Hallo aus Unterfranken (Kreis Miltenberg) - skywalker007 stellt sich und sein Projekt vor
Verfasst: Mi Mär 23, 2022 10:55 pm
Tach Zusammen!
Ich bin Till und wurde gebeten mich vorzustellen und meine Loxone (leidens-)Geschichte zu erzählen. Also los, vielleicht liest es ja jemand .
Beruflich arbeite ich in leitender Position im Bereich Sales Engineering für einen amerikanischen Security Software Anbieter.
Privat bin ich "Home Automation Techie und Geek" wenn neben Familie etwas Zeit übrig bleibt.
Meine Home Automation Geschichte ist lang, ich versuch mich mal an einer Zusammenfassung da einiges an Erfahrung (gut wie schlecht) daraus hervorgeht.
Angefangen habe ich vor vielen Jahren mit FHEM und Homematic. Damals hatte ich eine separate Mietwohnung etwa 300km entfernt die ich nur alle zwei Wochenenden genutzt habe. Die Wohnung hatte Fussbodenheizung die entsprechend lange zum vorheizen brauchte.
Da die Wohnung warm sein sollte wenn ich Freitag abends ankomme, ich sie aber auch nicht dauerhaft durchheizen wollte, musste eine Lösung her. So hat es angefangen.
Die Wohnung und Installation gibt es heute nicht mehr.
Von den sehr zuverlässig arbeitenden Homematic Komponenten habe ich übrigens heute noch einige im Einsatz die via FHEM/MQTT Client an Loxone angebunden sind. Eher ein Legacy System das ih bisher noch nicht abgelöst habe.
Vor einigen Jahren habe ich mir eine ausrangierte Bankfiliale gekauft und diese zu Wohnzwecken umgebaut. Dabei habe ich die bestehende Elektroverkabelung ergänzt und in jeden Raum sowohl KNX als auch DMX und 1-Wire Verkabelung verlegt.
Da ich mit FHEM und seiner Perl basierten Struktur nie wirklich glücklich war, habe ich mir damals einen Loxone Miniserver (+ 1-Wire extension, + RS485 extension + DMX extension) gekauft.
Ich bin nicht wirklich talentiert im Visu Design.
Von der einfachen konfigurierbarkeit der Loxone war ich damals (und bin es noch heute) total begeistert. Vor allen das die Visu sich automatisch aus den Objekten generiert ist einfach Klasse.
Das System hat allerdings seine Grenzen, da geh ich gleich drauf ein.
Warum verschiedene Busse?
KNX fand ich damals übertrieben teuer und ich habe anfangs nur die Präsenzmelder und einige MDT Taster per KNX eingebunden.
Um Kosten für Aktoren zu sparen habe ich 7 Stück 8-fach RS485 Relais Boards im Einsatz, die die Loxone ansteuert. Das funktioniert bis heute tadellos.
Temperatursensoren laufen bei mir fast alle über 1-Wire (ausser einige Kombi KNX Sensoren). Allerdings bin ich schnell an die Grenzen der Loxone 1-Wire Extension gestossen, die nur eine sehr begrenzte Reihe von Sensortypen unterstützt.
Daher habe ich die 1-Wire Extension ersetzt durch einen Esera 1-Wire Controller, der die Sensorwerte einfach per UDP auf die Ethernet Schnittstelle ausgibt. Das lies sich perfekt in Loxone einbinden.
DMX setzte ich zur Steuerung von LED RGBWW Controllern ein. Ich würde das heute wohl wieder so machen. Es hat sich einfach bewährt. Allerdings hat auch die Loxone DMX Extension ihre Schwächen, da sie beim Dimmen nicht wirklich performant genug ist.
Als Alternative gibt es einen DMX-Ethernet Gateway der open source entwickelt wurde und von code.m gebaut und vertrieben wird auf den ich gerade migriere. Der erwartet DMX Commands per UDP und sollte auch im TWS einbindbar sein.
Zwischendurch habe ich sogar mal mit Z-wave experimentiert. Falls jemand Interesse an Z-Wave Fenster/Türsensoren und einen RPI Z-Wave Head hat, bitte melden. Anbindung läuft über MQTT.
Shellies habe ich auch ein paar im Einsatz. Auch die sind über MQTT eingebunden. Ich nutze Schellies z.B. an einigen Rolladen die ich nicht ohne großen Aufwand neu verkabeln konnte.
