Hi Andy,
jetzt habe ich ein wenig mehr Zeit um darauf einzugehen
andy_m hat geschrieben: ↑Do Mär 30, 2023 10:56 am.... Da gibts auch einige Opensource Lösungen. .... damit Ihr nicht für die komplette IPcam Thematik das Rad neu erfinden müsst? Dann könnte der NVR die Streams einsammeln, evt. skalieren, Übersichtsseiten anbieten, etc.
Was auf den ersten Blick einfach klingt, ist es am Ende nicht.
Es gibt da vier sehr wichtige Features des Timberwolf Servers:
1.
Robust. Der Server soll vor allem funktionieren. Immer. Ohne Probleme
2.
Langlebigkeit. Unsere Kunden sollen den Server lange nutzen (Ressourcenersparnis), das bedingt auch Updates usw. über ein langen Zeitraum
3.
Einfach. Unsere Kunden wollen nicht selbst basteln und komplexe Zusammenhänge administrieren müssen. Es soll nicht nur funktionieren, sondern auch einfach benutzbar sein.
4.
Effizient. Auch wollen Kunden das möglichst viel mit einem Server geht und das bei geringem Energieverbrauch. Das macht neben guter Hardware auch eine sehr effiziente Software erforderlich.
Es ist gar nicht so leicht, das mit Open Source Software zu erfüllen. Zum einen ist die Qualität nicht immer so gegeben, zum anderen werden Projekte oft nach ein paar Jahren aufgegeben und woher kommen dann die Anpassungen? Ein Zeitraum von 10 bis 20 Jahren, der uns vorschwebt, kann für ein Open Source Projekt eine Ewigkeit sein bzw. kann eine einfache handhabbare Sache dann auch völlig explodieren im Umfang (weil der Autor es massiv weiterentwickelt oder sich zig Forkes bilden).
Wir stellen insbesondere bei größeren Projekten mit OS immer wieder fest, dass diese wenig effizient sind zur Laufzeit, weil diese in einer Script-Sprache geschrieben wurden, oder als monströses C++ Projekt, das dann nicht schlank kompiliert. Manchmal werden auch 32 Bit Systeme gar nicht mehr unterstützt.
Wir selbst schreiben unsere Software in schlankem C. Manche Programme sind damit nur wenige Kilobyte groß und damit nicht nur sehr schnell geladen, sondern laufen dann auch innerhalb des Cache, ohne Umladen aus dem Arbeitsspeicher oder gar Nachladen / Auslagern von / zum Massenspeicher. Der Performanceunterschied bzw. die Ressourcennutzung gegenüber einer in Python, JavaScript (oder gar in Java) geschriebenen Software ist beträchtlich (wenn nicht gar ein Gamechanger).
Zu "einfach" gehört zudem auch, dass sich alles wirklich einfach bedienen lässt, das ist dann mit einer externen Software, die eine andere API-Struktur hat, oft nicht einfach integrierbar.
Wir sehen uns immer um, ob wir etwas verwenden können, was es schon gibt, aber wir müssen auch abwägen, ob wir damit die vier oben genannten Haupt-Features des Timberwolf Servers auch umsetzen können.
Mein Gefühl ist, dass eine Recorder-Software uns hier nicht soviel bringt. Mag sein, dass damit Datenströme vereinheitlichbar sind, aber dann wird auch umcodiert und das kostet (viel) Ressourcen. Zudem muss dafür eine komplexere API bedient werden. Wir lesen hier ja auch, dass nicht wenige Kunden fünf Kameras und mehr haben. Da kommt schon was zusammen an Datenmengen. Gewünschte Features wie "Bilderserie bei Event" muss man dann auch erstmal per API rauskitzeln und bis zum Visu-Client bringen.
Aber wir werden sehen, was die Tests mit den vielen Kameramodellen noch an Wissen und Ergebnissen bringen werden.
lg
Stefan