im quasi Inselbetrieb.

Bei der Auswahl der Wr landen die dann oft bei Victron.

Bei Messeinrichtungen ist es relevant für die Abschätzung der Systemeffizienten wo diese sitzen. Der PV Zähler quasi vor dem WR der Speicherzähler auch davor/dahinter und an der Weiche EVU vs WR vs Hausverbrauch siehst dann wieviel Verlust die Anlage produziert, was interessant ist um langfristigen Verschleiß festzustellen, bzw. wilden Werbebeschönigungen auf die Spur zu kommen.

[blaubaerli]

Hallo Göran,

danke für den Hinweis auf das KNX-UF. Dann werde ich dort mal einen Blick riskieren.

Das das mit dem Messen auch noch mal ein Thema werden kann ist mir mittlerweile auch sehr bewusst geworden. Das könnte man aber m.E. notfalls durch das zusätzliche Einsetzen eines Modbus-Zählers ala Eastron dann noch heilen.

Wenn sich der Wechselrichter, bzw. der womöglich über ihn auch ansteuerbare Akku nicht wie gewünscht steuern lässt, dann wäre das eben großer Mist und womöglich nicht einfach zu heilen.

Beste Grüße
Jens

[Robert_Mini]

Denn meine Anlage ist auf Eigenverbrauch angemeldet und da darf ich max. 70% der installierten Leistung einspeisen.

Etwas OT:
Ich dachte bei euch in DE sind auch 30kWp steuerfrei bez. Einspeisung?
Oder ist das eine Beschränkung durch den Netzbetreiber.

Aktuell ist es ja wirtschaftlicher einzuspeisen und nachts zurück zu kaufen…

Lg
Robert

[blaubaerli]

Hallo Robert,

das mit den 30 kWp kommt erst noch. Formal ist das noch kein beschlossenes Gesetz, sondern zunächst noch ein Kabinettsentwurf.

Die Begrenzung mit den 70% kommt vom Netzbetreiber und ist zu Beginn des kommenden Jahres zumindest für dann neu in Betrieb gehende Anlagen auch vom Tisch.

Und das mit der Einspeisung und dem Zurückkaufen ist so pauschal in Deutschland auch nicht zu beantworten, weil die Vergütungssätze für den eingespeisten Strom vom Inbetriebnahmedatum der jeweiligen Anlage abhängen… komplexe Themenwelt.

Beste Grüße
Jens

[Dragonos2000]

@blaubaerli Danke für die Ausführungen. Völlig skuril ist ja, dass die Einspeisegrenze für Bestandsanlagen zumindest vorerst nicht fällt. Aber alle reden von Energiekrise und die haben wir jetzt und schneller und einfacher kann man nicht an zusätzliche Energie kommen. Ein Paradebeispiel für unsere völlig inkonsisente und unglaubwürdige Politik.