Mittlerweile ist meine KNX Installation stark gewachsen und strategisch setzte ich, wo immer es geht und sinnvoll ist, KNX ein.
Das hat mir vor Augen geführt das KNX bei Loxone recht stiefmütterlich behandelt wird. Die KNX Schnittstelle bei Loxone war nie zertifiziert und hat auch gewisse Einschränkungen. Auch empfiehlt Loxone die KNX Geräte quasi dumm zu konfigurieren und die gesamte Logik zentral abzubilden.
Das baue ich im Moment Stück für Stück um.
Meine Installation hat sich in den letzten Jahren immer weiter ausgedehnt und wird immer aufwändiger zu administrieren.
So habe ich eine node-red Installation die einiges an Logik und auch meine Alexa Anbindung realisiert.
Grafana und InfluxDB ergänzen dies.
Darüber hinaus ist der Loxone Miniserver mittlerweile mit zwei Loxberries ergänzt. Loxberry ist eine Rpi basierte Erweiterung der Community die z.B, ein MQTT Gateway und weitere Funktionen bereitstellt.
Loxone hat sich letztendlich in den letzten Jahren immer weiter von offenen Schnittstellen abgewandt zugunsten ihrer eigenen Proprietären Lösungen, wie z.B. einem eigenen Bus System (Loxone Tree).
Das ist auch mein Hauptargument gegen Loxone. Ich möchte gern weiter auf offene Schnittstellen setzen, aber zeitgleich vieles dieser Installation vereinfachen.
Der Loxone Server ist eher mit einer SPS vergleichbar, die CPU Leistung ist also eher gering.
Auch benötigt man zur Konfiguration einen Windows Rechner was mich schon immer genervt hat. Ich habe keine Windows Desktops im Haus. Die Loxone Config läuft bei mir auf einem alten Windows Notebook im Keller, den ich bei Bedarf über WoL aufwecke und mich über RDP verbinde. Eine Web UI wäre mir lieber.
Kommen wir zum TWS:
Der TWS soll mein KNX Gateway in die fremden Welten wie 1-Wire, Shellies und weiteres sowie mein MQTT Broker und Grafana Backend werden.
Auch die gute Umsetzung von Zeitreihen in Grafana hat es mir angetan. Ich werde meine bestehende Grafana/Influx Installation ablösen durch die im TWS integrierte.
node-red, FHEM, MQTT-broker und co laufen schon heute als docker Container auf einem Linux Server und werden alle auf den TWS wandern.
Ob ich langfristig die RS485 Komponenten behalte ist noch offen.
DMX ist und bleibt bei mir gesetzt. Ich bin gespannt wie ich die Integration umsetze. Ich werde mir Mühe geben Teile meines Projektes immer mal wieder im Forum zu dokumentieren.
Etwas das auf meiner ToDo Liste für Experimente steht ist LoraWAN für entfernte Sensoren in einer vermieteten Immobilie in der ich keine eigene Infrastruktur aufbauen kann/will.
Auch mit ESPHome möchte ich mich gern noch beschäftigen. Ein Projekt wäre z.B, den Wäschetrockner smart zu machen damit er mir Push Nachrichten schickt wenn er fertig ist.
Apropo Push:
Ich nutze erfolgreich Pushover.net, die Anbindung an Loxone habe ich über node-red umgesetzt. Das möchte ich auch im TWS gerne nutzen.
Ich habe einiges an Logiken im Loxone Server abgelegt. Ich muss erstmal prüfen was davon sich anders abbilden lässt.
Ich steuere z.B. auch meinen wasserführenden Kaminofen selbst anstatt auf eine fertige Steuerung zu setzen.
Ganz offen ist für mich die Frage der Visu. Weder Edomi noch Cometvisu haben mich bisher überzeugt. Der Aufwand ist mir einfach zu groß. Ich will meinen Aufwand lieber in Logiken zur Automatisierung stecken als in UI Design.
Ich habe auch das node-red dashboard schon ausprobiert, das ist aber schon eine Weile her.
Vorerst werde ich weiter die Visu auf Loxone nutzen und alles andere irgendwie anbinden, auch wenn mir das nicht wirklich behagt.
Vielleicht versuche ich mich im Urlaub mal an Comet. Ich habe schon gesehen das es hier eine lebhafte Diskussion dazu gibt.
So, das war eine kurze Intro. Für Fragen bin ich offen.
VG, Till
Ich bin Till und wurde gebeten mich vorzustellen und meine Loxone (leidens-)Geschichte zu erzählen. Also los, vielleicht liest es ja jemand .
Beruflich arbeite ich in leitender Position im Bereich Sales Engineering für einen amerikanischen Security Software Anbieter.
Privat bin ich "Home Automation Techie und Geek" wenn neben Familie etwas Zeit übrig bleibt.
Meine Home Automation Geschichte ist lang, ich versuch mich mal an einer Zusammenfassung da einiges an Erfahrung (gut wie schlecht) daraus hervorgeht.
Angefangen habe ich vor vielen Jahren mit FHEM und Homematic. Damals hatte ich eine separate Mietwohnung etwa 300km entfernt die ich nur alle zwei Wochenenden genutzt habe. Die Wohnung hatte Fussbodenheizung die entsprechend lange zum vorheizen brauchte.
Da die Wohnung warm sein sollte wenn ich Freitag abends ankomme, ich sie aber auch nicht dauerhaft durchheizen wollte, musste eine Lösung her. So hat es angefangen.
Die Wohnung und Installation gibt es heute nicht mehr.
Von den sehr zuverlässig arbeitenden Homematic Komponenten habe ich übrigens heute noch einige im Einsatz die via FHEM/MQTT Client an Loxone angebunden sind. Eher ein Legacy System das ih bisher noch nicht abgelöst habe.
Vor einigen Jahren habe ich mir eine ausrangierte Bankfiliale gekauft und diese zu Wohnzwecken umgebaut. Dabei habe ich die bestehende Elektroverkabelung ergänzt und in jeden Raum sowohl KNX als auch DMX und 1-Wire Verkabelung verlegt.
Da ich mit FHEM und seiner Perl basierten Struktur nie wirklich glücklich war, habe ich mir damals einen Loxone Miniserver (+ 1-Wire extension, + RS485 extension + DMX extension) gekauft.
Ich bin nicht wirklich talentiert im Visu Design.
Von der einfachen konfigurierbarkeit der Loxone war ich damals (und bin es noch heute) total begeistert. Vor allen das die Visu sich automatisch aus den Objekten generiert ist einfach Klasse.
Das System hat allerdings seine Grenzen, da geh ich gleich drauf ein.
Warum verschiedene Busse?
KNX fand ich damals übertrieben teuer und ich habe anfangs nur die Präsenzmelder und einige MDT Taster per KNX eingebunden.
Um Kosten für Aktoren zu sparen habe ich 7 Stück 8-fach RS485 Relais Boards im Einsatz, die die Loxone ansteuert. Das funktioniert bis heute tadellos.
Temperatursensoren laufen bei mir fast alle über 1-Wire (ausser einige Kombi KNX Sensoren). Allerdings bin ich schnell an die Grenzen der Loxone 1-Wire Extension gestossen, die nur eine sehr begrenzte Reihe von Sensortypen unterstützt.
Daher habe ich die 1-Wire Extension ersetzt durch einen Esera 1-Wire Controller, der die Sensorwerte einfach per UDP auf die Ethernet Schnittstelle ausgibt. Das lies sich perfekt in Loxone einbinden.
DMX setzte ich zur Steuerung von LED RGBWW Controllern ein. Ich würde das heute wohl wieder so machen. Es hat sich einfach bewährt. Allerdings hat auch die Loxone DMX Extension ihre Schwächen, da sie beim Dimmen nicht wirklich performant genug ist.
Als Alternative gibt es einen DMX-Ethernet Gateway der open source entwickelt wurde und von code.m gebaut und vertrieben wird auf den ich gerade migriere. Der erwartet DMX Commands per UDP und sollte auch im TWS einbindbar sein.
Zwischendurch habe ich sogar mal mit Z-wave experimentiert. Falls jemand Interesse an Z-Wave Fenster/Türsensoren und einen RPI Z-Wave Head hat, bitte melden. Anbindung läuft über MQTT.
Shellies habe ich auch ein paar im Einsatz. Auch die sind über MQTT eingebunden. Ich nutze Schellies z.B. an einigen Rolladen die ich nicht ohne großen Aufwand neu verkabeln konnte.
Mittlerweile ist meine KNX Installation stark gewachsen und strategisch setzte ich, wo immer es geht und sinnvoll ist, KNX ein.
Das hat mir vor Augen geführt das KNX bei Loxone recht stiefmütterlich behandelt wird. Die KNX Schnittstelle bei Loxone war nie zertifiziert und hat auch gewisse Einschränkungen. Auch empfiehlt Loxone die KNX Geräte quasi dumm zu konfigurieren und die gesamte Logik zentral abzubilden.
Das baue ich im Moment Stück für Stück um.
Meine Installation hat sich in den letzten Jahren immer weiter ausgedehnt und wird immer aufwändiger zu administrieren.
So habe ich eine node-red Installation die einiges an Logik und auch meine Alexa Anbindung realisiert.
Grafana und InfluxDB ergänzen dies.
Darüber hinaus ist der Loxone Miniserver mittlerweile mit zwei Loxberries ergänzt. Loxberry ist eine Rpi basierte Erweiterung der Community die z.B, ein MQTT Gateway und weitere Funktionen bereitstellt.
Loxone hat sich letztendlich in den letzten Jahren immer weiter von offenen Schnittstellen abgewandt zugunsten ihrer eigenen Proprietären Lösungen, wie z.B. einem eigenen Bus System (Loxone Tree).
Das ist auch mein Hauptargument gegen Loxone. Ich möchte gern weiter auf offene Schnittstellen setzen, aber zeitgleich vieles dieser Installation vereinfachen.
Der Loxone Server ist eher mit einer SPS vergleichbar, die CPU Leistung ist also eher gering.
Auch benötigt man zur Konfiguration einen Windows Rechner was mich schon immer genervt hat. Ich habe keine Windows Desktops im Haus. Die Loxone Config läuft bei mir auf einem alten Windows Notebook im Keller, den ich bei Bedarf über WoL aufwecke und mich über RDP verbinde. Eine Web UI wäre mir lieber.
Kommen wir zum TWS:
Der TWS soll mein KNX Gateway in die fremden Welten wie 1-Wire, Shellies und weiteres sowie mein MQTT Broker und Grafana Backend werden.
Auch die gute Umsetzung von Zeitreihen in Grafana hat es mir angetan. Ich werde meine bestehende Grafana/Influx Installation ablösen durch die im TWS integrierte.
node-red, FHEM, MQTT-broker und co laufen schon heute als docker Container auf einem Linux Server und werden alle auf den TWS wandern.
Ob ich langfristig die RS485 Komponenten behalte ist noch offen.
DMX ist und bleibt bei mir gesetzt. Ich bin gespannt wie ich die Integration umsetze. Ich werde mir Mühe geben Teile meines Projektes immer mal wieder im Forum zu dokumentieren.
Etwas das auf meiner ToDo Liste für Experimente steht ist LoraWAN für entfernte Sensoren in einer vermieteten Immobilie in der ich keine eigene Infrastruktur aufbauen kann/will.
Auch mit ESPHome möchte ich mich gern noch beschäftigen. Ein Projekt wäre z.B, den Wäschetrockner smart zu machen damit er mir Push Nachrichten schickt wenn er fertig ist.
Apropo Push:
Ich nutze erfolgreich Pushover.net, die Anbindung an Loxone habe ich über node-red umgesetzt. Das möchte ich auch im TWS gerne nutzen.
Ich habe einiges an Logiken im Loxone Server abgelegt. Ich muss erstmal prüfen was davon sich anders abbilden lässt.
Ich steuere z.B. auch meinen wasserführenden Kaminofen selbst anstatt auf eine fertige Steuerung zu setzen.
Ganz offen ist für mich die Frage der Visu. Weder Edomi noch Cometvisu haben mich bisher überzeugt. Der Aufwand ist mir einfach zu groß. Ich will meinen Aufwand lieber in Logiken zur Automatisierung stecken als in UI Design.
Ich habe auch das node-red dashboard schon ausprobiert, das ist aber schon eine Weile her.
Vorerst werde ich weiter die Visu auf Loxone nutzen und alles andere irgendwie anbinden, auch wenn mir das nicht wirklich behagt.
Vielleicht versuche ich mich im Urlaub mal an Comet. Ich habe schon gesehen das es hier eine lebhafte Diskussion dazu gibt.
So, das war eine kurze Intro. Für Fragen bin ich offen.
VG, Till